Jyothilakshmi Vadassery, Leiterin einer Max-Planck-Partnergruppe in Neu Dehli

Indien

Eine Erfolgsgeschichte der Max-Planck-Programme

Die Max-Planck-Gesellschaft erfreut sich großer Beliebtheit bei den wissenschaftlichen Nachwuchskräften Indiens. 2022 stammte jeder zwölfte ausländische Nachwuchswissenschaftler an Max-Planck-Instituten aus Indien – ein Anstieg von mehr als 21 Prozent in den letzten fünf Jahren. Damit bilden indische Doktorandinnen und Doktoranden die zweitgrößte ausländische Gruppe an Max-Planck-Instituten insgesamt und die größte Gruppe an den International Max Planck Research Schools (IMPRS).

Dieser schnell gewachsene Anstieg lässt erkennen, dass sich die von der Max-Planck-Gesellschaft entwickelten Programme zum internationalen Austausch und zur Netzwerkbildung von jungen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern besonders in Indien zu einer Erfolgsgeschichte entwickelt haben. Ein prägnantes Beispiel hierfür ist auch das Partnergruppenprogramm. In keinem anderen Land sind so viele Partnergruppen aktiv wie in Indien: Seit 2005 wurden 75 Partnergruppen in Indien gegründet, von denen im Mai 2023 27 aktiv sind. Ein Grund für den Erfolg des Partnergruppenprogramms in Indien ist die hohe Anzahl indischer Promovierender und Postdocs an MPIs. In deren Pool finden sich erfolgreiche Nachwuchsforschende. Wenn diese nach Indien zurückkehren, können sie dort mit den Partnergruppenmitteln PhD Students und Postdocs in ihrer eigenen Forschungsgruppe fördern.    

Zusammenarbeit in Max Planck Centern

Eine enge Kooperation ist auf dem Gebiet der Lebenswissenschaften zu verzeichnen. Hier gibt es mit dem Indo-German Max Planck-NCBS Center on Lipid Research ein gemeinsames Forschungsprojekt auf Spitzenniveau. Es wird federführend vom Max-Planck-Institut für molekulare Zellbiologie und Genetik in Dresden sowie dem National Centre of Biological Sciences (NCBS) in Bangalore geleitet. Beteiligt sind aber auch das Max-Planck-Institut für Infektionsbiologie in Berlin, das Max-Planck-Institut für Kolloid- und Grenzflächenforschung in Potsdam und das Institut für Biowissenschaften in Bhubeneswar waren daran beteiligt. Dieses Zentrum, das offiziell im Dezember 2022 endete, arbeitete an der Analyse von gemeinsam daran, das komplette Inventar an Lipiden in Zellen und Organismen zu analysieren. Damit wollen sie Instrumente entwickeln, mit denen sie die einzelnen Fettbestandteile für die biologische Systemanalyse nutzen können. Das erleichterte es, Krankheiten zu erforschen und zu behandeln. [mehr]

Auch auf dem Gebiet der Computerwissenschaften gibt es eine deutsch-indische Zusammenarbeit auf Center-Niveau. Die Indo Max Planck Collaboration in Computer Science (IMPECS) wird von den Max-Planck-Instituten für Informatik und Softwaresysteme in Saarbrücken und Kaiserlautern seit 2016 am Indian Institute of Technology (IIT) Delhi betrieben.

In Deutschland forschen - mit dem Max-Planck-India Mobility Grant 

Qualifizierte und vielversprechende Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen, die bereits ein erkennbares wissenschaftliches Profil aufweisen und im letzten Jahr Ihrer Promotion sind bzw. ihren Doktortitel vor nicht länger als zehn Jahren erhalten haben, können sich für Max Planck-India Mobility Grants nominiert werden. Dies ist das ganze Jahr über möglich. 

Wer den Grant erhält, muss jährlich mindestens einen Monat an einem Max-Planck-Institut verbringen. Das gastgebende Institut erhält für die indischen Postdocs pro Jahr Mittel in Höhe von 5000 Euro für eine Laufzeit von insgesamt drei Jahren, die für Flug-, Aufenthalts- und lokale Reisekosten verwendet werden können.

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