Die Planck-Mission

Die neuen Daten von Planck beruhen auf den ersten fünfzehneinhalb Monaten seiner Himmelsdurchmusterungen und entsprechen etwa der Hälfte der insgesamt gesammelten Daten. Planck wurde im Mai 2009 gestartet, um den Himmel mit zwei eigens dafür entwickelten Instrumenten bei neun Frequenzen zu durchmustern: Das Low Frequency Instrument (LFI) umfasst die Frequenzbänder von 30 bis 70 Gigahertz, das High Frequency Instrument (HFI) die Frequenzbänder zwischen 100 und 857 Gigahertz. HFI stellte im Januar 2012 seinen Betrieb ein, während LFI weiterhin beobachtet.

Plancks erste vollständige Himmelsdurchmusterung, die auch Emissionen unserer eigenen Milchstraße zeigt, wurde im Juli 2010 vorgestellt. Im Januar 2011 präsentierten die Wissenschaftler den ersten Datensatz: einen Katalog von 15000 Objekten wie Galaxienhaufen, Quasaren, Radiogalaxien, Nachbargalaxien und galaktischen Staubwolken.

Seitdem haben die Forscher daran gearbeitet, die Vordergrundemissionen, die zwischen uns und dem ersten Licht im Universum liegen, zu entfernen und die kosmische Mikrowellenhintergrundstrahlung freizulegen. Der nächste kosmologische Datensatz soll im Frühjahr 2014 erscheinen.

Die Planck-Kollaboration besteht aus allen Wissenschaftlern, die zur Entwicklung der Planck-Mission beigetragen haben, in der ersten Zeit auf die geschützten Daten Zugriff hatten und an der Nutzung der Planckdaten beteiligt waren. Diese Forscher sind Mitglieder eines oder mehrerer der vier Konsortien: Das LFI-Consortium, das HFI-Consortium, das DK-Planck-Konsortium und das ESA-Planck Science Office. Die beiden europäisch geführten Zentren zur Verarbeitung der Planckdaten befinden sich in Paris und in Triest.

Die deutsche Beteiligung am Satelliten ist am Max-Planck-Institut für Astrophysik (MPA) angesiedelt, da die Direktoren Rashid Sunyaev und Simon White von Anfang an als Co-Investigatoren am Projekt beteiligt waren. Geldgeber sind das Deutsche Zentrum für Luft und Raumfahrt (DLR) sowie die Max-Planck Gesellschaft (MPG). MPA und MPG finanzieren die wissenschaftliche Beteiligung an der Mission, das DLR den überwiegenden Teil der technischen Beteiligung, insbesondere das MPA Planck Analysis Center (MPAC).

Das MPAC hat die Aufgabe, Analyseinfrastruktur für die Datenverarbeitungszentren und für die Planck-Wissenschaftler zur Verfügung zu stellen. Innerhalb des IDIS-Datensystems von Planck (Integrated Data and Information System) ist das MPAC dabei sowohl für die Bereitstellung einer Workflowengine als auch einer Datenmanagementkomponente verantwortlich und hat außerem die Aufgabe, Entwicklung, Integration und Betrieb der Datensimulations-Pipeline sicherzustellen.

HAE / HOR

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