Das Max-Planck-Institut gibt es nicht – tatsächlich ist die Max-Planck-Gesellschaft Träger einer Vielzahl von Forschungseinrichtungen in Deutschland, aber auch im Ausland. In der Auswahl und Durchführung ihrer Forschungsaufgaben sind die Max-Planck-Institute frei und unabhängig. Sie verfügen daher über einen eigenen, selbst verwalteten Haushalt, der durch Projektmittel von dritter Seite ergänzt werden kann. Die Forschung am Institut muss den wissenschaftlichen Exzellenzkriterien der Max-Planck-Gesellschaft genügen, was durch regelmäßige Evaluation überprüft wird. Die Max-Planck-Institute forschen im Bereich der Lebens-, Natur- und Geisteswissenschaften, vielfach auch interdisziplinär. Ein einzelnes Institut lässt sich daher kaum einem einzigen Forschungsgebiet zuordnen, umgekehrt arbeiten verschiedene Max-Planck-Institute durchaus auch auf demselben Forschungsgebiet.
Eine der bemerkenswertesten menschlichen Fähigkeiten ist es, gemeinsam an Problemen oder Aufgaben zu arbeiten, die allein nicht zu bewältigen wären. Studien zur frühen Entstehung dieser kooperativen Fähigkeiten bei Kleinkindern zeigen, dass diese bereits über ein arttypisches Können und Wollen der geteilten Intentionalität verfügen. Sie umfasst die Fähigkeit, Ziele und Aufmerksamkeit gemeinsam mit anderen zu entwickeln und die gemeinschaftliche Motivation, anderen zu helfen und mit ihnen zu teilen.
Ein Forschungsprojekt an der Bibliotheca Hertziana (Max-Planck-Institut für Kunstgeschichte, Rom) untersucht das Zusammenspiel von Kunstobjekten, Raum und Betrachtern. Mit dem Begriff des spazio figurato werden Räume bezeichnet, die konzipiert wurden, um speziell für diese Orte geschaffene Figuren erlebbar zu machen. Am Beispiel der mittelalterlichen spazi figurati geht das Projekt der Frage nach, wie sich dieses Zusammenspiel im Lauf der Zeit verändert hat und wie diese Orte rezipiert wurden.
Eine effiziente Gesundheitsversorgung braucht gut informierte Ärzte und Patienten. Unser jetziges Gesundheitssystem erfüllt beides nicht. Viele Ärzte und noch mehr Patienten verstehen die verfügbaren medizinischen Informationen und Forschungsergebnisse nicht. Beim Ernst-Strüngmann-Forum „Better Doctors, Better Patients, Better Decisions: Envisioning Health Care 2020“ entwickelten Experten aus zehn Ländern Ideen für ein Gesundheitssystem der Zukunft: bessere Gesundheitsversorgung für weniger Geld durch bessere Aufklärung.
Durchschnittlich berichten ältere Erwachsene ein besseres emotionales Wohlbefinden in ihrem Alltag als jüngere. Bislang ungeklärt sind die zugrunde liegenden Mechanismen. Studien am Max-Planck-Institut für Bildungsforschung zeigen, dass hier unter anderem motivationale Prozesse des alltäglichen Lebens wirken. So erleben Ältere seltener motivationale Konflikte in ihrem Alltag. Während ältere Erwachsene zudem oft versuchen, ihr Wohlbefinden zu optimieren, wollen Jugendliche im Vergleich zu Erwachsenen häufiger positive Gefühle dämpfen oder sogar negative Gefühle verstärken.
Wie beeinflussen demografische Veränderungen den Lebensverlauf? Wie entwickeln sich Staatsfinanzen, private Transfers oder Sparraten in der Zukunft? Das Max-Planck-Institut für demografische Forschung in Rostock geht diesen für das gesellschaftliche Zusammenleben und die wirtschaftliche Entwicklung eines Landes bedeutenden Fragen nach. Dieser Beitrag zeigt, wie der ökonomische Lebensverlauf in Deutschland ausgestaltet ist, wie dieser regional variiert und wie sich dies auf die Finanzierbarkeit der zukünftigen Staats- und Sozialausgaben auswirkt.