Wenn uns neue Technologien buchstäblich zu Leibe rücken, wird die Diskussion um ihre Chancen und Risiken verschärft. So stehen Anwendungen der Nanotechnologie in Medizin, Ernährung und Kosmetik besonders in der öffentlichen Diskussion. Unsere Autoren haben beobachtet, dass dabei nicht allein wissenschaftliche Fakten eine Rolle spielen.
Viele Rätsel können Physiker lösen, indem sie genauer und sorgfältiger messen. Doch Randolf Pohl und seine Mitarbeiter am Max-Planck-Institut für Quantenoptik in Garching haben mit ihren präzisen Messungen des Protonenradius ein Problem erst geschaffen. Denn ihr Wert weicht stark von dem bisher geltenden ab. Der Unterschied könnte auf Lücken in dem Bild deuten, das sich Physiker von der Materie machen.
Beim Stichwort Zucker denken die meisten Menschen in erster Linie an Süßigkeiten. Manche vielleicht auch an Diabetes. Peter Seeberger vom Max-Planck-Institut für Kolloid- und Grenzflächenforschung in Golm dagegen will mithilfe von Zuckern wirksamere Medikamente und Impfstoffe entwickeln. Davon sollen vor allem ärmere Länder profitieren.
Kreativität ist in der Forschung genauso gefragt wie in der Musik. Nuno Maulide besitzt davon reichlich: Der Chemiker entwickelt am Max-Planck-Institut für Kohlenforschung in Mülheim an der Ruhr nicht nur originelle Synthesewege für schwer zugängliche organische Verbindungen, er beeindruckt auch immer wieder mit seinen Konzerten am Klavier.
Im Zeitalter moderner Anatomieatlanten und online verfügbarer Bodybrowser muten Leonardo da Vincis Zeichnungen von Organen und Körperteilen mit Feder, Tinte und Rötel zwar kunstvoll, aber altmodisch an. Dennoch trägt fast jeder sein berühmtes Proportionsschema des vitruvianischen Menschen bei sich – auf der Krankenkassenkarte. Alessandro Nova, Direktor am Kunsthistorischen Institut in Florenz, hingegen sieht Leonardos Werk im Lichte der Generierung naturwissenschaftlichen Wissens.