Max-Planck-Institut für Geoanthropologie

Max-Planck-Institut für Geoanthropologie

Im Mittelpunkt der Forschungsarbeiten am Max-Planck-Institut für Geoanthropologie stehen die Wechselbeziehungen zwischen der Geosphäre und menschgemachten Systemen. Ein zentrales Thema ist etwa die Mensch-Ökosystem-Dynamik, wofür Daten und Expertisen aus der Klimaforschung, der Biodiversitätsforschung und den Sozialwissenschaften zusammengeführt werden. Inter- und transdisziplinäre Forschungsprojekte befassen sich zudem mit der Urbanisierung, der Welternährung sowie den globalen Material-, Energie- und Informationsflüssen. Die Kernfragen reichen dabei von der tiefen Vergangenheit bis hin zur fernen Zukunft und schließen die Frage mit ein, wie die Menschheit die Entstehung des Anthropozäns vorangetrieben hat und wie sich dessen Verlauf noch positiv beeinflussen lässt.

Das Max-Planck-Institut für Geoanthropologie ist aus dem 2014 gegründeten Max-Planck-Institut für Menschheitsgeschichte hervorgegangen. Der Senat der Max-Planck-Gesellschaft hat die Umbenennung im Juni 2022 beschlossen.

Kontakt

Kahlaische Str. 10
07745 Jena
Telefon: +49 3641 686-5
Fax: +49 3641 686-990

Promotionsmöglichkeiten

Dieses Institut hat eine International Max Planck Research School (IMPRS):

IMPRS for the Science of Human History

Darüber hinaus gibt es die Möglichkeit zur individuellen Promotion bei den Direktoren bzw. Direktorinnen und in den Forschungsgruppen.

Die Entwicklung der meisten Schriftsysteme liegt im Dunkeln, denn sie ist schon lange abgeschlossen. Anders bei der westafrikanischen Vai-Schrift, die erst in den 1830er-Jahren entstand: Sie ermöglicht der Forschung Einblicke in die Evolution von Schriften.

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Sedimentbohrkern im Schnee liegend mit Meterstab daneben

Forschende verkünden wichtigen Schritt zur Festlegung eines neuen geologischen Zeitalters

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Verzögerte Erholung: Das menschengemachte Ozonloch über der Antarktis erreichte am 9. September 2000 und am 24. September 2006 (Bild) mit 29,5 Millionen Quadratkilometern ein Maximum. Seither schrumpft das Ozonoch langsam wieder.

Klimakrise, Artensterben, Ozonabbau – ökologische Fehlentwicklungen bedrohen das Leben auf der Erde. Der Gefahr lässt sich, wie im Fall des Ozonlochs, nur begegnen, wenn die Zusammenhänge durch und durch verstanden sind. Das ist das Ziel des Erdsystemclusters in der Max-Planck-Gesellschaft

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Porträt von Ricarda Winkelmann.

Die Klimaforscherin Ricarda Winkelmann wird zweite Gründungsdirektorin am Max-Planck-Institut für Geoanthropologie

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Drei kämpfende Hunde

Menschen fällt es überraschend schwer, Aggressionen bei Hunden und anderen Menschen zu erkennen

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Die Erde im Vitaltest

MaxPlanckForschung 2/2023 75 Jahre Max-Planck-Gesellschaft

Klimakrise, Artensterben, Ozonabbau – ökologische Fehlentwicklungen bedrohen das Leben auf der Erde, wie wir es kennen, und damit auch die gesellschaftliche Stabilität. Der Gefahr lässt sich, wie im Fall des Ozonlochs, nur begegnen, wenn die Zusammenhänge durch und durch verstanden sind. Das ist das Ziel des Erdsystemclusters in der Max-Planck-Gesellschaft. An seiner Entstehung haben die beiden späteren Nobelpreisträger Paul J. Crutzen und Klaus Hasselmann maßgeblich mitgewirkt.

Im Laufe der Geschichte haben Menschen unterschiedliche Zeichensysteme geschaffen, die den Besonderheiten der jeweiligen Sprache entsprechen. Die Schriften haben sich dabei weiterentwickelt. Wie genau, das lässt sich heute nicht mehr nachvollziehen, da die Entwicklung meist seit Jahrtausenden abgeschlossen ist. Anders bei der westafrikanischen Vai-Schrift, die erst in den 1830er-Jahren entstand. Ihre gut dokumentierte Entwicklung ermöglicht der Forschung Einblicke in die Evolution von Schriften.

Perlen aus Straußeneierschalen gelten als der älteste handwerklich gefertigte Schmuck. Jennifer M. Miller und Yiming Wang vom Max-Planck-Institut für Menschheitsgeschichte in Jena haben 1500 Perlenfunde verschiedener frühgeschichtlicher Phasen aus Ost- und Südafrika miteinander verglichen und eine überraschende Entdeckung gemacht.

Finden Menschen ihre letzte Ruhe in einem Massengrab, wird mit ihren sterblichen Überresten oft auch ihre Lebensgeschichte begraben. Forschenden vom Max-Planck-Institut für Menschheitsgeschichte in Jena ist es gelungen, drei Männern aus Afrika, die im 16. Jahrhundert in Mexiko-Stadt lebten, einen Teil ihrer Geschichte wiederzugeben: eine Geschichte von Deportation und Sklaverei, eine Geschichte aber auch von gefährlichen Krankheitserregern, die unbemerkt um die Welt reisten.

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Globale Erwärmung schwächt Stabilität des südasiatischen Monsuns

2022 Wang, Yiming V.; Larsen, Thomas 

Evolutionsbiologie Genetik Geoforschung Infektionsbiologie Sozialwissenschaften Sprachwissenschaften

A new study indicates that severe monsoon failure in the Indian subcontinent is more likely under the current global warming scenario. Paleoclimate data retrieved from ocean sediment cores dating back 130,000 years show that sustained warming in the Indian Ocean during the Last Interglacial increased convective rainfall above the ocean, but weakened Indian Summer Monsoon rainfall on land. 

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Grünes Arabien: 120.000 Jahre alte Fußspuren als Schnappschuss vergangener Umweltbedingungen

2020 Petraglia, Michael

Evolutionsbiologie Kulturwissenschaften

Einem internationalen Forschungskonsortium ist es gelungen, aus ca. 120.000 Jahre alten, versteinerten menschlichen und tierischen Fußabdrücken hochauflösende Informationen über die damaligen Umweltbedingungen im Innern der Arabischen Halbinsel zu gewinnen. Die Funde sind der älteste sicher datierte Nachweis von Menschen, mutmaßlich Homo sapiens, in diesem Teil der Welt. Sie zeigen, dass menschliche und tierische Wanderungsbewegungen und Landschaftsnutzung eng miteinander verbunden waren, und unterstreichen die Bedeutung Arabiens für das Studium der menschlichen Urgeschichte nachhaltig.

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Die Analyse alter DNA zeigt: Vorfahren der biblischen Philister stammten aus Europa

2019 Feldman, Michal; Krause, Johannes

Evolutionsbiologie Genetik Infektionsbiologie Sozialwissenschaften Sprachwissenschaften

In den Laboren der Abteilung für Archäogenetik haben wir erstmals das Erbgut von Menschen untersucht, die vor ca. 3.600–2.800 Jahren, das heißt am Übergang von der Bronze- zur Eisenzeit, in der Philister-Stadt Ashkelon lebten. Die Analyse zeigte, dass in der frühen Eisenzeit eine europäische Genkomponente nach Ashkelon gelangte. Dies weist darauf hin, dass die Vorfahren der Philister von Südeuropa aus über das Mittelmeer migrierten und der markante kulturelle Wandel zu dieser Zeit in Ashkelon und anderen Städten der Region mit der Zuwanderung von Menschen einherging.

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Die Ausbreitung des Christentums in den pazifischen Gesellschaften: Computergestützte Analysen zur Untersuchung der kulturellen Evolution

2018 Watts, Joseph

Evolutionsbiologie Genetik Infektionsbiologie Sozialwissenschaften Sprachwissenschaften

Die gut dokumentierte Christianisierung der austronesischen Gesellschaften diente uns am Max-Planck-Institut für Menschheitsgeschichte als „natürliches Experiment“, mit dem wir testen konnten, wie verschiedene Faktoren die Verbreitung des neuen Glaubens beeinflussten. Diese Forschung vermittelt neue Einsichten in historische Prozesse und kann helfen, besser zu verstehen, wie demografische, kulturelle oder ökologische Faktoren die Verbreitung und Übernahme neuer Institutionen, Ideologien und Technologien heute beeinflussen und wie diese sich in Zukunft ausbreiten könnten.

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Menschen verändern seit mindestens 45.000 Jahren die Tropenwälder

2017 Roberts, Patrick

Evolutionsbiologie Genetik Infektionsbiologie Sozialwissenschaften Sprachwissenschaften

Seit mindestens 45.000 Jahren haben Menschen die tropischen Wälder durch verschiedenste Techniken verändert, wie Brandrodung, Tier- und Pflanzenmanagement, Kahlschlag und die Errichtung weitverzweigter urbaner Siedlungen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Übersichtsarbeit, die erstmals die Daten von Studien aus aller Welt zusammengeführt hat. Sie widerspricht damit der gängigen Meinung, dass die Tropenwälder bis zum Aufkommen von moderner Landwirtschaft und Industrialisierung unberührte Naturgebiete waren. Diese Erkenntnis hat auch Auswirkungen auf heutige Naturschutzbemühungen.

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