Max-Planck-Institut für Wissenschaftsgeschichte

Max-Planck-Institut für Wissenschaftsgeschichte

Am Max-Planck-Institut für Wissenschaftsgeschichte in Berlin wird erforscht, wie sich in der jahrhundertelangen Wechselwirkung zwischen den Wissenschaften und den sie umgebenden Kulturen neue Kategorien des Denkens, des Beweisens und der Erfahrung herausgebildet haben. Epochen- und raumübergreifende vergleichende Studien untersuchen dabei, unter welchen historischen Voraussetzungen wissenschaftliche Kultur und Wissenschaft als eine Kultur entstanden sind. Die einzelnen Forschungsprojekte umfassen mehrere Jahrtausende, sie beziehen sich auf die Kulturen des Westens und des Ostens, des Nordens und des Südens, und auf die unterschiedlichsten Disziplinen, von der babylonischen Mathematik bis zur heutigen Genetik, von der Naturgeschichte der Renaissance bis zu den Anfängen der Quantenmechanik.

Kontakt

Boltzmannstr. 22
14195 Berlin
Telefon: +49 30 22667-0
Fax: +49 30 22667-299

Promotionsmöglichkeiten

Dieses Institut hat eine International Max Planck Research School (IMPRS):

IMPRS - Knowledge and Its Resources: Historical Reciprocities

Darüber hinaus gibt es die Möglichkeit zur individuellen Promotion bei den Direktoren bzw. Direktorinnen und in den Forschungsgruppen.

„Eine Stimme wie die der Max-Planck-Gesellschaft im politischen Diskurs wird gebraucht,“ ist die Historikerin Carola Sachse überzeugt. Ein Gespräch über Wissenschaft und Diplomatie

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Sedimentbohrkern im Schnee liegend mit Meterstab daneben

Forschende verkünden wichtigen Schritt zur Festlegung eines neuen geologischen Zeitalters

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Jürgen Kocka

Seit ihrer Gründung 1948 wurde die Max-Planck-Gesellschaft zu einem einflussreichen Teil der deutschen und europäischen Zeitgeschichte. Bei einem Festakt zu ihrem 75-jährigen Jubiläum in München zeigte dies der Historiker Jürgen Kocka. Seinen Vortrag veröffentlichen wir hier in gekürzter Form

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Leonardo da Vinci war ein unermüdlicher, wissbegieriger Leser. Er besaß über 200 Bücher aus Wissenschaft und Technik, literarische sowie religiöse Werke.

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Wir brauchen mehr Erkenntnisse über die enge Verflechtung zwischen Erde und Mensch, damit wir die Krisen, die wir mit unserem Handeln verursachen, tatsächlich verstehen und bewältigen können. Ein Beitrag von Jürgen Renn, Direktor am Max-Planck-Institut für Wissenschaftsgeschichte

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Demokratien gelten als Orte bahnbrechender Forschung. Doch die autoritär regierte Volksrepublik China rüttelt am Selbstverständnis der freien Welt. Trotz zunehmend totalitärer Strukturen hat das Land zur Spitzengruppe der Wissenschaftsnationen aufgeschlossen. Eine Gruppe des Lise-Meitner-Programms um die China-Forscherin Anna Lisa Ahlers will verstehen, weshalb das möglich ist.

Die Erde im Vitaltest

MaxPlanckForschung 2/2023 75 Jahre Max-Planck-Gesellschaft

Klimakrise, Artensterben, Ozonabbau – ökologische Fehlentwicklungen bedrohen das Leben auf der Erde, wie wir es kennen, und damit auch die gesellschaftliche Stabilität. Der Gefahr lässt sich, wie im Fall des Ozonlochs, nur begegnen, wenn die Zusammenhänge durch und durch verstanden sind. Das ist das Ziel des Erdsystemclusters in der Max-Planck-Gesellschaft. An seiner Entstehung haben die beiden späteren Nobelpreisträger Paul J. Crutzen und Klaus Hasselmann maßgeblich mitgewirkt.

Der Mensch hat sich die Erde untertan gemacht – und das in einem Ausmaß, das die menschlichen Lebensgrundlagen bedroht. Für den Weg ins Anthropozän, ins Erdzeitalter des Menschen, hat nach Ansicht unseres Autors die Entwicklung wissenschaftlich-technischen Wissens eine zentrale Rolle gespielt. Wir brauchen jedoch noch mehr Erkenntnisse über die enge Verflechtung zwischen Erde und Mensch, damit wir die Krisen, die wir mit unserem Handeln verursachen, tatsächlich verstehen und bewältigen können.

Jahrhundertelang sah es nicht gut aus für sie: Bären, Wölfe und Steinböcke galten den Menschen in Europa als Bedrohung, Nahrungsquelle oder Trophäe und wurden bis zur Ausrottung gejagt. Wie sich das Verhältnis zu den ikonischen Säugetieren im Lauf der vergangenen Jahrhunderte änderte, zeichnet Wilko Graf von Hardenberg, Forscher am Berliner Max-Planck-Institut für Wissenschaftsgeschichte, nach.

Der Klimawandel erfordert, dass wir uns von Erdöl und Kohle verabschieden. Doch unsere Gesellschaft, speziell unser Ideal von Freiheit und Wohlstand, ist in ungeahntem Maße von den fossilen Rohstoffen geprägt. Wie stark diese Abhängigkeit ist und welche Wege es gibt, davon loszukommen, das untersuchen Forscherinnen und Forscher am Max-Planck-Institut für Wissenschaftsgeschichte in Berlin.

Thomas Turnbull vom Max-Planck-Institut für Wissenschaftsgeschichte in Berlin ist in das Projekt „Mississippi. An Anthropocene River“ involviert. Als Teil dieses Projektes ist Turnbull eine Strecke des Mississippis hinuntergepaddelt. Er erzählt von einem Fluss, der sinnbildlich für die menschengemachte Veränderung natürlicher Systeme steht.

Fremdsprachensekretär*in (m/w/d)

Max-Planck-Institut für Wissenschaftsgeschichte, Berlin 14. März 2024

Prozesslandschaften der Petromoderne

2022 Steininger, Benjamin; Klose, Alexander

Kulturwissenschaften

Die Produkte der petrochemischen Industrie und insbesondere katalytischer Prozesse sind zentral für den Geschichtsprozess der Moderne und des Anthropozäns. Das Projekt untersucht die Petromoderne entlang exemplarischer Konstellationen – hier der Hafen Rotterdam – als Epoche, in der der technische Zugriff auf Öl und Gas organisch-biotische, ökonomisch-politische, aber auch epistemisch-kulturelle Folgen hat. Programmatisches Ziel ist, die Rationalität der Epoche als insgesamt „fossile Vernunft“ zu untersuchen und im Sinne ihrer notwendigen Ablösung einer Kritik zu unterziehen.

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Validierung in der biomedizinischen Forschung

2021 Keuck, Lara

Kulturwissenschaften

Ob Reproduzierbarkeitskrise globaler biomedizinischer Forschung, Zuverlässigkeit von Corona-Tests in verschiedenen Settings, oder Suche nach aussagekräftigen Endpunkten für klinische Studien: Bei vielen gegenwärtigen Herausforderungen der medizinischen Forschung geht es um scheinbar universelle Fragen der Validierung. Zugleich haben technische und methodische Entwicklungen sowie veränderte Rahmenbedingungen beeinflusst, wie genau die Gültigkeit und Aussagekraft von Test- und Forschungsergebnissen bemessen und interpretiert werden sollten. Diese Kontinuitäten und diesen Wandel untersuchen wir.

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China im Weltsystem der Wissenschaft

2020 Ahlers, Anna Lisa

Kulturwissenschaften

Die Volksrepublik China ist rasant zu einem der wichtigsten Akteure im Wissenschaftssystem geworden. Das Land produziert inzwischen die meisten Fachartikel und investiert massiv in Forschung im In- und Ausland. Erkenntnisse und Methoden von Wissenschaftlern und Wissenschaftlerinnen in China erregen regelmäßig Aufsehen. Worauf fußen diese Entwicklungen und welche Effekte zeitigen sie? Die neue Lise-Meitner-Forschungsgruppe des MPIWG untersucht dies und widmet sich insbesondere den gesellschaftlichen Umwelten der Wissenschaft in China und den Herausforderungen der internationalen Forschungs-zusammenarbeit.

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Heisenberg und die Suche nach einer endgültigen Theorie

2019 Blum, Alexander S

Kulturwissenschaften

Die Suche nach einer endgültigen, grundlegenden Theorie (final theory) war ein Leitmotiv der Physik des zwanzigsten Jahrhunderts. Die von Alexander Blum geleitete Max-Planck-Forschungsgruppe „Historical Epistemology of the Final Theory Program (Historische Epistemologie des Projekts einer endgültigen Theorie)“ untersucht und bewertet diese jahrhundertlange Suche mit den Methoden der historischen Epistemologie. Hier zeigt sie die (gescheiterten) Versuche des späten Werner Heisenberg, eine solche endgültige Theorie aufzustellen.

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Die Arbeitsgruppe "Proteine und Fasern" am Max-Planck-Institut für Wissenschaftsgeschichte befasst sich eingehend damit, wie sich Techniken und Verfahren der Verwendung tierischer Stoffe an verschiedenen Orten und zu unterschiedlichen Zeiten entwickelt haben. Die Geschichte der chirurgischen Seidennaht in Japan verweist auf einen neuen Ansatz in der Geschichte der Tiere. Durch die Beschäftigung mit proteinhaltigen Fasern als Stoff des Lebens, der einer wissenschaftlichen Analyse unterzogen wird, nimmt eine Geschichte der biologischen Stofflichkeit Gestalt an.

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