Das Max-Planck-Institut gibt es nicht – tatsächlich ist die Max-Planck-Gesellschaft Träger einer Vielzahl von Forschungseinrichtungen in Deutschland, aber auch im Ausland. In der Auswahl und Durchführung ihrer Forschungsaufgaben sind die Max-Planck-Institute frei und unabhängig. Sie verfügen daher über einen eigenen, selbst verwalteten Haushalt, der durch Projektmittel von dritter Seite ergänzt werden kann. Die Forschung am Institut muss den wissenschaftlichen Exzellenzkriterien der Max-Planck-Gesellschaft genügen, was durch regelmäßige Evaluation überprüft wird. Die Max-Planck-Institute forschen im Bereich der Lebens-, Natur- und Geisteswissenschaften, vielfach auch interdisziplinär. Ein einzelnes Institut lässt sich daher kaum einem einzigen Forschungsgebiet zuordnen, umgekehrt arbeiten verschiedene Max-Planck-Institute durchaus auch auf demselben Forschungsgebiet.
Am Max-Planck-Institut für evolutionäre Anthropologie wurde die Evolution der mRNS-Expression in mehreren unterschiedlichen Geweben des Menschen und Schimpansen untersucht. Diese Daten deuten darauf hin, dass die meisten der tausenden von Veränderungen in der Genexpression nicht wegen ihrer vorteilhaften Auswirkungen selektiert wurden. Selektion gegen nachteilige Effekte ist jedoch stark ausgeprägt. Es scheint so zu sein, dass verschiedene Gewebe sich in unterschiedlichem Maße von der Selektion beeinflussen lassen. So ist die Leber am wenigstens eingeschränkt und lässt mehr Veränderungen zu, während das Gehirn die wenigsten zulässt. Es gibt auch Hinweise darauf, dass sich in der Genexpression im Gehirn in der Evolution des Menschen mehr Veränderungen vollzogen haben als in der Evolution des Schimpansen.
Sehr massereiche Sterne beenden ihr kurzes aber intensives Leben mit einer gewaltigen Explosion - einer Supernova. Die dabei freigesetzten Energien sind enorm und verleihen solchen Explosionen genügend Helligkeit, um für kurze Zeit eine ganze Galaxie überstrahlen zu können. Zurück bleiben eine expandierende Hülle aus Staub und Gas und ein Neutronenstern, gewissermaßen das Skelett des explodierten Sterns. Ein Team von Astronomen am Max-Planck-Institut für Astronomie in Heidelberg und in den USA hat nun mithilfe des Weltraumteleskops SPITZER Anzeichen dafür gefunden, dass der für die Supernova Cassiopeia A verantwortliche Stern auch 325 Jahre nach seinem Tod immer noch äußerst aktiv ist.
Zusammenfassung
Anhand eines auf dem Sloan Digital Sky Survey basierenden Kataloges von mehr als 80000 Galaxien mit aktiven Kernen hat ein Team des MPI für Astrophysik und der Johns Hopkins Universität die Beziehung zwischen dem Wachstum
superschwerer Schwarzer Löcher in den Zentren von Galaxien und dem Wachstum ihrer Muttergalaxien untersucht. Heutzutage wachsen vor allem relativ massearme Schwarze Löcher (wie etwa jenes im Zentrum unserer Milchstraße), während die Hauptwachstumsepoche der schwersten Schwarzen Löcher viel früher stattfand. Zudem zeigt diese Studie, dass jene Galaxien, in denen das zentrale Schwarze Loch zurzeit weiter wächst, vor kurzem neue Sterne gebildet haben - eine Tatsache, die unterlegt, wie die Masse eines superschweren Schwarzen Loches in direktem Zusammenhang mit der stellaren Masse der Muttergalaxie steht.
Zusammenfassung
Um das Rätsel um den Ursprung der Röntgenstrahlung in der Milchstraßenebene (GRXE, engl. Galactic ridge X-ray emissionzu lösen wird die genaue räumliche Verteilung dieser Strahlung mithilfe von Daten des Röntgensatelliten RXTE (engl. Rossi X-ray Timing Explorer) untersucht. Die gefundene Verteilung ist sehr ähnlich der, die man für die Infrarotstrahlung von Objekten in der Ebene der Milchstraße
und ihrer zentralen linsenförmigen Verdickung findet, was bedeutet, dass die diskutierte Röntgenstrahlung der Verteilung der Sterne unserer Galaxie folgt. Im zweiten Teil der Untersuchung werden Beobachtungen der beiden Satelliten RXTE and ROSAT benutzt, um die Gesamtstrahlung von schwachen Röntgenquellen in der Umgebung der Sonne zu ermitteln. Diese Abschätzung zeigt, dass der Hauptteil der Röntgenstrahlung in der Milchstraßenebene verstanden werden kann als Überlagerung der Strahlung von Tausenden von kataklysmischen Veränderlichen und Millionen von
Sternen mit aktiver Korona.
Die Forschung des ausgehenden 20. Jahrhunderts glaubte in Cecco del Caravaggios Amor an der Quelle „das vielleicht schamloseste Bild, das die Zeit und das künstlerische Milieu hervorgebracht haben“, vor sich zu sehen. Eine solche Interpretation allein aus der vermeintlichen sexuellen Disposition des Künstlers konnte jedoch viele Details des Bildes nicht erklären. Die Komposition verbildlicht vielmehr den Amor Dei, das Verlangen nach Gott. Wenn man eine solche Lesart des Bildes akzeptiert, enthüllt sich die Komposition insgesamt als höchst komplexe Reflexion über die Möglichkeiten und Grenzen eines realistischen religiösen Bildes.