Max-Planck-Institut für Evolutionsbiologie

Max-Planck-Institut für Evolutionsbiologie

Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Max-Planck-Instituts für Evolutionsbiologie erforschen die grundlegenden Gesetzmäßigkeiten der Evolution. Durch ihre Grundlagenforschung versuchen sie, grundsätzliche evolutionsbiologische Prozesse zu erklären. Die Spannbreite der Forschungsarbeit beinhaltet dabei ökologische, organismische, molekulare und theoretische Ansätze. Teile dieser Grundlagenforschung führen auch in Anwendungsbereiche wie die Vermeidung von Antibiotikaresistenzen oder die Behandlung von Krebserkrankungen. Derzeit besteht das Institut aus den Abteilungen Theoretische Biologie und Mikrobielle Populationsbiologie, fünf Max-Planck Forschungsgruppen, Max-Planck Fellows sowie weiteren unabhängigen Forschungsgruppen. Die Forschenden kombinieren Beobachtungen in der Natur und öffentlich verfügbare Daten mit Experimenten im Labor und im Freiland. Darüber hinaus helfen ihnen mathematische Modelle und Computermodelle, theoretische Konzepte der Evolution zu erstellen und zu testen.

Kontakt

August-Thienemann-Str. 2
24306 Plön
Telefon: +49 4522 763-0
Fax: +49 4522 763-310

Promotionsmöglichkeiten

Dieses Institut hat eine International Max Planck Research School (IMPRS):

IMPRS for Evolutionary Biology

Darüber hinaus gibt es die Möglichkeit zur individuellen Promotion bei den Direktoren bzw. Direktorinnen und in den Forschungsgruppen.

Abteilung Mikrobielle Populationsbiologie

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Eine mobile Genregion im Erbgut eines Bakterium lässt die Zahl der Mikroben ansteigen und begünstigt so die globale Ausbreitung der Krankheitserreger bei Kiwi-Pflanzen

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Aufspaltung in Arten

Forschende zeigen, dass PRDM9 hybride Sterilität oligogenetisch auch bei wilden Mäusen kontrolliert

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Dynamische Gleichungen für stark interagierende Arten

Unter bestimmten Umständen verändert sich die Häufigkeit von Planktonarten laufend, ohne dass eine Art dauerhaft dominiert

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Mathematisches Modell zur Tumorheterogenität und Phänotypveränderung: Eine detaillierte Analyse.

Forschende nutzen die phänotypische Plastizität von Krebszellen

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Group of People wearing Masks

Individuelles Verhalten kann ein steigendes Infektionsrisiko in einer endemischen Situation ausgleichen

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Künstliche Intelligenz (KI) hat sich rasend schnell von einer Domäne der Wissenschaft und Science Fiction zur alltäglichen Realität entwickelt. Die neue Technologie verspricht großen gesellschaftlichen Nutzen, sie birgt aber auch Risiken – vor allem, wenn es um mögliche Auswirkungen von Systemen geht, die intelligenter sind als wir Menschen. So haben führende Fachleute aus der Wissenschaft und Technologieexperten vor einigen Monaten einen Brief veröffentlicht, in dem eine Pause gefordert wird bei Experimenten mit KI-Systemen, die über die Leistung von GPT-4 hinausgehen.

Diesen Herbst brechen auf der Nordhalbkugel wieder Millionen Vögel in ihre Winterquartiere auf. Einigen davon wird Miriam Liedvogel besonders fest die Daumen drücken, dass sie im nächsten Frühjahr heil zurückkehren. Die Wissenschaftlerin am Max-Planck-Institut für Evolutionsbiologie in Plön hat ihnen nämlich ein wenig Gepäck mitgegeben: sogenannte Geolokatoren. Die winzigen Sensoren sollen ihr verraten, wo die Vögel den Winter über waren.

Wer betrügt, fliegt raus. Im Fall der Bakterien von Paul Rainey ist das Schummeln dagegen sogar erwünscht. In seinem Labor am Max-Planck-Institut für Evolutionsbiologie in Plön untersucht der Forscher, wie aus Einzelzellen ein vielzelliger Organismus wird. Seine Erkenntnis: Zu viel Zusammenhalt kann für die Gemeinschaft auch kontraproduktiv sein.

Alles hat seinen Preis – erst recht natürlich die Gesundheit. Am Max-Planck-Institut für Evolutionsbiologie in Plön erforscht Tobias Lenz mit seinem Team, was die evolutionären Kosten für eine perfekte Immunität wären und warum wir nicht gegen alle Krankheitserreger immun sind.

Rund 40 Prozent aller Arten auf der Erde leben parasitisch – eine überaus erfolgreiche Lebensweise also. Allein ein Fisch wie der Dreistachlige Stichling wird von bis zu 25 verschiedenen Parasiten geplagt. Einer davon hat es Martin Kalbe, Tina Henrich und Nina Hafer vom Max-Planck-Institut für Evolutionsbiologie in Plön besonders angetan: der Bandwurm Schistocephalus solidus. Sie erforschen die vielfältigen Tricks, mit denen Wirt und Parasit versuchen, sich gegenseitig auszuspielen.

Mitarbeiter*in (m/w/d) für Haus- und Betriebstechnik

Max-Planck-Institut für Evolutionsbiologie, Plön 21. Februar 2024

Mikrobielle Interaktionen im Blatt der Weizenpflanze

2022 Stukenbrock, Eva H.

Evolutionsbiologie Genetik Verhaltensbiologie

Pflanzen werden von sehr unterschiedlichen mikrobiellen Gemeinschaften besiedelt. Unter den Mikroben gibt es solche, die wachstumshemmende Eigenschaften gegenüber pilzlichen und anderen Krankheitserregern aufweisen. Pilzliche Krankheitserreger wiederum schaffen es, antibakterielle Substanzen zu produzieren, die die pflanzlichen Mikrobiota manipulieren können.

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Eingebettet in das Bakteriengenom befinden sich uralte Replikatoren

2021 Bertels, Frederic; Rainey, Paul

Evolutionsbiologie Genetik

Selbstreplizierende Gene sind in Genomen nicht ungewöhnlich. Das menschliche Genom besteht zu mehr als 50% aus diesen Genen. Während es sich beim Menschen jedoch um molekulare Parasiten handelt, haben wir in Bakterien selbstreplizierende Gensequenzen identifiziert, die eine Symbiose mit dem Wirtsbakterium bilden, also einen Nutzen bringen. Faszinierend ist nicht nur, dass eine Generation in diesen Populationen mehrere 1000 Jahre dauert, sondern, dass wir Konflikte zwischen der Bakterium- und Sequenzpopulation beobachten, die Konflikten zwischen einem Organismus und einzelnen Zellen ähneln.

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Populationsgenetische Modelle für die Evolution von Antibiotikaresistenz

2020 Uecker, Hildegard; Santer, Mario

Evolutionsbiologie Genetik

Wie werden Bakterien resistent gegen Antibiotika? Eine wichtige Rolle spielt oft Extra-DNA, sogenannte Plasmide, die Bakterien zusätzlich zum Chromosom tragen. Auch Plasmide werden an die Tochterzellen vererbt, allerdings nicht akkurat, sondern mit einiger Zufälligkeit. Stochastische Modelle können den Vererbungsprozess über viele Generationen hinweg elegant beschreiben und damit zu einem klaren Bild der Dynamik von Plasmid-kodierten Genen, etwa Resistenzgenen, beitragen. Dies ist die Basis, um die Evolution von Bakterien beeinflussen und die Entstehung von Resistenzen verhindern zu können.

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Mathematische Modelle für Lebenszyklen einfacher Organismen

2019 Traulsen, Arne; Pichugin, Yuriy

Evolutionsbiologie

Schon bei einfachen Lebewesen kann man eine faszinierende Vielfalt von zellulären Gemeinschaften finden, von kettenbildenden Bakterien bis zur Bildung und koordinierten Auflösung von großen Kolonien. Woher kommt diese Vielfalt? Und gibt es fundamentale Regeln für diese Vielfalt? Allgemeine Aussagen dazu kann man mit mathematischen Modellen machen: Auch ohne detailliertes Wissen über die Biologie von Lebewesen kann man so die theoretisch möglichen Lebenszyklen verstehen und die Bedingungen für die Entstehung von einfachen Lebenszyklen identifizieren.

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Das Ausloten der Grenzen evolutionärer Vorhersagen

2018 Rainey, Paul B.

Evolutionsbiologie Genetik

Experimente im Labor und mit Wildpopulationen zeigen, dass Evolution wiederholbar und vorhersagbar ist und demnach Regeln folgen könnte. Die Arbeit mit experimentellen Bakterienpopulationen lässt vermuten, dass dabei entscheidend ist, wie der Genotyp eines Organismus‘ in einen Phänotyp umgesetzt wird. Dank mathematischer Modelle und experimenteller Evolution können Prognosen über Mutationen bis hin zu neuen adaptiven Phänotypen gemacht werden. Dabei interessiert uns, wie Mutationsraten, die sich je nach Position unterscheiden, und unterschiedliche Umwelten auf diese Prognosen auswirken.

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