Das Max-Planck-Institut für Biologie kommt zurück

Am 1. Januar 2022 wird das Max-Planck-Institut für Entwicklungsbiologie in Max-Planck-Institut für Biologie Tübingen umbenannt
 

17. Dezember 2021

Das Max-Planck-Institut für Entwicklungsbiologie wird am 1. Januar in Max-Planck-Institut für Biologie Tübingen umbenannt. Die Namensänderung spiegelt neue und vielfältigere Forschungsfelder in den Lebenswissenschaften wider und öffnet die Tür für zukünftige Entwicklungen.

Der Ursprung des Max-Planck-Instituts für Entwicklungsbiologie führt ins Berlin der späten 1930er Jahre. An den Kaiser-Wilhelm-Instituten für Biochemie und Biologie im Ortsteil Dahlem erkannten Wissenschaftler die Bedeutung von Viren als Modellorganismen für das Verständnis biologischer Prozesse und gründeten deshalb eine Arbeitsgemeinschaft auf dem Gebiet der Virusforschung.

Die Etablierung einer eigenen Arbeitsstätte für Virusforschung um Nobelpreisträger Adolf Butenandt erfolgte 1941. Zwei Jahre später wurde das Kaiser-Wilhelm-Institut für Biologie nach Tübingen verlegt, aus dem nach dem Krieg das Max-Planck-Institut für Biologie wurde.

Im Jahre 1957 erlangten die Virusforscher dann ihre Unabhängigkeit mit der Gründung des Max-Planck-Instituts für Virusforschung. Das Max-Planck-Institut für Biologie wurde aufgrund von Konsolidierungsmaßnahmen nach der Wende im Jahr 2004 geschlossen, während das Tochterinstitut nach seiner Umbenennung in Max-Planck-Institut für Entwicklungsbiologie eine neue Blüte erfuhr.

Der größte Erfolg des Instituts war die Zuerkennung des Nobelpreises für Physiologie oder Medizin an Christiane Nüsslein-Volhard im Jahr 1995. Die Direktorin der Abteilung Genetik hatte der Welt gezeigt, dass die genetischen Grundlagen der Entwicklung von Tieren, von Insekten bis zu Säugetieren, erstaunlich ähnlich sind.

„Unsere Grundlagenforschung befasst sich schon heute mit zentralen Fragen der Biologie, bei Mikroben, Algen, Pflanzen und Tieren, einschließlich der komplexen Interaktionen zwischen Organismen“, erklärt der Geschäftsführende Direktor, Detlef Weigel, die Namensänderung. Gemeinsam mit dem Friedrich-Miescher-Labor, das Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern am Anfang ihrer unabhängigen Karriere international sichtbare Forschung ermöglicht, soll die Diversifikationsstrategie am Max-Planck-Institut für Biologie in den kommenden Jahren fortgesetzt werden.

Ruth Ley, die am 1. Januar 2022 die Geschäftsführung übernimmt, führt weiter aus: „Wir werden unsere Forschungsansätze, die von der Biochemie und Zellbiologie bis zur Genomforschung im evolutionären und ökologischen Zusammenhang reichen, auch in Zukunft themenoffen ausbauen.“

Zur Redakteursansicht