Balzan-Preise 2023 für Max-Planck-Forscher
Jean-Jacques Hublin und Heino Falcke gehören zu den vier Preisträgern des renommierten Preises
Jean-Jacques Hublin, Direktor Emeritus am Max-Planck-Institut für evolutionäre Anthropologie in Leipzig, wird mit dem Balzan Preis 2023 für "Evolution der Menschheit: Paläoanthropologie" ausgezeichnet. Außerdem erhält der Astrophysiker Heino Falcke, Gastwissenschaftler am Max-Planck-Institut für Radioastronomie in Bonn und Professor für Astrophysik und Radioastronomie an der Radboud-Universität in den Niederlanden, den Balzan-Preis 2023 für „Hochauflösende Bilder von planetarischen Körpern bis zu kosmischen Objekten“. Der Preis ist mit je 784.000 Euro dotiert, die Hälfte des Betrags muss von den Preisträgern zur Finanzierung von Forschungsprojekten junger Forschender verwendet werden.
Hublins Entdeckungen, vor allem der Fund von Überresten des bislang ältesten Homo sapiens in Afrika, haben maßgeblich zur Erforschung der menschlichen Evolution beigetragen. Darüber hinaus wurde seine Fähigkeit hervorgehoben, Erkenntnisse aus unterschiedlichen Spitzentechnologien zusammenzuführen. Der Preis würdigt zudem sein Talent, wissenschaftliche Teams zu organisieren sowie seine Qualitäten als Lehrender und Wissenschaftsvermittler.
Heino Falcke wird für seine grundlegenden Forschungsarbeiten geehrt, die es ermöglichen, die Umgebung eines Schwarzen Lochs mit hoher Präzision darzustellen. Außerdem war er maßgeblich an der Entwicklung des "Event Horizon Telescope" beteiligt. Es liefert die bisher genauesten Bilder dieser Himmelskörper in unserer eigenen Galaxie, der Milchstraße, aber auch in entfernten Galaxien wie M87. Damit konnte Einsteins allgemeine Relativitätstheorie in Situationen bestätigt werden, in denen die Schwerkraft so stark ist, dass die Raum-Zeit-Beziehung erheblich gekrümmt ist, und die Existenz supermassereicher Schwarzer Löcher nachgewiesen werden.