Zukunftsweisender Life-Science-Standort für kommende Wissenschaftsgenerationen

Zwei neue internationale Doktorandenprogramme starten an den Max-Planck-Instituten in Martinsried und Seewiesen

14. Dezember 2022

Die International Max Planck Research Schools (IMPRS) sind erstklassige Graduiertenprogramme, die Doktorand*innen eine strukturierte Ausbildung an Max-Planck-Instituten und ihren jeweiligen lokalen Universitätspartnern bieten. Nun starten im Südwesten von München gleich zwei neue IMPRS-Programme mit Schwerpunkt auf den Lebenswissenschaften: Die "International Max Planck Research School – Biological Intelligence" (IMPRS-BI) und die "International Max Planck Research School for Molecules of Life" (IMPRS-ML). Als Teil dieser IMPRS-Programme werden junge Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen mit ihren Promotionsarbeiten grundlegende, neue Erkenntnisse zur Forschung der Max-Planck-Institute (MPIs) für Biochemie und für biologische Intelligenz beitragen.

Die Forschungsthemen der IMPRS-ML befassen sich mit der Struktur, Funktion und Dynamik von Biomolekülen. Die Doktorand*innen werden mit Hilfe modernster Technologien und neu entwickelter Methoden untersuchen, wie und wo diese Moleküle in biologischen Systemen interagieren und auf Umweltreize reagieren. Das Programm bringt Wissenschaftler*innen aus den Bereichen der Strukturbiologie, Biochemie, Biophysik, Zellbiologie und Systembiologie zusammen. So können die molekularen Wechselwirkungen und kausalen Zusammenhänge grundlegender biologischer Prozesse erforscht und verstanden werden. Dazu zählen beispielsweise die Produktion, der Abbau, die Wechselwirkungen und die Signalübertragung zwischen zellulären Komponenten, Virusinfektionen und Immunreaktionen, Neurodegeneration und Totipotenz. Die Forschungsarbeiten der IMPRS-ML Doktorand*innen werden diese und andere biologische Prozesse mit bisher unerreichter Auflösung beleuchten.

Das MPI für biologische Intelligenz und seine gleichnamige IMPRS sind an zwei Standorten angesiedelt: in Martinsried, in direkter Nachbarschaft zu den Wissenschaftler*innen des MPI für Biochemie, und in Seewiesen bei Starnberg. Die Forschung im Bereich der biologischen Intelligenz befasst sich mit der Frage, wie Tiere Wissen über ihre Umwelt erwerben, speichern, anwenden und weitergeben. Das neue Forschungsgebiet integriert Neurowissenschaften, Verhaltensökologie und Evolutionsbiologie über alle Ebenen der biologischen Organisation – von Molekülen zu Organismen und von Organismen zu Gesellschaften und Ökosystemen. Die Forschungsarbeiten der IMPRS-BI Doktorand*innen werden somit Vorgänge der Evolution, Entwicklung und Vielfalt des tierischen Verhaltens entschlüsseln und neben vielen anderen Fragen sich auch damit befassen, was biologische von künstlicher Intelligenz unterscheidet.

Mit einem vielfältigen Angebot an Kursen, Veranstaltungen und Qualifizierungsmöglichkeiten wird der neue, gemeinsame Ausbildungscampus rund 300 Doktorand*innen im Südwesten Münchens beherbergen, mit Potenzial für weiteres Wachstum. Neben den beiden MPIs sind auch Forschungsgruppen der beiden Münchner Universitäten LMU und TUM an der IMPRS-BI und IMPRS-ML beteiligt. Die gemeinsamen Aktivitäten dieser Einrichtungen schaffen ein vielfältiges Ausbildungsumfeld und hervorragende Vernetzungsmöglichkeiten für junge Forscherinnen und Forscher.

Mit großzügiger Unterstützung der Bayerischen Staatsregierung soll im kommenden Jahrzehnt ein hochmoderner Max-Planck-Campus in Martinsried entstehen und den Standort als Zentrum für Biowissenschaften und Biotechnologie weiter stärken. Die neuen IMPRS-Programme werden zwei Grundpfeiler dieses ehrgeizigen Vorhabens sein.

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