Max Planck lockte den jungen Physiker Albert Einstein 1914 mit attraktiven Angeboten nach Berlin. So gehörte Planck zu den ersten, die die Bedeutung der Relativitätstheorie für die modernde Physik erkannten und einer der wenigen Wissenschaftler mit politischem Gewicht. 1917 wurde er erster Direktor des KWI für Physik. Das neue Institut bestand zunächst nur aus seinem Arbeitszimmer in einer Dachstube über Einsteins Wohnung in Berlin-Schöneberg. Man traf sich in der Akademie der Wissenschaften, um theoretische physikalische Probleme zu erörtern. Fünf Jahre später erhielt Einstein den Nobelpreis für Physik. Wegen Morddrohungen hatte der berühmte Physiker Deutschland allerdings bereits im Oktober 1922 kurzfristig verlassen und das Direktorenamt auf Max von Laue übertragen. Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten nutzte Einstein die Gelegenheit einer Gastprofessur an der Princeton University in New Jersey, um nicht mehr nach Deutschland zurückzukehren. Am 10. März 1933 teilte er der Presse mit: „Solange mir die Möglichkeit offensteht, werde ich mich nur in einem Lande aufhalten, in dem politische Freiheit, Toleranz und Gleichheit aller Bürger vor dem Gesetz herrschen.“ Zwei Wochen später legte er wegen der „in Deutschland gegenwärtig herrschenden Zustände“ seine Stellung in der Akademie nieder und verzichtete auf die deutsche Staatsbürgerschaft. Auch seine Mitgliedschaft in der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft gab er zurück und emigrierte im Oktober 1933 endgültig in die USA. Nach dem Krieg lehnte er alle offiziellen Kontakte mit Deutschland ab und teilte der 1948 gegründeten Max-Planck-Gesellschaft mit, dass er die Ernennung zum Auswärtigen Wissenschaftlichen Mitglied ablehne.
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