Wenn Forscher fälschen. Wie soll die Wissenschaft mit schwarzen Schafen umgehen?

Reihe "Freiheit und Verantwortung der Wissenschaft"

  • Datum: 09.04.2019
  • Uhrzeit: 19:00 - 20:30
  • Ort: Tagesspiegel, Askanischer Platz 3, 10963 Berlin
  • Gastgeber: Max-Planck-Gesellschaft
  • Kontakt: mpgberlin@gv.mpg.de
Wenn Forscher fälschen. Wie soll die Wissenschaft mit schwarzen Schafen umgehen?
Wie häufig ist Betrug in der Wissenschaft, was ist gute wissenschaftliche Praxis in den Geistes- und Naturwissenschaften und wie sichert die Forschung Objektivität und Qualität? Reicht die Selbstverpflichtung der Wissenschaft aus?

2002 sorgte der Fall des Physikers Jan Hendrik Schön, der „Ikarus der Physik“, für Schlagzeilen. Er fälschte über Jahre Ergebnisse und führte seine Kollegen hinters Licht. Solche spektakulären Fälle bringen die Wissenschaft insgesamt in Misskredit, denn sie verletzen bewusst die Grundprinzipien des wissenschaftlichen Arbeitens als unverzichtbare Basis für den Gewinn von Erkenntnissen, die objektiv richtig und nachprüfbar sind. Nicht immer allerdings erfolgen solche Verstöße absichtlich, denn auch mangelnde Sorgfalt bei der Anwendung von wissenschaftlichen Methoden, bei der Dokumentation von Daten oder der Zitation von Quellen führt zu falschen Schlüssen.

Wie häufig sind Fälschungen und Verstöße gegen die gute wissenschaftliche Praxis, und was verraten solche Fälle über die Qualitätssicherung innerhalb der Wissenschaft? Was macht gute wissenschaftliche Praxis aus? Wie tauglich sind Evaluationsprozesse und Peer Review-Verfahren? Sind Fälschungen Ausnahmen oder offenbaren sie grundlegende Mängel im Konzept der Selbstkontrolle, auf die die Wissenschaft setzt und setzen muss? Denn wissenschaftliche Erkenntnisprozesse unterliegen ganz eigenen hochspezialisierten Verfahren, deren Beurteilung Expertenwissen erfordert. Zu fragen ist auch, inwieweit sich diese Verfahren unter den Bedingungen der Digitalisierung bewähren.

 

Prof. Dr. Rüdiger Wolfrum, Max-Planck-Institut für ausländisches öffentliches Recht und Völkerrecht, Heidelberg, und Vorsitzender des Ethikrats der Max-Planck-Gesellschaft

Prof. Dr. Joachim Heberle, Freie Universität Berlin, Fachbereich Physik und Ombudsmann für die Wissenschaft der DFG

Felicitas Heßelmann, Deutsches Zentrum für Hochschul- und Wissenschaftsforschung

Moderation: Jan-Martin Wiarda, Wissenschaftsjournalist

Eine Veranstaltung der Reihe "Die Macht neuer Erkenntisse. Freiheit und Verantwortung der Wissenschaft" im Rahmen der Kampagne "Freiheit  ist unser System".

Eintritt frei

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