Hochsaison für Viren

Wann eine Infektionswelle ihren Höhepunkt erreicht, hängt unter anderem von saisonalen Temperaturschwankungen und veränderten Kontaktraten ab

In den gemäßigten Breiten treten viele Virusinfektionen im Winter gehäuft auf. In den Tropen gibt es dagegen keine Jahreszeiten, trotzdem sind viele Infektionskrankheiten auch dort nicht gleichmäßig über das ganze Jahr verteilt. Forschende des Max-Planck-Instituts für Infektionsbiologie haben die Saisonalität von Windpocken in Kolumbien entschlüsselt. Ihre Erkenntnisse können zur Entwicklung von Impfprogrammen beitragen.

Häufigkeit von Grippe, Masern, Rota und Windpocken in Deutschland

Windpocken in Kolumbien

In Kolumbien treten Windpocken im April und Oktober vermehrt auf. In dem südamerikanischen Land gibt es keine Jahreszeiten wie in Deutschland, stattdessen schwankt die Luftfeuchtigkeit im Jahresverlauf. Im Norden sind die ersten Monate des Jahres trocken, dann steigt die Luftfeuchtigkeit an und bleibt bis Jahresende hoch. Im Süden nimmt sie dagegen Anfang des Jahres zu und geht gegen Jahresende wieder zurück. Die Forschenden vermuten, dass Windpocken in den trockenen Monaten und während der Schulzeit leichter übertragen werden. In den Gemeinden im Norden des Landes ist daher die Welle im April höher als die im Oktober. In den südlichen Gemeinden ist es umgekehrt. In Deutschland hingegen erreicht die Windpockensaison ihren Höhepunkt in allen Bundesländern zur selben Zeit.

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