Wo Arbeiten Spaß macht

Die Max-Planck-Gesellschaft gehört zu Deutschlands besten Adressen

20. März 2013

Die Max-Planck-Gesellschaft hat es schriftlich – sie ist top. Als „gute Adresse für Exzellenz“ mit attraktiven Arbeitsbedingungen hat sie es laut einer groß angelegten Studie des Nachrichtenmagazins Focus über die besten Arbeitgeber Deutschlands ganz nach vorn gebracht. So landete die Max-Planck-Gesellschaft in der Sparte „Forschung, Beratung“ auf Platz 1, im Gesamtranking sprang Rang 13 heraus.

Die Max-Planck-Gesellschaft muss sich im Konzert der 370 Firmen nicht verstecken, die auf 17 Branchen verteilt als die besten gelten. Sie wurden aus den 820 Unternehmen gefiltert, deren Mitarbeiter die von Focus beauftragten Statistiker zunächst über das Karrierenetzwerk Xing befragten. Nur die Firmen, die diesen Check mit guten Urteilen abschlossen, schafften es in die zweite Runde. Hier wurden dann 6300 Beschäftigte gebeten, ihren Arbeitgeber zu bewerten. Dabei, so Focus, habe man sich nicht auf Urteile einzelner Gruppen wie etwa Studenten beschränkt, sondern Arbeitnehmer aus allen Hierarchie- und Altersstufen einbezogen.

Die Bereitschaft, einer Firma gute Referenzen auszustellen, war ein entscheidender Bewertungsfaktor in der Focus-Studie. Nur wer wirklich überzeugt sei von seinem Arbeitgeber, würde auch Freunde oder Verwandte dorthin schicken, so die Focus-Verantwortlichen. Daneben beeinflussten Image, soziale Verantwortung für die Beschäftigten, aber auch Bezahlung und Resonanz auf geleistete Arbeit sowie die Karrierechancen die Neigung von Mitarbeitern, das Unternehmen positiv zu sehen. Alles Dinge, die in der aus Steuermitteln geförderten Max-Planck-Gesellschaft, die dem Tarifvertrag des öffentlichen Dienstes unterworfen ist, zumindest etwas anderen Regeln gehorchen als in den Firmen der Privatwirtschaft, deren Produkte bei Konsumenten hoch im Kurs stehen. Sie machen den Großteil der ausgezeichneten Arbeitgeber aus; allein unter den ersten zehn im Ranking finden sich fünf Automobilkonzerne.

Die Max-Planck-Gesellschaft kann mit einem anderen Pfund wuchern: dem Reiz der Forschung. „Die intellektuelle Herausforderung, eine hochwertige Ausstattung und das internationale Umfeld – jeder dritte Wissenschaftler kommt aus dem Ausland – machen unsere Attraktivität aus“, sagt Max-Planck-Präsident Peter Gruss. Und zwar auch für Nichtwissenschaftler. Thomas Haubold, Leiter der Fachabteilung Mechanik am Max-Planck-Institut für Physik in München steht stellvertretend für diese Kollegen; Focus porträtiert ihn im 130-seitigen Sonderheft, das der Verlag herausgebracht hat. Es ist die langfristig ausgerichtete Arbeit von Ingenieuren und Technikern, die von millimeterkleinen Teilen bis zu tonnenschweren Fahrwerken alles fertigen, was „ihre“ Wissenschaftler in diesem Fall für das so genannte Atlas-Projekt am Cern in Genf brauchen. Für diese Forschung mit langem Horizont bekommen sie Freiraum, von dem durchschnittliche Arbeitnehmer oft nur träumen können. Das gleicht möglicherweise den Nachteil der Max-Planck-Gesellschaft aus, wegen der tarifvertraglichen Bindungen beim Gehaltsgefüge nicht mit der freien Wirtschaft konkurrieren zu können. So zitiert Focus Thomas Haubold denn auch mit den Worten: „Ich möchte nicht mit Kollegen aus der Privatwirtschaft tauschen.“

sb

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