Das Max-Planck-Institut gibt es nicht – tatsächlich ist die Max-Planck-Gesellschaft Träger einer Vielzahl von Forschungseinrichtungen in Deutschland, aber auch im Ausland. In der Auswahl und Durchführung ihrer Forschungsaufgaben sind die Max-Planck-Institute frei und unabhängig. Sie verfügen daher über einen eigenen, selbst verwalteten Haushalt, der durch Projektmittel von dritter Seite ergänzt werden kann. Die Forschung am Institut muss den wissenschaftlichen Exzellenzkriterien der Max-Planck-Gesellschaft genügen, was durch regelmäßige Evaluation überprüft wird. Die Max-Planck-Institute forschen im Bereich der Lebens-, Natur- und Geisteswissenschaften, vielfach auch interdisziplinär. Ein einzelnes Institut lässt sich daher kaum einem einzigen Forschungsgebiet zuordnen, umgekehrt arbeiten verschiedene Max-Planck-Institute durchaus auch auf demselben Forschungsgebiet.
Der menschliche Körper besteht zu mehr als 90 Prozent aus Bakterienzellen. Die Untersuchung der genetischen Variation in Bakterien hat Erkenntnisse über die menschliche Populationsgeschichte, die aus Studien zur genetischen Diversität gewonnen wurden, bestätigt und darüber hinausgehende Erkenntnisse erbracht. Forscher am Max-Planck-Institut für evolutionäre Anthropologie beschreiben die Variation im Mikrobiom des menschlichen Speichels, bestimmen die Faktoren, die das Speichel-Mikrobiom eines Individuums beeinflussen, und identifizieren spezielle Bakterienspezies im menschlichen Speichel.
Der Anstieg der CO2-Konzentration in der Atmosphäre – primäre Ursache des globalen Klimawandels – wird nicht nur von anthropogenen Emissionen, sondern auch von einer Reihe natürlicher Prozesse im Ozean und in der terrestrischen Vegetation bestimmt. Am Max-Planck-Institut für Biogeochemie in Jena wird versucht, die Rolle dieser Prozesse auf der Grundlage verschiedenster Datenströme zu quantifizieren, und zu verstehen, wie sie von klimatischen Faktoren beeinflusst werden.
Ozon spielt in der Chemie der Troposphäre eine wichtige und vielfältige Rolle. Es kann in Abhängigkeit von der Konzentration an Stickoxiden sowohl photochemisch gebildet als auch zerstört werden. Die Netto-Ozontendenz ist dabei die Differenz sehr großer Produktions- und Destruktionsterme. Modernste flugzeuggetragene Spurengasmessungen über Südamerika und Europa erlauben nunmehr eine direkte Bestimmung dieser Ozontendenz.
Vulkane haben große Bedeutung für das irdische Leben. Neben ihren direkten Gefahren und Einflüssen sind sie wichtig für die atmosphärische Chemie und das Klima. Seit einigen Jahren eröffnen Satellitenmessungen einen völlig neuen Blick auf Vulkanemissionen von Gasen und Aerosolen. Die heutigen Analyseverfahren ermöglichen sogar, Emissionen von schwachen Eruptionen oder Ausgasungen aus dem All zu vermessen. Dieser Artikel gibt einen Überblick über den aktuellen Stand der Satellitenfernerkundung von Vulkanemissionen und präsentiert eine Fallstudie während der Eruption des Sarychev im Juni 2009.
Die Photosynthese wandelt Sonnenlicht in speicherbare chemische Energie um und erhält so das Leben auf unserem Planeten. Zu verstehen wie die Natur dies erreicht, ist eine der größten Herausforderungen für die Wissenschaft – und von zentraler Bedeutung für unsere zukünftige Energieversorgung. Leider ist selbst die Struktur der Wasseroxidase, der zentralen Komponente der Photosynthese, bislang nicht eindeutig geklärt. Durch die Kombination von spektroskopischen und quantenchemischen Methoden wurden nun tiefe Einblicke in diesen zentralen Prozess erreicht.