Bram Wijlands wird zweiter Geschäftsführer der Max-Planck-Innovation

Max-Planck-Gesellschaft stärkt Ausgründungsbereich mit eigenständiger Geschäftsführung

5. Oktober 2023

Die Max-Planck-Gesellschaft hat in den letzten Jahren gemeinsam mit Max-Planck-Innovation vermehrt Aktivitäten ins Leben gerufen, um Unternehmertum an den Max-Planck-Instituten weiter zu fördern. Bram Wijlands ist seit 01. Oktober 2023 zweiter Geschäftsführer bei Max-Planck-Innovation und übernimmt die Leitung der Business Unit Ausgründungen, um die bestehenden und neu entwickelten Ansätze und Partnerschaften zur Beförderung von Ausgründungen weiter zu entwickeln.

Bram Wijlands wird als zweiter Geschäftsführer gemeinsam mit Jörn Erselius die Unternehmensleitung bei Max-Planck-Innovation übernehmen. Dabei wird Wijlands für die Leitung und strategische Ausrichtung der Business Unit Ausgründungen verantwortlich sein. Jörn Erselius, der Max-Planck-Innovation seit 2006 als alleiniger Geschäftsführer geleitet hat, wird nach wie vor die Business Unit Patente & Lizenzen und Kommerzialisierung leiten.

Bram Wijlands soll künftig die Rolle von Start-ups im Max-Planck-Innovationssystem weiter vorantreiben. „Max-Planck-Forschende zu unterstützen, die mit ihren exzellenten Forschungsergebnissen auch im unternehmerischen Umfeld aktiv werden wollen, ist für jemanden, der mit Leidenschaft an der Schnittstelle zwischen Forschung und Innovation arbeitet, ein echtes Privileg. Ich freue mich daher sehr, nun gemeinsam mit Jörn Erselius, Ulrich Mahr und dem gesamten Team der Max-Planck-Innovation dafür Sorge zu tragen, dass die Max-Planck-Gesellschaft mit ihrer bahnbrechenden Forschung auch immer mehr bahnbrechende Start-ups zum Wohle unserer Gesellschaft hervorbringen wird“, so Bram Wijlands, Mitgeschäftsführer von Max-Planck-Innovation.

Herr Wijlands bringt für diese Aufgabe umfassende Erfahrung im Bereich des Technologietransfers mit. So war er 17 Jahre lang in den Bereichen Transfer und Unternehmertum an der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule Aachen (kurz RWTH Aachen) tätig und hat hier u.a. die Entwicklung des Innovations-Scoutings und eines Key Account Modells mit namhaften Firmen wie BMW, Siemens oder Total Energies im Deep-Tech-Bereich vorangetrieben. Darüber hinaus war er für den strukturierten Aufbau neuer Start-up Programme, darunter des Exzellenz Start-Up Centers, mitverantwortlich. Zuletzt hatte er 5 Jahre die Geschäftsführung der RWTH Innovation GmbH, der Technologietransfer-Organisation der RWTH Aachen, inne. Abgerundet wird das berufliche Profil von Bram Wijlands u.a. durch eigene unternehmerische Tätigkeiten im Umfeld Innovation und Unternehmertum an verschiedenen weiteren Forschungseinrichtungen wie der KU Leuven (Katholische Universität Löwen) und ihrer Technologietransfereinrichtung KU Leuven Research & Development, wo er die Entwicklung eines neuen Verwertungsansatzes für die Regenerative Medizin initiiert hat.

Um mehr Unternehmertum an den Instituten zu stimulieren wurde bereits 2021 die Initiative „MAXpreneurs“ ins Leben gerufen, an der neben MI auch die Max-Planck-Förderstiftung und die Planck Academy beteiligt sind. Neben einer Stärkung der Gründungskultur steht die Identifikation möglichst vieler Gründungsvorhaben im Fokus. Ein zentrales Element ist dabei das Start-up-Inkubationsprogramm MAX!mize, das von Max-Planck-Innovation betreut wird. Hier erhalten Forschende der Max-Planck-Gesellschaft neben einer bewährten intensiven und individuellen Unterstützung ihres Gründungsvorhabens durch die Start-up & Portfolio Manager ein strukturiertes Angebot von regelmäßigen Events aus Workshops, Trainings und Netzwerkangeboten. Durch diese synergistische Unterstützung können angehende „MAXpreneurs“ ihre Unternehmensidee optimal zur Gründung führen. Mit der Ernennung von Bram Wijlands zum zweiten Geschäftsführer und Etablierung der eigenständigen Business Unit wird der Bereich Ausgründungen innerhalb von Max-Planck-Innovation und der Max-Planck-Gesellschaft weiter ausgebaut und gestärkt. Max-Planck-Innovation dankt Ulrich Mahr, der den Aufbau des Ausgründungsbereichs seit 1998 erfolgreich vorangetrieben und verantwortet hat, für seinen langjährigen, großen Einsatz. Herr Mahr wird sich künftig aus privaten Gründen bis auf Weiteres in reduziertem Umfang auf die Leitung des Teilbereichs Start-up & Portfoliomanagement bei Max-Planck-Innovation fokussieren.

„Die Max-Planck-Gesellschaft hat mit der strategischen Entscheidung, den Bereich Ausgründungen auszubauen und in dem Bereich auch die Führungseben zu stärken einen wichtigen Meilenstein für zukünftiges Wachstum und Erfolg ihrer Start-up Aktivitäten gesetzt. Wir freuen uns, nun mit Bram Wijlands, seiner beeindruckenden Erfolgsbilanz, seiner umfangreichen Erfahrung im Bereich des Technologietransfers und Unternehmertums und seiner strategischen Denkweise eine ideale Ergänzung für das Führungsteam bei Max-Planck-Innovation gefunden zu haben. Als Gesellschafter sind wir überzeugt, dass Bram Wijlands die richtige Person ist, um Max-Planck-Innovation in die nächste Phase zu führen und um gemeinsam die strategischen Ziele der Max-Planck-Gesellschaft im Technologietransfer zu erreichen“, so Simone Schwanitz, Generalsekretärin der Max-Planck-Gesellschaft.

"Wir freuen uns sehr darüber, Bram Wijlands als äußerst erfahrenen Experten im Bereich Technologietransfer in unserem Team begrüßen zu dürfen. Wir sind überzeugt, dass er nicht nur aufgrund seiner herausragenden Qualifikationen und seiner umfassenden Erfahrung, sondern auch aufgrund seiner Persönlichkeit perfekt in das Team von Max-Planck-Innovation passt", sagt Jörn Erselius.

Die Rolle von Start-ups

Erfindungen, die an den Max-Planck-Instituten im Rahmen der Forschung getätigt werden, haben oftmals auch ein großes wirtschaftliches Potential. Neben der Lizenzierung von schutzrechtlich gesicherten Erfindungen spielen auch Start-ups eine große Rolle dabei, diese Erfindungen in Form von z.B. medizinischen oder technischen Produkten und Dienstleistungen auf den Markt und somit an Kunden und Patienten zu bringen. So sind seit den 1990er Jahren rund 185 Firmen aus der Max-Planck-Gesellschaft ausgegründet worden, die weltweit wichtige Impulse für die Wirtschaft liefern, darunter auch sieben börsennotierte Unternehmen mit einer Marktkapitalisierung von mehreren Milliarden Euro.

Ein Beispiel für eine besonders erfolgreiche Ausgründung ist die Firma Alnylam Pharmaceuticals. Das Unternehmen hat mit Onpattro, Givlaari, Oxlumo und Amvuttra bereits vier Medikamente zur Behandlung verschiedener Krankheiten auf den Markt gebracht, die auf einer am Max-Planck-Institut für biophysikalische Chemie entdeckten Technologie basieren. Die Technologie der sogenannten RNA-Interferenz (RNAi) ist der natürliche Prozess des Gen-Silencing, mit dessen Hilfe krankheitsrelevante Gene gezielt abgeschaltet werden können.

Ein weiteres Beispiel ist Meshcapade. Das Tech-Unternehmen wurde 2018 aus dem Max-Planck-Institut für Intelligente Systeme in Tübingen heraus gegründet und konnte 2022 den Max-Planck-Gründungspreis des Stifterverbandes gewinnen. Meshcapade erstellt auf Basis der neu entwickelten SMPL-Technologie präzise und realistische 3D-Avatare unter Verwendung einer Vielzahl von Datenquellen wie Bildern, sensorgestützten Geräten und Körpermaßen. Die Avatare verfügen über Mimik, können subtile Gesten sowie realistische Bewegungen wiedergeben und sind mit allen gängigen 3D-Visualisierungsprogrammen kompatibel. Die Technologie soll Eingang finden in die Mode-, Gaming- und Filmindustrie, birgt aber auch in der Medizin und im Gesundheitswesen ein enormes Potenzial, da reale, lebensechte Menschen in 3D nachgebildet werden können.

Weitere Informationen zu Ausgründungen der MPG finden Sie unter https://www.max-planck-innovation.de/ausgründung/innovative-ausgründungen.html

 

Zur Redakteursansicht