Max-Planck-Institut für Verhaltensbiologie

Max-Planck-Institut für Verhaltensbiologie

Leben bedeutet auch für Tiere, permanent Entscheidungen zu treffen. Wann zieht eine Amsel im Herbst nach Süden? Auf welchem Baum sucht der Wickelbär nach Nahrung? Wie entscheidet ein Fisch in einem Schwarm von Hunderten, was er tun soll? Entscheidungen dieser Art bestimmen Überlebenschancen und die Wahrscheinlichkeit für Nachwuchs – und häufig werden sie in einer Gruppe getroffen. Am Max-Planck-Institut für Verhaltensbiologie streben wir ein quantitatives und vorhersagendes Verständnis der Entscheidungsfindungen und Bewegungen von Tieren in ihrer natürlichen Umwelt an. Dabei verfolgen wir einen fachübergreifenden Ansatz und integrieren physiologische, neuronale, ökologische und evolutionäre Blickwinkel, Fragestellungen und Methoden in unserer Forschung.

Das Max-Planck-Institut für Verhaltensbiologie umfasst drei Abteilungen, drei Max-Planck-Forschungsgruppen, acht Forschungsgruppen und zahlreiche qualifizierte Mitarbeiter. Wir sind an drei Standorten im Großraum Konstanz beheimatet: In Radolfzell, an der Universität Konstanz und in der Bücklestraße in Konstanz. Diese Standorte verfügen über modernste Einrichtungen für die Feld- und Laborforschung im Bereich Verhaltensbiologie. Eine Reihe von externen Partnern und affiliierten Wissenschaftler:innen sind mit dem MPIAB verbunden, darunter das Max Planck-Yale Center for Biodiversity Movement and Global Change.

Kontakt

Am Obstberg 1
78315 Radolfzell / Konstanz
Telefon: +49 7732 1501-0
Fax: +49 7732 1501-69

Promotionsmöglichkeiten

Dieses Institut hat eine International Max Planck Research School (IMPRS):

IMPRS for Quantitative Behaviour, Ecology and Evolution

Darüber hinaus gibt es die Möglichkeit zur individuellen Promotion bei den Direktoren bzw. Direktorinnen und in den Forschungsgruppen.

Abteilung Ökologie der Tiergesellschaften

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Ein Gorilla legt seine Hand auf den Kopf eines anderen Gorillas

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Anders als vielfach behauptet sind bislang kaum Arten bekannt, die Krankheitserreger auf den Menschen übertragen haben

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Iain Couzin, Forscher am Max-Planck-Institut für Verhaltensbiologie in Konstanz, und sein Team wollen wissen, welchen Regeln Fische im Schwarm folgen und welche Vorteile das Leben im Kollektiv bietet. Modernste Technik hilft den Forschenden dabei, Ordnung im großen Durcheinander zu finden.

Eduardo Sampaio vom Max-Planck-Institut für Verhaltensbiologie in Konstanz segelte an Bord der Captain Darwin in den Gewässern vor den Kapverden.

Paviane durchstreifen in großen Gruppen die Savanne auf der Suche nach Nahrung. Meg Crofoot, Direktorin am Max-Planck-Institut für Verhaltensbiologie in Konstanz, hat in Kenia eine Horde Anubispaviane fast ein Jahrzehnt lang beobachtet. Sie will verstehen, was die Gemeinschaft zusammenhält.

Rund 16-mal am Tag umkreist die International Space Station (ISS) in ungefähr 400 Kilometer Höhe die Erde; für eine Umrundung benötigt sie gut 90 Minuten. Die etwa fußballfeldgroße, seit November 2000 dauerhaft bewohnte Raumstation wird stetig um- und ausgebaut – auch im Dienste der Wissenschaft. In einem fast achtstündigen Außenbordeinsatz haben die beiden russischen Kosmonauten Sergei Prokopjew und Oleg Artemjew am 15. August 2018 die Antenne des Icarus-Systems an der Außenseite der ISS montiert. Damit sind nun alle Icarus-Komponenten an Bord komplett, und die mehrmonatige Testphase kann beginnen.

In der Masse mitzuschwimmen, galt bis vor Kurzem als wenig erstrebenswert. Heute spricht jeder von der Schwarmintelligenz. Aber sind Schwärme wirklich schlauer als der Einzelne? Und nach welchen Regeln funktionieren sie, gibt es überhaupt Regeln? Iain Couzin vom Max-Planck-Institut für Ornithologie in Radolfzell bringt mithilfe des Computers Ordnung in das vermeintliche Chaos der Schwärme.

Sachbearbeitung Personal (m/w/d) 50%

Max-Planck-Institut für Verhaltensbiologie, Radolfzell / Konstanz 27. Februar 2024

Das B10K Genom-Projekt – eine weltweite Initiative zur Sequenzierung von Vogelgenomen

2017 Kraus, Robert H. S.

Evolutionsbiologie Verhaltensbiologie Ökologie

Vögel gehören zu den wichtigsten Tiergruppen in der biologischen, aber auch medizinischen und pharmazeutischen Forschung. Neue Verfahren machten die Genomsequenzierung in den letzten Jahren einer breiten Basis zugänglich. Das internationale Projekt B10K hat es zum Ziel, die Genome aller Vogelarten zu sequenzieren. Vergleichende Arbeiten zur Merkmalsevolution auf genomischer Ebene werden zu besserem Verständnis der Biodiversität und einer Verknüpfung mit translationaler Forschung führen. Die Max-Planck-Forscher in Radolfzell arbeiten dazu an der vergleichenden Immunsystemevolution von Vögeln.

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Evolution vor unserer Haustür

2012 Partecke, Jesko

Evolutionsbiologie Physiologie Verhaltensbiologie Ökologie

Dass Städte als neuer Lebensraum von vielen Tieren erfolgreich besiedelt wurden, ist bekannt. Weniger wissen wir aber, welche ökologischen und evolutionären Folgen die Verstädterung von Tieren mit sich bringt. Studien am MPIO Radolfzell zeigen, dass das Stadtleben Verhalten und Physiologie der Tiere grundlegend beeinflusst und dass mikroevolutionäre Veränderungen eine Rolle spielen können. Aktuelle Studien, in denen neueste Radiotelemetrie- und Mikrologger-Technik verwendet wird, sollen den Einfluss künstlichen Stadtlichts auf die tages- und jahreszeitliche Organisation der Tiere aufdecken.

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Dünnschnabel-Walvögel: „Mini-Albatrosse” messen Klimawandel im Südpolarmeer

2009 Quillfeldt, Petra; Masello, Juan Francisco

Klimaforschung Verhaltensbiologie Ökologie

Das Südpolarmeer gehört zu den vom Klimawandel am stärksten beeinflussten Meeresökosystemen. Untersuchungen an Dünnschnabel-Walvögeln, die sich in diesen weiten Meeresgebieten von Zooplankton ernähren, sollen unser Verständnis von den Veränderungen im Ökosystem fördern. Weiterhin werden Anpassungen untersucht, die es den Vögeln ermöglichen, mit den veränderten Bedingungen umzugehen, insbesondere die Flexibilität im Verhalten bei der Kükenversorgung und in der Physiologie, mit der sie Zeitabläufe und Investitionen im Brutzyklus steuern.

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Wann und wohin? Vogelwanderungen auf der Spur

2007 Fiedler, Wolfgang

Verhaltensbiologie Ökologie

Die individuelle Markierung und Verfolgung von Vögeln mittels beschrifteter Fußringe, Peilsender oder anderer Methoden dient zur Ermittlung des Erfolges individueller Überlebensstrategien, demogrfhischer Eckwerte, der Erforschung des Vogelzuges mit all seinen Facetten und der Funktion von Vögeln als Vektoren für Krankheiten, dem Populationsmonitoring, der Erstellung von Modellen zu Überlebensraten, der Beobachtung der Reaktion von Vögeln auf den Klimawandel und zur Beschaffung von Basisdaten für den Artenschutz.

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Dichtung oder Wahrheit: sexuelle Signale bei Vögeln

2005 Peters, Anne

Verhaltensbiologie Ökologie

Farbenfrohe Ornamentierung ist häufig ein Kriterium der Partnerwahl bei Vögeln. Die Weibchen bevorzugen stets Männchen mit der höchsten Ausprägung dieser Merkmale. Dass die gelbe Schnabelfarbe verlässlich, also "ehrlich" ist im Hinblick auf Immunkompetenz und Fruchtbarkeit, konnten Wissenschaftler am Max-Planck-Institut für Ornithologie jüngst an Stockerpeln zeigen. Sie fanden einen Abgleich (Trade-off) mit Immunfunktionen, der theoretisch die Ehrlichkeit sexueller Signale gewährleisten kann, zum einen durch Testosteron, welches die Ausprägung sexueller Merkmale fördert, aber Immunität unterdrückt, zum anderen durch Karotinoide, Farbstoffe, die in Ornamenten verwendet werden können oder Immunfunktionen unterstützen.

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