MPG-Präsident erhält Ehrenmedaille

24. Oktober 2012
Peter Gruss hat in New York die Ellis Island Medal of Honor entgegengenommen. Damit sieht er die Arbeit aller Mitarbeiter der MPG gewürdigt.

Peter Gruss, Präsident der Max-Planck-Gesellschaft, hat am Sonnabend bei einer Festveranstaltung in New York die Ellis Island Medal of Honor erhalten. Der Preis wird jährlich von der National Ethnic Coalition of Organizations (NECO) an Persönlichkeiten vergeben, die mit ihrem Engagement wesentliche Beiträge für das Wohl der Menschheit leisten. „Ich freue mich sehr über die Würdigung unserer Arbeit. Die Auszeichnung nehme ich stellvertretend für die mehr als 21.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Max-Planck-Gesellschaft entgegen, die mit ihrer Grundlagenforschung beitragen, Lösungen für globale Herausforderungen zu finden“ , sagte Peter Gruss bei der Preisverleihung. Die Ehrenmedaille richtet sich originär an US-Amerikaner. Weil Wissenschaft aber international agiert und die Max-Planck-Gesellschaft dabei zentrale Impulse für den gesellschaftlichen Fortschritt einbringt, wurde Gruss in der Kategorie „Global Humanitarian“  ausgezeichnet.

Die Forschung der Max-Planck-Gesellschaft erstreckt sich über ein breites Spektrum. Während es in geisteswissenschaftlichen Disziplinen auch um Herkunft und Verständnis der Gesellschaften und damit das Zusammenleben von Kulturen geht, stellt sich die Grundlagenforschung in den naturwissenschaftlichen Feldern auch den daraus resultierenden, globalen Herausforderungen. Erforscht werden Zukunftsthemen wie die personalisierte Medizin, mit deren neuartigen Methoden schwere Krankheiten wie Alzheimer künftig zielgerichteter behandelt werden können. Ein ebenso zentrales Feld ist die Etablierung einer nachhaltigen Energieversorgung – das beginnt bei der Erforschung der Fusionskraft und reicht bis zur Erprobung von Verfahren, um die Fotosynthese in Pflanzen mit einfachen technischen Systemen nachzuahmen oder solare Energie im großen Stil neuartig chemisch zu speichern.

Um diese globalen Herausforderungen zu bearbeiten, beruft die Max-Planck-Gesellschaft die besten Forscherinnen und Forscher aus aller Welt.  Internationalität ist deshalb eine Grundkonstante der deutschen Wissenschaftsorganisation. So kommt fast die Hälfte der  Doktoranden aus dem Ausland, bei den Postdocs liegt der Anteil bei etwa 90 Prozent. Der Grundsatz Exzellenz statt Staatsangehörigkeit zeigt sich auch bei den Direktoren der Max-Planck-Institute: Knapp 30 Prozent der 277 Wissenschaftlichen Mitglieder haben einen ausländischen Pass, US-Amerikaner machen die größte Gruppe aus. Die Max-Planck-Gesellschaft verfügt zudem über zahlreiche Partnerschaften und Kooperationen mit Forschungseinrichtungen in den USA. Über das Max Planck Florida Institute leistet die deutsche Wissenschaftsorganisation im Bereich Neurowissenschaften auch direkt in den USA Grundlagenforschung.

Bei der Preisverleihung auf Ellis Island wurden mehr als 100 Persönlichkeiten mit der Ehrenmedaille geehrt. Verliehen wird die Auszeichnung seit 1986. Sie ist nach der im Hafengebiet von New York City gelegenen Insel benannt, auf der einst mehr als zwölf Millionen Immigranten auf ihrem Weg in die USA anlandeten und soll aufzeigen, dass die kulturelle Vielfalt der Amerikaner verbunden mit dem gemeinsamen Verständnis von Pluralismus und Demokratie Wurzel des nationalen Erfolgs ist. Unter den bisherigen Preisträgern sind sechs US-Präsidenten, dazu kommen Nobelpreisträger und Persönlichkeiten aus Wirtschaft, Kultur oder Sport.

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