Max-Planck-Gesellschaft hat neuen Generalsekretär

Ehemaliger TU-Kanzler kehrt nach München zurück

30. September 2010

Mit dem 1. Oktober 2010 ist Dr. Ludwig Kronthaler neuer Generalsekretär der Max-Planck-Gesellschaft in München. Der ehemalige Kanzler der TU München tritt die Nachfolge von Dr. Barbara Bludau an, die ihren Dienstsitz in das Berliner Büro der MPG verlegen wird. Bis zu ihrer Pensionierung Ende Juni 2011 wird sie der MPG als Generalsekretärin für besondere Aufgaben zur Verfügung stehen.

"Mit Ludwig Kronthaler haben wir eine Persönlichkeit gefunden, die umfangreiche Erfahrungen im Wissenschaftsmanagement gesammelt hat und sich auch bei der operativen Führung einer internationalen Einrichtung wie der Europäischen Weltraumorganisation (ESA) auszeichnen konnte. Ich bin überzeugt, dass er aufgrund seiner Kenntnisse und Fähigkeiten einen maßgeblichen Beitrag zur Weiterentwicklung der Max-Planck-Gesellschaft leisten wird", sagt Präsident Peter Gruss.

Die Rückkehr nach München wird dem gebürtigen Bayern nicht schwerfallen. So kann Ludwig Kronthaler hier an ein erfolgreiches Wirken anknüpfen: Während seiner Amtszeit als Kanzler der TU München von 1997 bis 2005 beschleunigte er dort den Reformprozess maßgeblich: Sein Name ist eng mit der Einführung eines bundesweiten Konzeptes zum kaufmännisch orientierten Hochschulrechnungswesen (die sogenannten Greifswalder Grundsätze) sowie zur angemessenen Besteuerung der Hochschulen verbunden, das dem Charakter der Universitäten als wissenschaftlicher Einrichtung erstmals Rechnung trug.

"In Zeiten knapper werdender Kassen sehe ich es als eine wichtige Aufgabe an, dafür zu sorgen, dass wissenschaftliche Ergebnisse transparent vermittelt werden, damit die Politik und die Gesellschaft wissen, wofür sie Geld und Mittel zur Verfügung stellen", so Kronthaler. Der 1957 in Donauwörth geborene Jurist begann seine Laufbahn beim Finanzamt Augsburg-Stadt und wechselte anschließend ins Bayerische Staatsministerium der Finanzen. Darauf folgte eine zweijährige Tätigkeit als Finanzamtsleiter und 1995 der Wechsel als Finanzreferent in die Bayerische Landesvertretung nach Bonn. Nach seiner Tätigkeit als Kanzler der TU München trat Kronthaler im September 2005 das Amt als Richter am Bundesfinanzhof an. Knapp zwei Jahre später, im Mai 2007, ließ er sich als Bundesrichter beurlauben, um die Position des Direktors für Ressourcenmanagement und Industrieangelegenheiten der European Space Agency (ESA) in Paris zu übernehmen. Diese Aufgabe umfasst Personal, Finanzen, Beschaffungswesen, Industriepolitik und Corporate Controlling. Kronthaler war für die ESA ein Wunschkandidat, der aufgrund seiner bei der TU München gesammelten Erfahrungen bei der Einführung von SAP ins Hochschulrechnungswesen die von der ESA geplante Finanzreform umsetzen sollte - und mittlerweile neben einer Reform des Beschaffungswesens und des Pensionssystems auch erfolgreich auf den Weg gebracht hat.

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