Harnack-Medaille für Daniel Zajfman

Die Max-Planck-Gesellschaft ehrt den israelischen Physiker mit ihrer höchsten Auszeichnung für seine Verdienste um die Förderung von Wissenschaft und um die deutsch-israelische Zusammenarbeit

Daniel Zajfman ist seit vielen Jahren eng mit der Max-Planck-Gesellschaft verbunden. So ist er bereits seit 2001 Auswärtiges Wissenschaftliches Mitglied des Max-Planck-Instituts für Kernphysik in Heidelberg, an dem er von 2005 bis 2008 die kommissarische Leitung der Abteilung „Schwerionenphysik“ innehatte. Dieser Akt der Freundschaft sei in vielerlei Hinsicht ein großer Schritt gewesen, so Stratmann, da es Daniel Zajfman viel Mut und Offenheit abverlangte, nach Deutschland zu kommen – ein Vertrauensvorschuss, der Stratmann beeindruckte, weil ein großer Teil von Zajfmans Familie von den Deutschen im Holocaust ermordet wurde.

Seit 2011 gehört Zajfman dem Senat der Max-Planck-Gesellschaft an und hat sich nicht nur in diesem Rahmen, sondern auch im Senatsausschuss für Forschungsplanung „mit klugem Rat und großem Nachdruck in die für die Max-Planck-Gesellschaft zentralen wissenschaftlichen und strategischen Themen eingebracht“, lobt Martin Stratmann.

Zwischen 2006 und 2019 war Zajfman Präsident des Weizmann Institute of Science in Rehovot / Israel und hat in dieser Zeit dessen Internationalisierung durch die Berufung vieler renommierter Wissenschaftler*innen aus dem Ausland und durch staatenübergreifende Konferenzen vorangetrieben. Dabei hat er stets eng mit der Max-Planck-Gesellschaft zusammengearbeitet. So sind zwei große wissenschaftliche Forschungskooperationen zwischen dem Weizmann-Institut und der Max-Planck-Gesellschaft etabliert worden: Mit dem Max Planck Weizmann Center for Integrative Archeology and Anthropology förderte Zajfman die komplementäre Zusammenarbeit beider Institutionen in einem sich dynamisch neu entwickelnden Forschungsfeld. Und mit dem Max Planck Weizmann Laboratory for Experimental Neuropsychiatry and Behavioral Neurogenetics hat er ein wichtiges gemeinsames Forschungsvorhaben wissenschaftspolitisch unterstützt und dadurch jährliche Symposien sowie den Austausch von Wissenschaftler*innen ermöglicht. Zudem hat Zajfman während seiner Amtszeit das Minerva-Weizmann-Programm als Fördermöglichkeit von innovativen ergebnisoffenen Einzelprojekten geschärft und diesem damit zu einem Alleinstellungsmerkmal verholfen.

Eine außergewöhnliche Partnerschaft

Zajfman, der heute Vorsitzender des Akademischen Rates der Israel Science Foundation ist, bedankte sich mit den Worten: „Ich muss […] der Max-Planck-Gesellschaft meine Anerkennung dafür aussprechen, dass sie mir eine wissenschaftliche Partnerschaft geboten hat, die nicht weniger als außergewöhnlich war.“ Er würdigte die Zusammenarbeit mit dem MPI für Kernphysik als einen „eindrucksvollen Beweis dafür, dass die Summe unserer wissenschaftlichen Kräfte manchmal weitaus größer ist als ihre Einzelteile. Wir haben nicht nur hervorragende wissenschaftliche Ergebnisse erzielt, sondern es auch geschafft, die Reise mit einer großen Portion Freude und Freundschaft zu verbinden.“

Bereits im März hatte der Senat nach Martin Stratmanns Vorschlag beschlossen, die Harnack-Medaille an Daniel Zajfman zu verleihen. Es ist die höchste Auszeichnung, die die Max-Planck-Gesellschaft zu vergeben hat. 1953 hatte die MPG diese Tradition ihrer Vorgängerorganisation, der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft, wiederaufgenommen. Seither haben 24 Persönlichkeiten diese Auszeichnung erhalten, zuletzt 2021 die damalige Bundeskanzlerin Angela Merkel.

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