Das Max-Planck-Institut gibt es nicht – tatsächlich ist die Max-Planck-Gesellschaft Träger einer Vielzahl von Forschungseinrichtungen in Deutschland, aber auch im Ausland. In der Auswahl und Durchführung ihrer Forschungsaufgaben sind die Max-Planck-Institute frei und unabhängig. Sie verfügen daher über einen eigenen, selbst verwalteten Haushalt, der durch Projektmittel von dritter Seite ergänzt werden kann. Die Forschung am Institut muss den wissenschaftlichen Exzellenzkriterien der Max-Planck-Gesellschaft genügen, was durch regelmäßige Evaluation überprüft wird. Die Max-Planck-Institute forschen im Bereich der Lebens-, Natur- und Geisteswissenschaften, vielfach auch interdisziplinär. Ein einzelnes Institut lässt sich daher kaum einem einzigen Forschungsgebiet zuordnen, umgekehrt arbeiten verschiedene Max-Planck-Institute durchaus auch auf demselben Forschungsgebiet.
Die Forschung des ausgehenden 20. Jahrhunderts glaubte in Cecco del Caravaggios Amor an der Quelle „das vielleicht schamloseste Bild, das die Zeit und das künstlerische Milieu hervorgebracht haben“, vor sich zu sehen. Eine solche Interpretation allein aus der vermeintlichen sexuellen Disposition des Künstlers konnte jedoch viele Details des Bildes nicht erklären. Die Komposition verbildlicht vielmehr den Amor Dei, das Verlangen nach Gott. Wenn man eine solche Lesart des Bildes akzeptiert, enthüllt sich die Komposition insgesamt als höchst komplexe Reflexion über die Möglichkeiten und Grenzen eines realistischen religiösen Bildes.
Digilib ist eine speziell für Wissenschaftler entwickelte Software, die eine interaktive Arbeit mit großen Bilddateien und Ausschnitten daraus über ein Webinterface erlaubt. Mit ihr lassen sich Bilder über das Internet betrachten und mit verschiedenen Werkzeugen wissenschaftlich auswerten. Digilib wird vom Berliner MPI für Wissenschaftsgeschichte und von der Bibliotheca Hertziana – MPI für Kunstgeschichte in Rom in Zusammenarbeit mit dem Lehrstuhl für Wissenschaftstheorie und -geschichte der Universität Bern als Open-Source-Software entwickelt.
Welchen Einfluss haben institutionelle und politische Faktoren auf die Fertilitäts- und Familienentwicklung in Europa? Vergleichende Studien des Max-Planck-Instituts für demografische Forschung bieten neue Einblicke in die diffizilen Wirkungen von Familienpolitik auf Geburtenverhalten und Geburtenentwicklung.
Lobbying galt in Europa lange als suspekt: eine politische Tradition, die man höchstens aus Amerika kannte. Dennoch wuchs die Lobbying-Industrie in Brüssel zur zweitgrößten der Welt heran. Ist das europäische Lobbying damit ein Abbild des amerikanischen? Sicherlich gibt es Gemeinsamkeiten zwischen den beiden politischen Systemen. Jedoch unterscheidet sich die europäische Art der Interessenvertretung deutlich von der amerikanischen, und sie ist langfristig auch weniger aggressiv.
Wir erforschen Rahmenbedingungen, die es ermöglichen, Beweisaufgaben in komplexen Theorien modular in Beweisaufgaben für die einfacheren Bestandteile dieser Theorien zu zerlegen. Durch Ausnutzung der Modularität sind solche Beweisverfahren besonders flexibel und effizient und deshalb in vielen Bereichen (wie etwa in der Verifikation komplexer Systeme, aber auch in der Mathematik oder Wissensrepräsentation) anwendbar.