Lizenzabkommen zwischen dem Lead Discovery Center und Bayer zur Weiterentwicklung einer Leitstruktur
Auslizenzierung der ersten am Lead Discovery Center entwickelten Leitstruktur zur weiteren Entwicklung in der Krebstherapie
Die Lead Discovery Center GmbH (LDC) in Dortmund, eine Ausgründung der Max-Planck-Innovation GmbH (MI) in München, mit Expertise in der pharmazeutischen Wirkstoffforschung im Bereich niedermolekularer Substanzen, hat ihre erste Leitstruktur erfolgreich an einen Pharmapartner auslizenziert. Der Lizenznehmer, die Bayer Schering Pharma AG (Bayer HealthCare Pharmaceuticals), erhält eine weltweite, exklusive Lizenz an den generierten Schutzrechten und dem Know-How. Bayer HealthCare Pharmaceuticals wird die Leitstruktur im Bereich der Onkologie mit dem Ziel weiter entwickeln, ein Produkt in die klinische Entwicklung und zur Marktreife zu bringen.
Die auslizenzierte Leitstruktur gehört zu einer Reihe neuartiger, hochselektiver Kinase-Inhibitoren, die durch das LDC im Rahmen einer vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und der Max-Planck-Förderstiftung geförderten Kooperation entwickelt wurden. Bei der Entstehung dieses Projekts waren neben dem LDC in Dortmund auch Arbeitsgruppen der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster (Prof. Dr. Michael Meisterernst) und des Max-Planck-Instituts für Immunbiologie und Epigenetik in Freiburg (Dr. Gerhard Mittler) beteiligt.
Kinasen spielen eine entscheidende Rolle bei der Regulation zellulärer Prozesse wie Wachstum, Stoffwechsel und Differenzierung. Für die Entwicklung neuer Medikamente haben sie deshalb eine zentrale Bedeutung gewonnen, insbesondere im Bereich der Onkologie. „Unsere Leitstruktur inhibiert sehr selektiv und wirksam eine Kinase, für die eine Rolle in verschiedenen medizinischen Indikationen bekannt ist. Die in mehreren Tiermodellen gezeigte Aktivität bestätigt die Eigenschaften und Qualität der Leitstruktur, die damit ein großes Potenzial für die weitere Entwicklung als mögliche neue Therapieoption besitzt”, so Dr. Peter Nussbaumer einer der beiden Geschäftsführer des LDC. „Die Lizenzpartnerschaft zwischen dem LDC und Bayer HealthCare Pharmaceuticals bietet optimale Bedingungen, um unsere Arbeitsergebnisse rasch in die Anwendung zu überführen“, fügt der andere Geschäftsführer am LDC, Dr. Bert Klebl, an.
Die Lizenzvereinbarung beinhaltet eine signifikante Vorabzahlung bei Vertragsunterschrift. Das LDC hat außerdem Anspruch auf weitere zukünftige, entwicklungsabhängige Meilensteinzahlungen in Höhe von bis zu 82,5 Millionen Euro und umsatzabhängige Meilensteinzahlungen in Höhe von bis zu 55 Millionen Euro sowie Lizenzgebühren an potenziellen Produktverkäufen.
„Wir freuen uns sehr auf die Weiterentwicklung der Leitstruktur gerade durch Bayer HealthCare Pharmaceuticals, dem größten deutschen Pharmaunternehmen, das einen ausgeprägten Fokus im Bereich der Entwicklung innovativer Krebstherapien besitzt. Dieser Lizenzvertrag demonstriert, dass die am LDC angestrebten hohen Qualitätsstandards auch erreicht werden können und diese Leitstrukturen attraktive Lizenzgegenstände für Pharma darstellen.“, ergänzt Dr. Dieter Link, Lizenzmanager bei der Max-Planck-Innovation GmbH.“ Das Ziel des LDCs als translationales Forschungsunternehmen ist es, die Ergebnisse exzellenter akademischer Grundlagenforschung in die industrielle Anwendung und somit in die Entwicklung neuer Medikamente zu übertragen. Die erste Lizenzierung einer Leitstruktur bestätigt das Konzept des LDCs eindrucksvoll und ist ein wichtiger Meilenstein für das LDC.“