Max-Planck-Institut für ethnologische Forschung

Max-Planck-Institut für ethnologische Forschung

Das Max-Planck-Institut für ethnologische Forschung ist eines der führenden Forschungszentren auf dem Gebiet der Ethnologie. Forschungsleitend ist die vergleichende Untersuchung gegenwärtiger sozialer Wandlungsprozesse. Auf diesem Gebiet leisten die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Instituts einen wichtigen Beitrag zur ethnologischen Theoriebildung. Sie befassen sich darüber hinaus in ihren Projekten oft auch mit Themen, die im Mittelpunkt politischer Debatten stehen. Feldforschungsaufenthalte sind ein fester Bestandteil fast aller Forschungsprojekte.

Das Institut hat drei wissenschaftliche Abteilungen:
Anthropologie des wirtschaftlichen Experimentierens: Frontiers of Transformation (Direktor: Biao Xiang)
Ethnologie, Politik und Governance (Direktorin: Ursula Rao) 
Recht & Ethnologie (Direktorin: Marie-Claire Foblets)

Kontakt

Advokatenweg 36
06114 Halle (Saale)
Telefon: +49 345 2927-0
Fax: +49 345 2927-502

Abteilung Ethnologie, Politik und Governance

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Abteilung Anthropologie des wirtschaftlichen Experimentierens: Frontiers of Transformation

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Abteilung Resilienz und Transformation in Eurasien

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Abteilung Integration und Konflikt

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Drei Frauen in langen Gewändern beladen einen Esel mit Holzteilen, die teils in Teppiche gewickelt sind. Im Hintergrund ein Motorrad, über das eine Decke gebreitet ist, daneben steht ein kleines Kind.

Florian Köhler vom Max-Planck-­Institut für ethnologische Forschung in Halle, hat beobachtet, wie sich das Leben der traditionell nomadischen Bevölkerungsgruppe der Wodaabe in Niger verändert, seit sich immer mehr von ihnen in den Städten niederlassen.

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Ein Forschungsprojekt zeigt Wege auf, wie sich künftige Herausforderungen der Zuwanderung bewältigen lassen

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Zurzeit verhandelt die Europäische Kommission mit Marokko, Algerien, Tunesien, Libyen und Mauretanien, die dafür sorgen sollen, dass Geflüchtetedie europäischen Außengrenzen gar nicht erst erreichen – ein aktuelles Beispiel dafür, wie die EU ihre Verantwortung in Sachen Migration an Drittstaaten auslagert

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Die finanzielle Verantwortung der Bürger im Nachkriegsdeutschland beschränkte sich darauf, Risiken zu vermeiden – heute sieht das ganz anders aus

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30 Jahre nach dem Fall des Eisernen Vorhangs sind die Differenzen zwischen dem ehemals sozialistischen Osten und dem früher wie heute kapitalistischen Westen deutlicher denn je. Vor Ort in Ungarn und Ostdeutschland erforschen Chris Hann und seine Mitarbeiterinnen vom Max-Planck-Institut für ethnologische Forschung in Halle die Gründe dafür.

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Nie lange an einem Ort – so war seit jeher der Alltag der Wodaabe, einer traditionell nomadischen Bevölkerungsgruppe in Niger. Doch seit den 1980er-Jahren lassen sich immer mehr von ihnen in den Städten nieder, um dort zu arbeiten. Florian Köhler, Wissenschaftler am Max-Planck-Institut für ethnologische Forschung in Halle, hat beobachtet, wie sich dadurch das Leben der Wodaabe verändert.

In Deutschlands vielfältiger Gesellschaft sorgen nicht nur Polizei und Justiz für Recht und Ordnung. Es gibt Gemeinschaften, die Konflikte mit eigenen Mitteln regulieren: etwa Familienclans mit ausländischen Wurzeln, aber auch Rockerbanden oder Reichsbürger. Hatem Elliesie vom Max-Planck-Institut für ethnologische Forschung in Halle und Clara Rigoni vom Max-Planck-Institut zur Erforschung von Kriminalität, Sicherheit und Recht sind dem Phänomen auf der Spur.

Terrorismus macht Angst. Wir fühlen uns hilflos, weil das Vorgehen der Täter so wenig nachvollziehbar erscheint. Doch auch Terrorgruppen agieren nach einer gewissen Logik. Carolin Görzig und ihre Gruppe am Max-Planck-Institut für ethnologische Forschung in Halle haben es sich zur Aufgabe gemacht aufzudecken, nach welchen Regeln Terroristen handeln. Ihre Erkenntnisse bringen mehr Licht in das Dunkel terroristischer Machenschaften.

30 Jahre nach dem Fall des Eisernen Vorhangs ist die Trennung zwischen Ost und West nicht beendet. Eher im Gegenteil: Gerade in politischen Fragen sind die Differenzen in letzter Zeit gewachsen zwischen dem ehemals sozialistischen Osten und dem früher wie heute kapitalistischen Westen. Vor Ort in Ungarn und Ostdeutschland erforschen Chris Hann und seine Mitarbeiterinnen vom Max-Planck-Institut für ethnologische Forschung in Halle die Gründe dafür.

Max-Planck-Wissenschaftler kooperieren mit Partnern in mehr als 110 Ländern dieser Erde. Hier schreiben sie über persönliche Erlebnisse und Eindrücke. Lale Yalçın-Heckmann, Mitarbeiterin am Max-Planck-Institut für ethnologische Forschung in Halle, untersucht am Beispiel des traditionellen Rosenanbaus in der Türkei Werte und moralische Ideen rund um wirtschaftliche Handlungen.

Forschungsdatenmanager/in (m/w/d)

Max-Planck-Institut für ethnologische Forschung, Halle (Saale) 17. Mai 2023

Entfremdungsprozesse verstehen

2021 Lems, Annika

Kulturwissenschaften Rechtswissenschaften Sozialwissenschaften

Flüchtlingskrise, Umweltkrise, Coronakrise – in den vergangenen Jahren wurde Europa von Transformationsprozessen erfasst, die massive gesellschaftliche Fragmentierungen zur Folge haben. Doch auf welchem soziokulturellen Nährboden entstehen solche Spaltungen? Wie kommt es dazu, dass sich immer mehr Menschen mit politischen Ideologien identifizieren, die an den Grundfesten liberaler Wertesysteme rütteln? Die Forschungsgruppe „Alpine Geschichten des globalen Wandels“ beschäftigt sich mit diesen Fragen, indem sie die Entstehung von Zugehörigkeits- und Entfremdungsideen erkundet.

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Zwischen Kulturwelten: Das Schicksal der Uiguren

2020 Hann, Chris

Kulturwissenschaften Rechtswissenschaften Sozialwissenschaften

Chinas Minderheitenpolitik unterscheidet nicht zwischen Gruppen, die sich durch Folklore exotisieren, und Volksgruppen wie Tibetern, Mongolen und Uiguren mit einer langen Zivilisationsgeschichte. Die Lage der Uiguren verbesserte sich in den 1980ern, um sich danach rapide zu verschlechtern. Die „Freiheiten“ einer sozialistischen Marktwirtschaft ließen Angehörige von Minderheiten zu Bürgern zweiter Klasse werden und setzten sie unter Druck, sich zu assimilieren. Unsere Forschung dokumentiert diese Entwicklungen auf Basis von Feldforschungen in der Oase Qumul/Hami zwischen 2006 und 2013.

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Intimität ohne Privatsphäre – das Leben wohnungsloser Menschen in Deutschland

2019 Schneider, Luisa T.

Kulturwissenschaften Rechtswissenschaften Sozialwissenschaften

Immer mehr Menschen werden wohnungslos und sind auf staatliche Hilfe angewiesen. Es ist notwendig, menschliche Grundrechte in die Entwicklung eines auf diese Situation zugeschnittenen Hilfesystems einzubeziehen. Denn die ethnografische Forschung mit Betroffenen zeigt, dass die Grundrechte auf Privatsphäre und Intimität an mietrechtlich abgesicherten Wohnraum geknüpft sind und schutzbedürftige Wohnungslose diese Rechte nicht vollständig genießen können. Diese Erkenntnisse unterstützen dabei, die Achtung der Grundrechte sicherzustellen und das Hilfesystem effektiv zu gestalten.

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Wege aus dem Terrorismus

2018 Görzig, Carolin

Kulturwissenschaften Rechtswissenschaften Sozialwissenschaften

In den Lernprozessen von Terrorgruppen können wir eine Deradikalisierungslogik ausmachen: Gruppen ändern nicht ihre Ziele, sondern hinterfragen die Mittel sowie Werte, die diese Ziele definieren. Wenn sich Gruppen deradikalisieren, splittern oft radikalere Fraktionen ab. Diese Radikalisierung führt zur Radikalisierung von staatlichen Gegenmaßnahmen. In den Lernprozessen von Terrorgruppen wird die Logik von (De-)Radikalisierungsmechanismen erkennbar. Diese Erkenntnisse lassen sich nutzen, um Co-Radikalisierungsmuster zwischen Staat und nichtstaatlichen Gruppen zu durchbrechen.

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Mensch und Land

2017 Schlee, Günther

Kulturwissenschaften Rechtswissenschaften Sozialwissenschaften

Die Beziehungen zwischen Gruppen von Menschen und dem Land, das sie bewohnen, sind heterogener und komplexer als jemals zuvor. Die Abteilung „Integration und Konflikt“ am Max-Planck-Institut für ethnologische Forschung ergründet die Logik kollektiver Identifikation und Gruppenzugehörigkeit und die verschiedenen Formen von Besitzansprüchen, die mit diesen Beziehungen einhergehen. Im Süden Äthiopiens sehen sich Agropastoralisten einer zunehmenden Landnahme durch die Zuckerrohrindustrie gegenüber, die sich in den Händen von Investoren aus anderen Landesteilen und aus dem Ausland befindet.

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