Max-Planck-Institut für Biologie Tübingen

Max-Planck-Institut für Biologie Tübingen

Alle Lebewesen verändern sich – sowohl im Laufe ihres Lebens als auch über Generationen hinweg. Mit der Entwicklung und Evolution von Tieren und Pflanzen beschäftigt sich das Max-Planck-Institut für Biologie Tübingen (bis Ende 2021: Max-Planck-Institut für Entwicklungsbiologie). Die Wissenschaftler des Instituts untersuchen, wie aus einer befruchteten Eizelle ein funktionstüchtiger Organismus entsteht und welche Gene daran beteiligt sind. Darüber hinaus analysieren sie die Rolle dieser Entwicklungsprozesse bei der Entstehung neuer Arten sowie der Evolution von Proteinen. Um Antworten auf ihre Fragen zu finden, arbeiten die Forscher mit sogenannten Modellorganismen wie Zebrafisch, Taufliege, Fadenwurm und Ackerschmalwand, einer Verwandten der Kohlpflanzen. Es hat sich nämlich gezeigt, dass Gene, die die Entwicklung beeinflussen, in unterschiedlichen Lebewesen – ob Fliege und Mensch oder Ackerschmalwand und Reis – in ähnlicher Weise funktionieren.

Kontakt

Max-Planck-Ring 5
72076 Tübingen
Telefon: +49 7071 601-321
Fax: +49 7071 601-300

Promotionsmöglichkeiten

Dieses Institut hat eine International Max Planck Research School (IMPRS):

IMPRS "From Molecules to Organisms"

Darüber hinaus gibt es die Möglichkeit zur individuellen Promotion bei den Direktoren bzw. Direktorinnen und in den Forschungsgruppen.

Nahaufnahme eines Kiwi-Rebenblattes mit sichtbaren Krankheitssymptome durch den Erreger Pseudomomas syringae

Das in der Landwirtschaft weit verbreitete Bakterium Pseudomonas syringae erhält durch mobile genetische Elemente neue Fähigkeiten

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Der Stoffwechsel von Blattkäfern wird seit 62 Millionen Jahren durch Symbiosbakterien angekurbelt

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Schnellere Energieberechnungen beim Proteindesign

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Tauziehen zwischen egoistischem Gen und zellulärem Aufräummechanismus erzeugt genetische Vielfalt
 

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Forschende entschlüsseln Anpassungsmechanismen des Ackerfuchsschwanzes

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Bakterien sind fast überall – auch in unserem Darm. Ohne sie könnten wir etwa die Nahrung nicht so effektiv verdauen. Wie aber haben Mikroben die Evolution des Menschen beeinflusst?

Parasiten gibt es nicht nur im Pflanzen- und Tierreich, sie sind auch ein Teil von uns selbst. Unser Erbgut enthält Unmengen kleiner Abschnitte, die sich auf seine Kosten vervielfältigen. Diese sogenannten Transposons werden deshalb auch als parasitische DNA bezeichnet. Oliver Weichenrieder vom Max-Planck-Institut für Entwicklungsbiologie in Tübingen will den Kopiervorgang der Transposons genauer verstehen. Nicht nur weil sie Krankheiten auslösen können, sondern auch weil sie möglicherweise ein wichtiger Motor der Evolution sind.

Zugegeben, das Forschungsobjekt ist nicht gerade appetitlich: „Kotälchen“ – kleine parasitische Würmer, die im Darm eines Wirts leben und diesem unter Umständen arg zusetzen. Der so titulierte Zwergfadenwurm Strongyloides stercoralis ist für Adrian Streit vom Max-Planck-Institut für Entwicklungsbiologie in Tübingen dennoch faszinierend, denn er hat einen einzigartigen Lebenszyklus – und bis heute weiß niemand so recht, warum.

Der menschliche Körper bietet Lebensraum für unzählige Mikroorganismen. Insbesondere der Darm wird von einer Fülle von Bakterien besiedelt. Als junge Umweltmikrobiologin hätte Ruth Ley nie gedacht, dass sie sich einmal für den Verdauungstrakt und die darin vorkommenden Mikroben interessieren würde. Heute erforscht sie am Max-Planck-Institut für Entwicklungsbiologie in Tübingen, welche Rolle die unzähligen Darmbakterien für unsere Gesundheit spielen.

Der Klimawandel verändert die Tier- und Pflanzenwelt der Erde tiefgreifend. Das liegt nicht nur an dem weltweiten Anstieg der Durchschnittstemperaturen, sondern auch an Änderungen bei den Temperaturschwankungen sowohl zwischen Tag und Nacht als auch zwischen Sommer und Winter. George Wang, Wissenschaftler am Max-Planck-Institut für Entwicklungsbiologie, analysiert Klimadaten, um den Einfluss der veränderten Bedingungen auf Flora und Fauna zu erforschen.

Personalsachbearbeiter*in

Max-Planck-Institut für Biologie Tübingen, Tübingen 8. März 2024

Doppelleben: Ein Pflanzenpathogen bietet Schutz für Insekten

2022 Salem, Hassan

Evolutionsbiologie Mikrobiologie Ökologie

Symbiosen mit Mikroben treten in unterschiedlichen Formen auf: Von Mutualismus bis Parasitismus, entlang einer kontinuierlichen Skala. Aber wie stabil sind diese Einordnungen? Ist es immer von Vorteil, ein Mutualist zu sein? Und sind Parasiten immer dazu bestimmt, ihren Wirten zu schaden?

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Vom Labor in die Natur: Würmer, Käfer und eine Tropeninsel im Indischen Ozean

2021 Sommer, Ralf J.

Entwicklungsbiologie Evolutionsbiologie Genetik

Viele biologische Phänomene können in Laboratorien bis ins kleinste Detail untersucht werden, ihre ökologische Relevanz erschließt sich aber erst in der Natur, und der Weg vom Labor zurück dorthin ist weit und steinig. Zusammen mit meinem Team untersuche ich, wie Fadenwürmer an Käferkadavern um kurzzeitige Futterquellen konkurrieren. Dabei spielen zentrale Konzepte der Evolutionsbiologie eine entscheidende Rolle. Deren ökologische Bedeutung erforschen wir exemplarisch auf einer kleinen, weitgehend unberührten Tropeninsel.

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Obwohl wir in einem Zeitalter vieler Genomprojekte leben, lassen die daraus abgeleiteten Gene viel zu wünschen übrig. Besonders einige vereinfachte Annahmen verursachen Fehler, sobald die Eigenheiten der Molekularbiologie ins Spiel kommen. Deshalb müssen das maschinelle Lernen und die Algorithmen für die Genvorhersage verbessert werden. Neben der Zusammensetzung und dem Annotieren von Genomen entwickelten wir ein Programm, Intronarrator, um mithilfe direkter Intronenvorhersagen aus deep-RNA-Seq-Daten die aufgrund winziger Intronen entstehenden Probleme zu überwinden.

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Das Privatleben der Braunalgen: Ursprünge und Evolution einer vielzelligen, sexuellen Entwicklung

2020 Coelho, Susana

Entwicklungsbiologie Evolutionsbiologie Genetik

Braunalgen sind vielzellige Eukaryonten, die sich seit mehr als einer Milliarde Jahren unabhängig von Tieren und Pflanzen entwickelt haben. Sie haben eine faszinierende Vielfalt an Körpermustern und Fortpflanzungsmerkmalen erfunden, deren molekulare Basis noch vollkommen unerforscht ist. Wir nutzen den Reichtum an morphologischen und sexuellen Merkmalen dieser rätselhaften Organismen, um Licht in den Ursprung der Mehrzelligkeit und in die Evolution der Bestimmung des biologischen Geschlechts innerhalb des gesamten eukaryontischen Lebensbaums zu bringen.

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Die Evolution komplexer Proteinabbausysteme

2019 Martin, Jörg; Lupas, Andrei N.

Entwicklungsbiologie Evolutionsbiologie Strukturbiologie Zellbiologie

Der Abbau von Proteinen in der Zelle ist ein hochregulierter Vorgang. Er spielt eine zentrale Rolle in einer Vielzahl lebenswichtiger Prozesse wie Zellzyklus, Signalübertragung, Genexpression und programmiertem Zelltod. In Lebewesen mit einem Zellkern, den Eukaryonten, sorgt eine komplexe Maschinerie aus Enzymen für den korrekten Ablauf dieser Vorgänge. Neuere Ergebnisse zeigen das Vorkommen entsprechender Systeme auch in Prokaryonten, die keinen Zellkern besitzen. Deren Analyse gibt Aufschluss über die Evolution des zellulären Proteinabbaus und die Ursprünge der eukaryontischen Nanomaschinen.

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