Nach dem Beben 

Das neue Programm MAXMINDS hilft Studierenden in der Türkei und Syrien 

6. Februar 2024

Vor einem Jahr, am 6. Februar 2023, erschütterte ein Erdbeben die Türkei und Syrien. In den vergangenen zwölf Monaten nach der schrecklichen Katastrophe, von der auch Max-Planck-Studierende und ihre Familien betroffen waren, haben Mitglieder der Max-Planck-Gesellschaft nun eine Unterstützungsinitiative ins Leben gerufen: MAXMINDS. Das Online-Mentoring-Programm unterstützt die akademische und berufliche Entwicklung von Studierenden an Universitäten in den Regionen, die vom Erdbeben betroffen waren. Mehr als 50 Max-Planck-Institute und -Einrichtungen engagieren sich in der Initiative.

MAXMINDS bietet Bachelor- und Masterstudierenden persönliche Beratung und Karriereunterstützung an, durch aktuelle und ehemalige Mitarbeitende der Max-Planck-Gesellschaft. Mehr als 60 Mentorinnen und Mentoren aus verschiedenen Berufen und wissenschaftlichen Einrichtungen haben sich zusammengeschlossen, um ihr Fachwissen und ihre Erfahrungen in das Projekt einzubringen.

Alle teilnehmenden Studentinnen und Studenten profitieren von mindestens sechs persönlichen Mentoringsitzungen, in denen sie jeweils auf ihre individuellen Ziele und Bestrebungen zugeschnittene Beratungen erhalten. Außerdem werden Online-Seminare über die Mentor-Mentee-Beziehung und andere Themen angeboten. Die Mentorinnen und Mentoren, alle mit ausgewiesener Expertise auf ihrem Gebiet, wurden aus verschiedenen Max-Planck-Institutionen ausgewählt. Auch Alumni sind mit im Boot und setzen sich für die Förderung der jungen Wissenschaftler*innen und Fachleute ein.

"Wir glauben an die transformative Kraft der Mentorenschaft, insbesondere in schwierigen Zeiten. Bei MAXMINDS geht es nicht nur um den Wiederaufbau akademischer Karrieren, sondern auch um die Förderung einer Kultur der Inklusion und Vielfalt innerhalb der wissenschaftlichen Gemeinschaft in Deutschland", sagt Erdost Yildiz, Projektmentor und Postdoktorand am Max-Planck-Institut für Intelligente Systeme in Stuttgart.

Mehr als nur Coaching

"MAXMINDS verdankt seine Existenz der großartigen Zusammenarbeit zahlreicher MPG-Mitglieder aus verschiedenen Instituten und engagierter Alumni. Bei unseren ersten Treffen entstand ein Konsens darüber, dass die Verwirklichung von Vielfalt, Gleichheit und Inklusion in jedem Umfeld die Unterstützung benachteiligter Gruppen erfordert. Unser Mentoring-Projekt wird durch das Coaching dieser Studierenden auch zur Verwirklichung dieses Ziels beitragen", sagt Zeynep Yazici Caglar, Projektmentorin und Wissenschaftlerin am Max-Planck-Institut für Rechtsgeschichte und Rechtstheorie in Frankfurt.

„Es ist ein Privileg, in einem Max-Planck-Institut zu arbeiten. Es bringt auch eine gewisse Verantwortung mit sich, das Wissen, das wir haben, zu teilen. Wir wollen die jüngere Generation erreichen, die die Zukunft der wissenschaftlichen Forschung ist“, so Zeynep Yazici Caglar. Im Moment ziele MAXMINDS darauf ab, die Studenten in den Erdbebenregionen zu unterstützen. „Naturkatastrophen sind jedoch auf globaler Ebene zu einem Teil unseres Lebens geworden. Unser Projekt könnte sich leicht zu einem Outreach-Mentoring-Programm entwickeln, um mit Studierenden weltweit in Kontakt zu treten.“

Die Initiative dankt dem Diversity Excellence Fund der Max-Planck-Gesellschaft für die großzügige finanzielle und technische Unterstützung, sowie dem Verein zur Förderung des zeitgenössischen Lebens in der Türkei (CYDD) und einigen anderen Organisationen für ihre Unterstützung bei der Betreuung von Studierenden, die Unterstützung bei ihrer Karriere benötigen.

LB/BA

Redaktioneller Hinweise: Der Artikel wurde am 13. Februar um Zitate ergänzt. Ein ausführlicher Artikel zu diesem Programm erscheint in der kommenden Ausgabe unseres Community-Magazins MaxMag.

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