IT-Inkubator soll Forschungsergebnisse der Saarbrücker Informatik vermarkten

4. März 2015

Ideen und Erfindungen, die aus Forschungsprojekten der Saarbrücker Informatik und der Max-Planck-Gesellschaft heraus entstehen, sollen künftig auf dem Universitätscampus weiter entwickelt und dann für die Anwendung vermarktet werden. Die Wissenschaftler können dafür entweder selbst Firmen gründen oder die Technologie so weit vorantreiben, dass etablierte Industrieunternehmen Lizenzen erwerben. Zu ihrer Unterstützung haben die Max-Planck-Gesellschaft und die Universität des Saarlandes gemeinsam die IT Inkubator GmbH gegründet. Sie soll die Strukturen schaffen, die Erfinder und Jungunternehmer benötigen, um neue Technologien zur Marktreife zu bringen. Zur offiziellen Eröffnung des IT-Inkubators am Mittwoch stellten die saarländische Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer, Max-Planck-Präsident Martin Stratmann und Universitätspräsident Volker Linneweber die neue Einrichtung vor.

„Der IT-Inkubator wird für Wissenschaftler mit innovativen Projekten aus dem Bereich der Informationstechnologie Räumlichkeiten, Infrastruktur und Technik anbieten und sie dabei unterstützen, Kontakte mit der Industrie und potentiellen Kunden zu knüpfen“, erläutert Universitätspräsident Volker Linneweber. Auch beim Projektmanagement werden sie professionell beraten. Darüber hinaus übernimmt der IT-Inkubator gemeinsam mit den Technologietransferstellen der Max-Planck-Gesellschaft und Universität die Vermarktung der neuen Technologien. Die IT Inkubator GmbH wurde  als Gemeinschaftsunternehmen von der WuT GmbH, einer Tochter der Universität des Saarlandes, und der Max-Planck-Innovation GmbH, der Technologietransferorganisation der Max-Planck-Gesellschaft, gegründet.

Die Staatskanzlei des Saarlandes fördert das Inkubator-Konzept aus Landesmitteln, um das wirtschaftliche Potenzial von Erfindungen in der Informationstechnologie, die aus den Forschungseinrichtungen der Universität des Saarlandes und den Max-Planck-Instituten hervorgehen, zu erschließen. „Das Saarland ist weit über seine Landesgrenzen hinaus für seine Informatikkompetenz bekannt. Die gezielte Kommunikation herausragender Forschungsergebnisse hat hierzu entscheidend beigetragen. Diese Arbeit wird nicht nur fortgeführt, sondern durch den Aufbau eines IT-Inkubators in Saarbrücken bedeutend erweitert. Die exzellente Informatikforschung im Saarland wird so noch stärker in der regionalen Wirtschaft verankert“, betont die saarländische Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer.

Martin Stratmann, Präsident der Max-Planck-Gesellschaft sagt: „Große Durchbruchsinnovationen sind ohne solide Grundlagenforschung nicht denkbar. Aber um wissenschaftliche Erkenntnisse in Innovation zu überführen, müssen sich Wissenschaft und Unternehmertum zusammenfinden. Das ist die Idee hinter den Inkubatoren – und Saarbrücken ist dafür im Bereich der Computer Science die erste Wahl der Max-Planck-Gesellschaft. Zwei herausragende Max-Planck-Institute, die Universität des Saarlandes mit ihrem sehr sichtbaren Schwerpunkt im Bereich Informatik, dem Exzellenzcluster für multimodales Rechnen sowie weitere starke Akteure in der Region zeigen: Hier ist der richtige Ort für den IT-Inkubator.“

Das Kompetenzzentrum Informatik Saarland (KIS) wird den Fachbereich Informatik an der Universität des Saarlandes und der Hochschule für Technik und Wirtschaft dabei unterstützen, die Angebote der IT Inkubator GmbH zu nutzen und sich mit der Industrie zu vernetzen. Es wird außerdem dabei mitwirken, die saarländische Informatikforschung  noch stärker national und international in der Öffentlichkeit sichtbar zu machen und Nachwuchs für das Informatikstudium und die Forschung zu gewinnen.

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