Max-Planck-Gesellschaft freut sich über zwölf Starting Grants
European Research Council schüttet insgesamt 515 Millionen Euro Fördergeld aus
Der Europäische Forschungsrat (European Research Council, ERC) hat 291 Starting Grants im Wert von 515 Millionen Euro vergeben. In der zweiten Ausschreibungsrunde, die im EU-Rahmenprogramm für Forschung und Innovation "Horizon 2020" stattfand, haben auch drei Wissenschaftlerinnen und neun Wissenschaftler aus Instituten der Max-Planck-Gesellschaft (MPG) mit ihren Forschungsanträgen überzeugen können und erhalten Fördergeld.
Die Starting Grants werden vom Forschungsrat jährlich vergeben. Wissenschaftler, deren Promotion zwei bis etwa sieben Jahre zurückliegt, können an diesem Wettbewerb teilnehmen, sofern sie ihr Projekt an einer europäischen Forschungseinrichtung durchführen. Die Förderung je Grant beträgt bis zu 1,5 Millionen Euro. Deutschlandweit war die MPG in dieser Ausschreibungsrunde mit großem Abstand die erfolgreichste Einrichtung, vor der Ludwig-Maximilians-Universität München mit fünf Grants und Einrichtungen der Helmholtz-Gemeinschaft mit zwei Grants. Lediglich die französische Forschungsorganisation Centre national de la recherche scientifique (CNRS) konnte europaweit mit 14 Förderungen mehr Grants einwerben.
Von den in diesem Jahr 2920 eingereichten Anträgen entfiel das Gros auf den Bereich Physical Sciences and Engineering, nämlich 1269. Aus dem Gebiet Lebenswissenschaften gingen 940, aus den Sozial- und Geisteswissenschaften 711 Anträge ein. Jeweils rund zwölf Prozent wurden bewilligt; der ERC versandte insgesamt 350 positive Bescheide an Wissenschaftler aus 38 Ländern. 28 Prozent der erfolgreichen Anträge wurden von Frauen eingereicht, etwas weniger als im Vorjahr (33 Prozent). Die meisten Grants gingen an Personen, die an Forschungseinrichtungen in Großbritannien arbeiten (61), gefolgt von Deutschland (53), den Niederlanden (38) und Frankreich (35). Insgesamt verteilen sie sich auf 23 Nationen in Europa.
Aus der MPG hatten 64 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler Anträge eingereicht. Zwölf Grant-Zusagen bedeuten eine interne Erfolgsquote von rund 19 Prozent. Freuen dürfen sich über die Förderung:
- Catherine Crockford und Amanda Henry (MPI für evolutionäre Anthropologie)
- Jan Wilhelm Kornfeld (MPI für neurologische Forschung)
- Markus Valtiner (MPI für Eisenforschung)
- Alexander Stein (MPI für biophysikalische Chemie)
- Anke Henning (MPI für biologische Kybernetik)
- John Travers (MPI für Physik des Lichts)
- Jens Bardarson (MPI für Physik komplexer Systeme)
- Fabian Schmidt (MPI für Astrophysik)
- Yaowen Wu und Tom Grossmann (MPI für molekulare Physiologie)
- Christian Groß (MPI für Quantenoptik)
Doch nicht nur die Grant-Gewinner profitieren von dem EU-Programm – schließlich versetzt es die 291 ausgezeichneten Projektleiterinnen und -leiter in die Lage, Postdocs und Doktoranden für ihre Forschungsteams zu rekrutieren. Auf diese Weise trägt der ERC auch zur Förderung einer nachwachsenden Generation von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern bei.