Gute Ideen für eine bessere Welt
Erste Ausgabe des geokriminalpolitischen Magazins F3 -Freedom from fear erschienen
Wer sich auf schlechte Informationen verlässt, fällt falsche Entscheidungen. Damit dies politischen Entscheidungsträgern nicht passiert, möchte das neue Magazin F3 - Freedom from fear über grundlegende Probleme der globalisierten Welt informieren. Das Max-Planck-Institut für ausländisches und internationales Strafrecht und UNICRI (United Nations Interregional Crime and Justice Research Institute) geben die neue Zeitschrift heraus, die vielen guten Ideen ein Zuhause bietet. Die erste Ausgabe widmet sich dem Kampf gegen Menschen-, Drogen- und illegalen Waffenhandel.
Allein an der Grenze der USA mit Mexiko werden jährlich über hunderttausend illegale Immigranten und tonnenweise Drogen im Wert von mehreren Milliarden Dollar geschmuggelt. In den letzten 14 Jahren starben 3600 Menschen beim Versuch, illegal in die USA einzureisen. Dies hätte verhindert werden können. Bereits ein einfacheres Gastarbeiterprogramm würde Wunder wirken, meinen Soziologen der Universität des US-Bundesstaats New Mexiko. Sinnvolle Vorschläge wie diesen liefert die neue englischsprachige Zeitschrift F3 - Freedom from fear, herausgegeben vom Max-Planck-Institut für ausländisches und internationales Strafrecht in Zusammenarbeit mit UNICRI, der Abteilung der Vereinten Nationen zur Kriminalitätserforschung.
"Unsere Idee ist, den Experten auf diesem Gebiet eine Plattform zum Austausch ihres Wissens zu bieten", erläutern Sandro Calvani und Hans-Jörg Albrecht, Leiter der Institute und Herausgeber des Magazins. "Wir möchten mithilfe der Zeitschrift das Expertenwissen an diejenigen weitergeben, die den Einfluss und die Möglichkeiten haben, Lösungen in die Tat umzusetzen." Daher wendet sich das neue Magazin vor allem an Politiker und Leiter anderer Organisationen. Trotzdem öffnen die Berichte auch den gewöhnlichen Lesern die Augen. Reportagen und Interviews informieren über eine Vielzahl von Problemen in aller Welt.
Die Texte der ersten Ausgabe haben Mitarbeiter des UNICRIs und der Vereinten Nationen sowie die Freiburger Max-Planck-Forscher geschrieben. In den einzelnen Artikeln stellen die internationalen Autoren die Strukturen des Handels mit Menschen, Drogen und Waffen detailliert vor. Sie haben interessante Neuigkeiten zu berichten: So kosten Sklaven heutzutage nur noch ein Zehntel des Preises, den die alten Römer bezahlen mussten. Ein Interview mit Christina Oguz, der Leiterin des UN-Büros für Drogen und Kriminalität in Kabul, gibt Einblicke hinter die Kulissen der Rauschgiftproduktion in Afghanistan. Sie kann bereits über erste Erfolge in der Bekämpfung des Opiumhandels berichten. Barry Kellman, Leiter des Waffenkontrollzentrums in Chicago, befasst sich in seinem Artikel über Waffenhandel mit der Bedrohung durch ‚Bioviolence’: "Diese ist eigentlich unsichtbar; Krankheitserreger können in jeder Parfum- oder Shampooflasche stecken und so problemlos jede Grenze passieren - keine bisher existierende Technologie ist in der Lage, sie aufzuspüren."
F3 - Freedom from fear beschreibt nicht nur die Probleme, sondern schlägt auch Lösungen vor. So findet Barry Kellman, dass die Überwachungssysteme einzelner Staaten Hand in Hand arbeiten müssen, um Gefährdungen durch biologische Waffen schnell zu erkennen und dagegen vorgehen zu können. Auch die kommenden Ausgaben der Zeitschrift sollen Anstöße geben, wie Kriminalität zu bekämpfen ist: Als Themen sind bislang ‚Security Governance’, (Kontrolle über die Sicherheit von PC-Daten), und Terrorismus geplant. Denn, davon sind Sandro Calvani und Hans-Jörg Albrecht überzeugt: "Mit den richtigen Informationen und vorwärtsgerichtetem Denken können wir gemeinsam immer mehr Menschen ein Leben ohne Angst ermöglichen."
Das neue Magazin erscheint drei- bis viermal im Jahr. Die nächste Ausgabe wird am 21. Januar 2009 veröffentlicht. F3 - Freedom from fear liegt kostenlos am Max-Planck-Institut für ausländisches und internationales Strafrecht, bei UNICRI und an den UNO Standorten Genf, New York und Wien aus. Darüber hinaus steht die Zeitschrift zum Download auf der Internetseite des Max-Planck-Instituts bereit. Finanziert wird das Projekt aus Geldern der UNO und Anzeigenverkäufen.