Global vorankommen
Die 15. Berliner Open-Access-Konferenz zeigt Handlungsoptionen auf, um Transparenz und Gerechtigkeit im wissenschaftlichen Publizieren weltweit zu fördern
Fast 400 Teilnehmer, die Hunderte von Institutionen und Konsortien aus der ganzen Welt vertraten, kamen auf der 15. Berliner Open-Access-Konferenz (B15) zusammen, um den laufenden Übergang des wissenschaftlichen Publikationswesens zu Open Access zu diskutieren. Die von der University of California und der Open-Access-2020-Initiative der Max-Planck-Digital-Library gemeinsam veranstaltete Online-Konferenz legte einen besonderen Schwerpunkt auf die Verhandlungsprozesse mit Verlagen.
In den zweieinhalb Jahren seit der Zusammenkunft auf der B14 sind die Verhandlungen über transformative Vereinbarungen weltweit vorangekommen, was die wachsende Unterstützung für die Nutzung von Verlagsvereinbarungen zur Beschleunigung des Übergangs der Branche zu Open Access zeigt.
Unter dem Motto "Adapt and Advance" („Anpassen und Vorankommen“) beleuchtete die B15 nun die Art und Weise, wie sich die Verhandlungsteams in aller Welt an die sich verändernde Landschaft des wissenschaftlichen Publizierens anpassen, ihre Grundsätze und Ziele verfeinern und neue Maßstäbe für die Vereinbarungen setzen, während sie gleichzeitig den unterschiedlichen lokalen Kontext, die aktuellen finanziellen Gegebenheiten sowie die Notwendigkeit größerer Transparenz und Nachhaltigkeit in diesen Übergangsrahmen berücksichtigen.
Die vielen Erfahrungsberichte und lebhaften Diskussionen während der Konferenz zeigten, dass die globale Open-Access-Gemeinschaft nun einen neuen Standpunkt erreicht hat, von dem aus sie diese Herausforderungen besser einschätzen und angehen kann, einschließlich der globalen Gerechtigkeit im wissenschaftlichen Publikationswesen, der Kostenverteilung bei der Umstellung auf Open Access und der Umstellung von Zeitschriften mit hohem Impact Faktor
Der Präsident der Max-Planck-Gesellschaft, Martin Stratmann, begrüßte die Konferenzteilnehmer, indem er hervorhob, dass sich in Europa transformative Vereinbarungen zwischen nationalen Lizenzkonsortien und Verlagen als nachhaltige Methoden für die Umstellung erwiesen haben. Die B15 biete die Gelegenheit, die sich verändernde Landschaft und die verbleibenden Herausforderungen zu erörtern, voneinander zu lernen, um eine größere Hebelwirkung gemeinsamer Anstrengungen zu erzielen.
Der Präsident der University of California, Dr. Michael V. Drake, betonte die Bedeutung globaler Partnerschaften zum Abbau von Hindernissen für den Zugang zur Forschung. "Um sicherzustellen, dass wichtige Forschungsergebnisse auf der ganzen Welt zugänglich gemacht werden, müssen wir zusammenarbeiten", sagte Drake. "Deshalb freue ich mich, dass Delegierte aus sechs Kontinenten und fast 50 Ländern diese Woche zusammengekommen sind, um zu erörtern, wie wir die Wissenschaft und die Gerechtigkeit in der Wissenschaft gemeinsam voranbringen können.“
Transformationsabkommen sind nach wie vor ein wirksames Instrument, um die offene Verbreitung von Forschung und Wissenschaft mit gleichberechtigtem Zugang zum Lesen und Publizieren für alle zu gewährleisten - ein Ziel, dessen Bedeutung durch die weltweite COVID-19-Pandemie und die Notwendigkeit einer raschen weltweiten Verbreitung der Wissenschaft deutlich hervorgehoben worden ist.
Die Konferenz fand vom 28. September bis 1. Oktober 2021 statt. Weitere Einzelheiten, Aufzeichnungen und Berichte über die 15. Berliner Open-Access-Konferenz finden Sie unter: https://oa2020.org/b15-conference/