Das Max-Planck-Institut gibt es nicht – tatsächlich ist die Max-Planck-Gesellschaft Träger einer Vielzahl von Forschungseinrichtungen in Deutschland, aber auch im Ausland. In der Auswahl und Durchführung ihrer Forschungsaufgaben sind die Max-Planck-Institute frei und unabhängig. Sie verfügen daher über einen eigenen, selbst verwalteten Haushalt, der durch Projektmittel von dritter Seite ergänzt werden kann. Die Forschung am Institut muss den wissenschaftlichen Exzellenzkriterien der Max-Planck-Gesellschaft genügen, was durch regelmäßige Evaluation überprüft wird. Die Max-Planck-Institute forschen im Bereich der Lebens-, Natur- und Geisteswissenschaften, vielfach auch interdisziplinär. Ein einzelnes Institut lässt sich daher kaum einem einzigen Forschungsgebiet zuordnen, umgekehrt arbeiten verschiedene Max-Planck-Institute durchaus auch auf demselben Forschungsgebiet.
In prähistorischer Zeit lebten in Eurasien zwei unterschiedliche Gruppen von Urmenschen: Neandertaler im Westen und Denisovaner im Osten. Bei der Sequenzierung des Genoms eines etwa 90.000 Jahre alten weiblichen Individuums aus einer russischen Fundstätte entdeckten wir, dass ihre Mutter Neandertalerin und ihr Vater Denisovaner war. Zusammen mit bisherigen Erkenntnissen, dass sich Neandertaler und Denisovaner nicht nur miteinander, sondern auch mit frühen modernen Menschen vermischt haben, zeigt dies: Menschen aus verschiedenen Gruppen haben sich im Laufe der Geschichte schon immer gemischt.
Das Projekt untersucht anhand des römischen Kontexts der Nachkriegszeit das Potenzial von Ausstellungen, die Geschichte der Gegenwart zu schreiben. Mit den expositorischen Gegenwartskonzepten aus dieser Zeit greife ich frühe ortsspezifische Lesarten des Zeitgenössischen auf. Diese sollen Alternativen zum heutigen einseitigen Verständnis des Begriffs bieten, das ihn als Effekt globaler Ökonomien deutet.
Es gibt Annahmen, die sind gesellschaftlich so verbreitet, dass sie nicht hinterfragt werden. So zum Beispiel, dass positive Gefühle den Heilungserfolg bei einer Krebserkrankung erhöhen. Obwohl die Forschung bisher keine eindeutigen Zusammenhänge feststellen konnte, prägt diese Vorstellung bis heute den Umgang mit Erkrankten. Noch im 20. Jahrhundert warnten Ärzte-Ratgeber davor, eine Krebsdiagnose den Patienten mitzuteilen, denn man fürchtete Angstgefühle, die den Krankheitsverlauf negativ beeinflussen könnten. Doch wie entstanden solche Annahmen? Ein Blick in die Emotionsgeschichte von Krebs.
Das demografische Maß der Ungleichheiten im Sterbealter legt individuelle Unterschiede in der Sterblichkeit offen. Anhand von empirischen Beispielen aus Deutschland, den USA und Finnland zeigen wir, dass diese Unterschiede von den demografischen Maßen der durchschnittlichen Sterblichkeit wie der Lebenserwartung nicht berücksichtigt werden. Letzteres erfasst den Zugewinn an Jahren; das Maß der Ungleichheiten im Sterbealter dagegen erfasst die „Gleichheit des Zugewinns“. Um ein vollständiges Bild des Gesundheitszustandes einer Bevölkerung zu erhalten, müssen wir beides beobachten.
Geschlechterunterschiede im Wettbewerbsverhalten führen zu unterschiedlichen Gehältern und Aufstiegsmöglichkeiten von Männern und Frauen. Politikinterventionen wie Quotenregelungen entfalten oft ungewollte Nebenwirkungen. Loukas Balafoutas, Helena Fornwagner und ich schlagen vor, das Instrument des „Power Priming“ einzusetzen, denn es führt dazu, dass Entscheidungen für einen Eintritt in einen Wettbewerb realistischer getroffen werden und vor allem auch die Risikobereitschaft von Männern sinkt. Beide Effekte zusammen beseitigen die Geschlechterunterschiede im Wettbewerbsverhalten nachweislich.