MaxPlanckForschung Heft 3/2018

Zur Sache

Afrikas Demokratien im Niedergang
Afrika ist ein Kontinent der Diktatoren. Laut Demokratieindex der Zeitschrift Economist sind nur neun der gelisteten 50 Staaten wirklich demokratisch regiert, mehr als die Hälfte stehen unter autokratischer Herrschaft. Wahlen werden manipuliert, die Opposition unterdrückt, Demonstrationen gewaltsam aufgelöst. Mehr und mehr nutzen die Alleinherrscher auch elektronische Systeme, um ihre Macht zu sichern – und dies weitgehend ungestört. Denn Europa und die USA schauen aus Angst vor ethnischen Konflikten viel zu oft weg, kritisiert unsere Autorin.

Physik & Astronomie

Sonderlinge im Sonnensystem
Kleine Körper auf Umlaufbahnen um die Sonne sind entweder Kometen oder Asteroiden – so stand es lange in den Lehrbüchern. Am Max-Planck-Institut für Sonnensystemforschung in Göttingen erforscht Jessica Agarwal „aktive Asteroiden“, das sind Kleinkörper, die so recht in keine klassische Schublade passen.

Biologie & Medizin

Ein Quäntchen Gehirn
Hautzellen, Leberzellen, Nervenzellen – der menschliche Körper besteht aus vielen Zelltypen. Hans Schöler und sein Team am Max-Planck-Institut für molekulare Biomedizin in Münster haben es geschafft, aus diesen Spezialisten wieder teilungsfähige Generalisten zu machen. Diese können unterschiedliche Zelltypen hervorbringen und sich zu organähnlichen Strukturen entwickeln, etwa zu sogenannten Gehirnoiden. Daran untersuchen die Wissenschaftler grundlegende Abläufe im menschlichen Gehirn und die Entstehung von Krankheiten wie Parkinson.

Umwelt & Klima

Ein Riecher für Gefühle
Bevor Jonathan Williams die Atmosphärenchemie entdeckte, hatte er ein Problem: Ihn faszinierte so viel, dass er nicht wusste, welcher wissenschaftlichen Disziplin er sich widmen sollte. Vielseitig ist der Wissenschaftler am Mainzer Max-Planck-Institut für Chemie aber auch heute noch. So hat in den vergangenen Jahren noch mal ein neues Forschungsthema sein Interesse geweckt – die Spur, die unsere Emotionen in der Luft hinterlassen.

Kultur & Gesellschaft

Die Wege kindlicher Wissbegier
Kinder erkunden mit allen Sinnen ihre Umgebung, ihre Neugier kennt keine Grenzen. Ab einem gewissen Alter löchern sie Erwachsene regelrecht mit ihren Fragen. Diese Art des aktiven Lernens gilt vielen als ideal. Bisher ist jedoch kaum bekannt, welche Strategien Kinder von sich aus dabei anwenden. Am Max-Planck-Institut für Bildungsforschung in Berlin entwickelt Azzurra Ruggeri mit ihrem Team ausgeklügelte Tests, um dem kindlichen Lernen auf die Spur zu kommen.
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