Eine offene Tür in die Spitzenforschung

Am 8.9.2011 eröffnet die Max Planck Science Gallery in Berlin

29. August 2011

Das Innere  Zelle, die Statik der Florentiner Domkuppel, die Architektur des Universums oder das Leben der Tiefsee: Die Themen, über die Wissenschaftler der Max-Planck-Gesellschaft forschen, könnten kaum vielfältiger sein. Mit der Max Planck Science Gallery eröffnet die renommierteste deutsche Gesellschaft für Grundlagenforschung in Berlin ab 8. September einen eigenen Ausstellungsraum, der jeden Interessierten zur Begegnung mit der Welt der Spitzenforschung einlädt. Die neue Wissenschaftsgalerie am Berliner Gendarmenmarkt gibt künftig in vierteljährlich wechselnden, multimedialen Themenschauen Einblicke in die Ideen, Methoden und Ergebnisse ihrer 80 Forschungsinstitute und lädt zum Gespräch ein. Der interaktive mediale Raum startet mit faszinierenden Einblicken in die medizinische Forschung:  „Herzensangelegenheiten – Forschen für die Medizin der Zukunft“.

Wichtigstes Anliegen der neuen Gallery ist der Dialog mit der Öffentlichkeit. Ziel ist es, auch komplexe Themen der Grundlagenforschung auf anschauliche und originelle Art zu vermitteln.

Sie startet dazu mit einem Blick auf die medizinische Forschung. Filme, Animationen und Bilder aus der Wissenschaft stellen ausgewählte, für die medizinische Praxis besonders vielversprechende Forschungsprojekte aus Max-Planck-Instituten vor. Dazu gehören neue Therapiemöglichkeiten der Biomedizin gegen Krebs, wie sie derzeit etwa im Max-Planck-Institut für Biochemie entwickelt werden. Viel verspricht auch die personalisierte Medizin: Denn kein Organismus gleicht dem anderen, und Medikamente, die je nach individueller genetischer Veranlagung für den Patienten maßgeschneidert werden, bieten in Zukunft vielleicht neue Heilungschancen. Über die Möglichkeiten und Perspektiven derartiger therapeutischer Ansätze und ihrer Grundlagen informiert die virtuelle Tour durch die medizinischen Forschungsgebiete.

 

Die Gallery ist eine permanente offene Tür der Max-Planck-Gesellschaft: Wer mehr über die renommierteste deutsche Gesellschaft für Grundlagenforschung erfahren möchte, ist hier genau richtig. Der Blick auf den Monitor mit der interaktiven Landkarte macht klar, dass es „das“ Max-Planck-Institut nicht gibt. Vielmehr besteht die Gesellschaft aus 80 Instituten, davon vier im Ausland. Sie sind untereinander und mit externen Partnern intensiv vernetzt. Diese Brücken sind eine wichtige Bedingung für wissenschaftliches Arbeiten.

Wechselnde Thementouren

Um die Vielfalt der Forschungsbereiche zu präsentieren, hat sich die Gallery für die ersten zwei Jahre ein ehrgeiziges Programm gesetzt. Vierteljährlich wird sie ein neues Thema vorstellen. Für Januar 2012 ist eine virtuelle Tour durch die chemischen und materialwissenschaftlichen Forschungsbereiche geplant, vor allem mit Blick auf unerwartete neue Anwendungen, die in wenigen Jahrzehnten möglich sein könnten. Aber auch Ausstellungen zu geistes- und gesellschaftswissenschaftlichen Themen sind geplant, denn die Max-Planck-Gesellschaft besitzt unter anderem zwei der wichtigsten kunsthistorischen Institute in Florenz und Rom und nicht weniger als sechs juristische Institute.

Virtuelle Welten und Face-to-Face-Gespräche

So innovativ wie ihre Inhalte, ist auch die Gestaltung der neuen Galerie durch das Berliner Ausstellungsbüro Archimedes. Die rund 140 Quadratmeter des neuen Ausstellungsraums haben es in sich, denn ausgeklügelte Digitaltechnik bietet ein tiefes Informationsangebot. Acht ganz unterschiedliche Bildschirmstationen laden den Besucher ein, selbst aktiv zu werden und sich Wissenspakete zusammenzustellen. Einen wichtigen Zugang für das Verständnis bieten Bilder. So zeigt eine Station  3-D-Animationen von Molekülen, die der Besucher per Handbewegung selber drehen kann. Er kann  wie der Wissenschaftler im Labor durch den Wechsel der Perspektive Strukturen erkennen und optische Trugschlüsse vermeiden. Die Installation verdeutlicht, warum digitale Bilder heute ein unverzichtbares Hilfsmittel der Forschung sind. Fortschritt gibt es nicht nur durch die Weiterentwicklung von Messinstrumenten, sondern besonders durch neue bildgebende Darstellungsverfahren.

Doch die Gallery lässt den Besucher nicht allein mit dem virtuellen Angebot, sondern lädt auch zum Gespräch face-to-face ein. Rundgänge für Gruppen sind nach Anmeldung zu den Öffnungszeiten der Gallery möglich. Seine Fortsetzung findet dieses Konzept in einem Veranstaltungsprogramm, das auf direkte Gesprächsformate setzen und ab Jahresende 2011 die Präsentationen der Gallery begleiten wird.

Die Mischung aus im Web 2.0 erprobter Virtualität und direkter Kommunikation gibt der Gallery ihr unverwechselbares Profil, das in dieser Form in Deutschland bislang neu ist. Der Standort der Gallery am Berliner Gendarmenmarkt ist dazu bewusst gewählt, denn hier unterhält die Max-Planck-Gesellschaft seit 2003 ihr Hauptstadtbüro. Künftig möchte sie in Berlin, dem politischen Zentrum und zunehmend auch Ort der Meinungsbildung, auch öffentlich Flagge zeigen.

Die Max Planck Science Gallery ist geschlossen

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