In Erinnerung an Suzanne Eaton

Die Max-Planck-Gesellschaft trauert um eine wunderbare Kollegin und herausragende Wissenschaftlerin

22. Juli 2019

Die Max-Planck-Gesellschaft trauert um Suzanne Eaton, die am 2. Juli 2019 auf Kreta tragisch ums Leben kam. In einem Schreiben an ihren Ehemann Tony Hyman würdigte Präsident Martin Stratmann Suzanne Eaton als eine hervorragende Wissenschaftlerin und einen wunderbaren Menschen. Sie sei von Beginn an eine Schlüsselperson in Dresden gewesen, eine wesentliche Säule des Instituts.

Suzanne Eaton war Forschungsgruppenleiterin am Max-Planck-Institut für molekulare Zellbiologie und Genetik sowie Professorin am Biotechnologischen Zentrum der Technischen Universität Dresden. Sie begann 2001 mit ihrem eigenen Labor, scheinbar weit voneinander entfernte Forschungsgebiete miteinander zu verbinden, um tiefergehende Erklärungen für die Musterbildung bei der Entwicklung der Fruchtfliege zu finden. Im Fokus stand dabei die Frage: „Wie organisieren sich Zellen zu Geweben?“

„Suzanne hatte einen großen Einfluss auf die Entwicklung unseres Instituts, da sie verschiedene Disziplinen – Biologie, Physik und Mathematik – miteinander verband und so die Interdisziplinarität beförderte, die die Forschung am MPI seit seiner Gründung auszeichnet“, schreibt das Direktorium des Instituts: „Sie forschte in ihrer eigenen Liga.“ Dank ihrer unstillbaren Neugier und ihres Einfallsreichtums fand sie neue und wegweisende Ansätze, um zu verstehen, wie Zellen miteinander kommunizieren, um Gewebe zu bilden. Durch die Entdeckung von Signalmolekülen, den sogenannten Morphogenen, und deren physikalischen Eigenschaften und Interaktionen konnte Suzannes Team erklären, wie Signale über weite Strecken in Geweben verbreitet werden. Zuletzt forschte sie an dem Zusammenspiel von Signal- und Stoffwechselwegen.

Ihre Studien deckten grundlegende biologische Mechanismen auf, ihre Publikationen in hochrangigen Journalen sprechen für sich: Suzanne Eatons wissenschaftliches Werk hat große internationale Strahlkraft in der wissenschaftlichen Community, in ihrem Forschungsgebiet ebenso wie für das Max-Planck-Institut für molekulare Zellbiologie und Genetik sowie für die Stadt Dresden als einem Leuchtturm der Wissenschaft und als Schule für junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler.

Suzanne Eaton hat die Gemeinschaft am Institut entscheidend geprägt, als eine familienfreundliche, internationale, intellektuelle Umgebung mit viel Raum für innovative Ideen. Für sie schien es keine Zweifel zu geben, dass ein volles Leben und der Erfolg in der Wissenschaft zusammengehen können. Der ersten Generation von jungen Gruppenleiterinnen, die aus Top-Universitäten nach Dresden kamen und begannen, ihre eigene Forschung aufzubauen, gab sie mit ihrer in sich ruhenden Art und der Selbstverständlichkeit, mit der sie ihre verschiedenen Facetten als Wissenschaftlerin, Mutter, Athletin und begeisterte Klavierspielerin lebte, das Gefühl, am richtigen Ort und erfolgreich sein zu können. Wir vermissen eine wundervolle, kreative, lebensfrohe, enthusiastische Kollegin und Freundin und eine herausragende Wissenschaftlerin.

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