Das Max-Planck-Institut gibt es nicht – tatsächlich ist die Max-Planck-Gesellschaft Träger einer Vielzahl von Forschungseinrichtungen in Deutschland, aber auch im Ausland. In der Auswahl und Durchführung ihrer Forschungsaufgaben sind die Max-Planck-Institute frei und unabhängig. Sie verfügen daher über einen eigenen, selbst verwalteten Haushalt, der durch Projektmittel von dritter Seite ergänzt werden kann. Die Forschung am Institut muss den wissenschaftlichen Exzellenzkriterien der Max-Planck-Gesellschaft genügen, was durch regelmäßige Evaluation überprüft wird. Die Max-Planck-Institute forschen im Bereich der Lebens-, Natur- und Geisteswissenschaften, vielfach auch interdisziplinär. Ein einzelnes Institut lässt sich daher kaum einem einzigen Forschungsgebiet zuordnen, umgekehrt arbeiten verschiedene Max-Planck-Institute durchaus auch auf demselben Forschungsgebiet.
Der menschliche Körper besteht zu mehr als 90 Prozent aus Bakterienzellen. Die Untersuchung der genetischen Variation in Bakterien hat Erkenntnisse über die menschliche Populationsgeschichte, die aus Studien zur genetischen Diversität gewonnen wurden, bestätigt und darüber hinausgehende Erkenntnisse erbracht. Forscher am Max-Planck-Institut für evolutionäre Anthropologie beschreiben die Variation im Mikrobiom des menschlichen Speichels, bestimmen die Faktoren, die das Speichel-Mikrobiom eines Individuums beeinflussen, und identifizieren spezielle Bakterienspezies im menschlichen Speichel.
2010Max-Planck-Institut für AstronomieRobaina, Aday R.; Bell, Erik; Skelton, Rosalind; Gallazzi, Anna; Jahnke, Knud; Meisenheimer, Klaus; Skibba, Ramin
Wenn große Galaxien einander nahe kommen, können die dabei auftretenden Gezeitenkräfte heftige Sternbildungsaktivität auslösen. Insgesamt aber spielt dieser Prozess für die Bildung neuer Sterne keine große Rolle: Wie eine internationale Studie unter Leitung des Max-Planck-Instituts für Astronomie gezeigt hat, wurde in massereichen Galaxien während der letzten acht Milliarden Jahre (bei Rotverschiebungen z < 1) die Bildung von weniger als zehn Prozent aller neuen Sterne unmittelbar durch gravitative Wechselwirkung ausgelöst – ein wichtiger Befund für die Theorie der Galaxienentwicklung.
2010Max-Planck-Institut für AstronomieThalmann, Christian; Carson, Joseph; Janson, Markus; Goto, Miwa; Egner, Sebastian; Feldt, Markus; Henning, Thomas; Klahr, Hubert; Mordasini, Christoph
Die ersten Bilder von HiCIAO, dem weltweit neuesten Instrument zur Suche nach extrasolaren Planeten, haben bei dem Stern GJ 758 zur Entdeckung seines lichtschwachen Begleiters G 758 B geführt. Möglicherweise ist dies die erste direkte Beobachtung eines kühlen extrasolaren Planeten, der einen sonnenähnlichen Stern umläuft. Die geschätzte Masse von GJ 758 B beträgt 10 bis 40 Jupitermassen. Mit einer Temperatur von 600 Kelvin (330 Grad Celsius) ist er der kälteste – und in dieser Hinsicht den Planeten des Sonnensystem ähnlichste – jemals direkt abgebildete Begleiter eines sonnenähnlichen Sterns.
Die Planck Surveyor Satellitenmission zur Untersuchung des Urknalls vor 14 Mill. Jahren durch die Vermessung des kosmischen Mikrowellenhintergrunds hat bereits in ihrem ersten Betriebsjahr zu beeindruckenden Ergebnissen geführt: ein Katalog von 15.000 Himmelsobjekten, 25 Fachartikel, sowie die bisher genaueste Vermessung des fernen Infrarothintergrundes, welcher die Sternenbildung im frühen Universum anzeigt. Das MPI für Astrophysik hat Software-Komponenten für Planck entwickelt und beteiligt sich an der wissenschaftlichen Auswertung der Missionsdaten.
Neue, am Max-Planck-Institut für Astrophysik entwickelte Modelle verändern unsere Sichtweise auf die Entwicklung der Milchstraße. Wissenschaftler des Instituts bestimmen die Parameter von rund 16.000 Sternen in der Umgebung der Sonne neu. Die Daten bestätigen Vorhersagen des am Institut entwickelten Modells und geben Einblick in die Physik galaktischer Scheiben, in die Vergangenheit unserer Galaxie und die Herkunft unserer Sonne.