Forschung und Industrie setzen Impuls für Europa

Deklaration zum Mehrwert von Spitzenforschung in Europa veröffentlicht

In Zeiten des Brexit betonen führende europäische Forschungsorganisationen, Universitäten und Unternehmen in einer gemeinsamen Deklaration die Bedeutung der Forschungsförderung der EU und den Mehrwert von Spitzenforschung im Europäischen Forschungsraum. Neben dem Appell, Wissenschaft konsequent anhand von Exzellenzkriterien zu unterstützen, mahnen sie an, die bisherigen Erfolge nicht zu verspielen. Initiiert von der Max-Planck-Gesellschaft und der französischen Forschungsorganisation CNRS wird das Positionspapier auch von bedeutenden Industrieunternehmen unterstützt.

In Anbetracht der reichen funktionalen Vielfalt der europäischen Forschungslandschaft, eines harten globalen wissenschaftlichen und technologischen Wettbewerbs und angesichts der zentrifugalen Kräfte in Europa kamen im März 26 hochrangige Vertreterinnen und Vertreter von europäischen Forschungsorganisationen, Universitäten und Unternehmen zu einer Round-Table-Konferenz zum Thema „Der Mehrwert von Exzellenz in der europäischen Forschung“ zusammen. Auf Einladung des Präsidenten der Max-Planck-Gesellschaft (MPG), Martin Stratmann, und des Präsidenten des französischen Centre de la Recherche Scientifique (CNRS), Alain Fuchs, erörterten die Wissenschafts- und Unternehmensmanager dabei die Erfolgsbedingungen für exzellente Forschung und deren Beitrag für die wirtschaftliche Wertschöpfung und Wettbewerbsfähigkeit in Europa. An dem zweitägigen Treffen nahm zudem der Präsident des Europäischen Forschungsrates ERC teil.

In der im Ergebnis der Konferenz nun vorliegenden Deklaration heißt es: „Europa sollte sich nicht so sehr auf inkrementelle Verbesserungen bestehender Technologien konzentrieren, sondern sein Augenmerk verstärkt auf grundsätzlich neue Ideen und disruptive Innovationen lenken.“ Diese Prämisse sei der Schlüssel, um „Ergebnisse exzellenter Forschung in innovative Produkte zu überführen, die wiederum wirtschaftlichen Wohlstand generieren, von dem die Forschungsförderung in der Zukunft entscheidend abhängt“.

Weißbuch mit Konferenzbeiträgen liegt vor

Europäische Institutionen hätten in den letzten Jahren zudem “enorme Fortschritte auf dem Weg zum offenen Austausch von Forschern und Ideen” in Europa erreicht. Gleichzeitig wird in der Deklaration für die Zukunft eine deutlichere Prioritätensetzung angemahnt: „Der globale Wettbewerb fordert, dass die Forschungsförderung - auf nationaler und europäischer Ebene - ausschließlich durch wissenschaftliche Exzellenz getragen wird und dass die europäischen Rahmenprogramme mit einem größeren Budget fortgesetzt werden.” Genannt werden in dem Positionspapier zudem konkrete Empfehlungen wie die stärkere Förderung junger hochtalentierter Forscherinnen und Forscher über den gesamten Kontinent hinweg oder die Stärkung von Open Access zu Forschungsergebnissen und -infrastrukturen.Herausgestellt wird insbesondere die Bedeutung des Europäischen Forschungsrates ERC, bei dem die Fördergelder allein wissenschaftsgeleitet im Wettbewerb um die beste Ideen vergeben werden. Diese Stärke des ERC, der sich seit seiner Gründung vor zehn Jahren zu einer „internationalen Referenz und zum wichtigsten Treiber für die Exzellenz der Forschung in Europa “ entwickelt habe, müsse bei der Ausarbeitung des nächsten EU-Forschungsrahmenprogramms in seiner heutigen Ausgestaltung nachhaltig unterstützt und finanziell ausgebaut werden.

Die in englischer Sprache vorliegende Deklaration wird von den teilnehmenden 26 Einrichtungen unterstützt und richtet sich an politische Entscheidungsträger in der EU wie auf Ebene der Mitgliedstaaten. Die Konferenzbeiträge des Round-Table-Meetings wurden unterdessen zudem in einem Weißbuch veröffentlicht.

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