Die Weichen sind gestellt
Vor einem Jahr, im August 2022, hatte das Großherzogtum Luxemburg die Max-Planck-Gesellschaft darüber informiert, dass es das vom Großherzogtum vollfinanzierte Max Planck Institute Luxembourg for International, European and Regulatory Procedural Law in die Universität Luxemburg überführen möchte. Die Überführung erfolgt im Rahmen der 2019 neu formulierten Luxemburger Strategie für Forschung und Innovation und zielt darauf ab, die Forschungsanstrengungen im Großherzogtum zu bündeln. Waren alle Beteiligten ursprünglich von einem Übergangszeitraum von drei bis vier Jahren ausgegangen, wird die Überführung voraussichtlich nun bereits zu Beginn des kommenden Jahres vollzogen.
Ausschlaggebend dafür ist, dass sich sowohl die Direktorin als auch der Direktor neu orientiert haben und das Institut bereits vor ihren Emeritierungen, die Ende 2025 bzw. Mitte 2026 angestanden hätten, zum 1. September bzw. zum 1. Oktober 2023 verlassen werden: Hélène Ruiz Fabri kehrt zurück nach Paris an die Sorbonne, Burkhard Hess wechselt an die Universität Wien. Mit der anstehenden Integration übernimmt die Universität alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des MPI, das Budget sowie laufende Programme, Projekte und Verträge. Bereits jetzt promoviert ein Großteil der Doktorandinnen und Doktoranden des MPI an der Universität Luxemburg.
In den vergangenen Monaten wurde intensiv daran gearbeitet und alles dafür getan, dass der Übergang für alle Beteiligten so reibungslos wie möglich abläuft. Insbesondere können die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler ihre Projekte weiterführen. Die laufenden Aktivitäten werden am MPI fortgesetzt und schrittweise in die Gesamtstrategie der Universität integriert. „Die Max-Planck-Gesellschaft ist Berglind Fridriks, Chief Operating Officer des Instituts und damit Mitglied des alten wie auch des neuen Vorstandes, äußerst dankbar für ihr außerordentliches und professionelles Engagement, den Übergang zu gestalten und zu begleiten“, so der für das MPI zuständige Vizepräsident der Max-Planck-Gesellschaft Christian Doeller.
Zum 14. Juli 2023 war bereits die neue Satzung der Stiftung in Kraft getreten. Im Anschluss daran wurde die Neubesetzung des Verwaltungsrats im Registre de Commerce et des Sociétés (RCS) veröffentlicht: Aus der MPG sind Patrick Cramer, seit 23.6.2023 neuer Präsident der Max-Planck-Gesellschaft, Christian Doeller und Reinhard Zimmermann Mitglieder des Verwaltungsrats, von Luxemburger Seite sind es Romain Martin, Premier Conseiller im Ministerium für Hochschulwesen und Forschung und Jens Kreisel, Rektor der Universität Luxemburg. Dem Vorstand des Instituts gehören Pierre-Henri Conac von der Universität Luxemburg und Fellow des MPI sowie Berglind Fridriks an, die seit 2020 als Chief Operating Officer die Geschäftsführung des MPI innehat; als Vorsitzenden des Vorstands hatte der Verwaltungsrat am 26. Juli 2023 Paul Heuschling von der Universität Luxemburg benannt.