Expertenkommission Forschung und Innovation übergibt Jahresgutachten 2018
Experten um Max-Planck-Direktor Dietmar Harhoff legen Leitlinien für künftige Regierungsarbeit vor
In ihrem 11. Jahresgutachten hat die Expertenkommission Forschung und Innovation besonders die Themen autonome Systeme, digitale Bildung und die europäische Forschungs- und Innovationspolitik in den Fokus gerückt. Wesentlichen Aufgaben für eine neue Bundesregierung seien darüber hinaus, die Chancen der Digitalisierung zu nutzen, stärkere Innovationsanreize für Start-ups sowie kleine und mittlere Unternehmen zu setzen und das Wissenschaftssystem weiter zu stärken.
Am Mittwoch, den 28. Februar 2018, hat die unabhängige Expertenkommission Forschung und Innovation (EFI) unter Vorsitz von Dietmar Harhoff, Direktor am Max-Planck-Institut für Innovation und Wettbewerb, Bundeskanzlerin Angela Merkel im Bundeskanzleramt das Jahresgutachten 2018 übergeben. In ihrem nunmehr elften Jahresgutachten erkennen die Wissenschaftler an, dass es „in den letzten Jahren eine positive Dynamik der Forschungs- und Innovationspolitik (F&I) gegeben hat“. Vor dem Hintergrund der verzögerten Regierungsbildung allerdings sollte die künftige Bundesregierung zügig daran anknüpfen und die deutsche F&I-Politik konsequent weiterentwickeln. „Angesichts der internationalen Herausforderungen und des digitalen Wandels müssen wir in der Innovationspolitik Gas geben“, so Dietmar Harhoff.
Die Expertenkommission hält es für unerlässlich, der Digitalisierung eine deutlich höhere Priorität als bisher einzuräumen. Die Rahmenbedingungen für Internet und internetbasierte Technologien müssen deutlich verbessert werden; insbesondere steht die Bundesregierung in der Pflicht, E-Government und die digitale Infrastruktur auszubauen sowie die digitale Bildung in der Breite zu fördern. Eine weitere zentrale Forderung für die neue Legislaturperiode ist, dass die Bundesregierung durch die Einführung einer steuerlichen Forschungs- und Entwicklungsförderung wirksame Innovationsanreize für kleine und mittlere Unternehmen schafft und die Wachstumsmöglichkeiten von Start-ups weiter verbessert. Für die Stärkung des Wissenschaftssystems ist es zudem notwendig, ein auf mehrere Legislaturperioden angelegtes Nachfolgeprogramm für den Hochschulpakt zu initiieren. Der Pakt für Forschung und Innovation ist fortzuführen und künftig stärker auf den Erkenntnis- und Technologietransfer auszurichten.