Vom Schandpfahl zum Online-Pranger. Die Politik der Demütigung
Max-Planck-Forum Berlin
- Datum: 25.01.2018
- Uhrzeit: 19:00 - 20:30
- Vortragende(r): Ute Frevert (Direktorin am MPI für Bildungsforschung) im Gespräch mit Andrea Gerk (Deutschlandfunk). Lesung: Oliver Kraushaar (Berliner Ensemble)
- Ort: Museum für Kommunikation │ Leipziger Str. 16 │ 10117 Berlin-Mitte
- Gastgeber: Max-Planck-Gesellschaft in Kooperation mit dem Museum für Kommunikation Berlin
- Kontakt: mpgberlin@gv.mpg.de
Die Scham ist eines der tiefsten menschlichen Gefühle. Wer sich je in aller Öffentlichkeit in Grund und Boden geschämt hat, wird dieses verletzende Erlebnis nie mehr vergessen. Demütigungsrituale waren und sind deshalb auch soziale und politische Machtdemonstrationen.
Die Historikerin Ute Frevert erzählt in ihrem neuen Buch die Geschichte öffentlicher Demütigungsstrategien aus den letzten 250 Jahren. Sie geht der Frage nach, warum die bewusste Missachtung der Menschenwürde auch in modernen Gesellschaften ihren Platz behalten konnte und welche Rolle das Publikum dabei spielt. Erleben wir im Zeitalter des Internets gar eine Renaissance von Demütigungsritualen?
Im Gespräch mit Andrea Gerk stellt Ute Frevert die Neuerscheinung vor. Oliver Kraushaar liest historische und literarische Texte zur Kulturgeschichte der Demütigung.
Programmänderung! Die Moderation übernimmt kurzfristig Andrea Gerk, da Volker Panzer erkrankt ist.
Prof. Dr. Ute Frevert leitet seit 2008 die Abteilung Geschichte der Gefühle am Max-Planck-Institut für Bildungsforschung in Berlin. Zuvor war sie als Professorin an den Universitäten Konstanz, Bielefeld, Berlin und zuletzt an der Yale University tätig.
Andrea Gerk ist Publizistin und Journalistin. Sie arbeitete unter anderem für den Deutschlandfunk und den WDR.
Oliver Kraushaar wurde an der Hochschule für Musik und Theater Hamburg ausgebildet. Erste Engagements folgten am Thalia Theater Hamburg, bei den Wiener Festwochen sowie am Schauspiel Leipzig. Er arbeitete mit Armin Petras, Michael Thalheimer, Jürgen Kruse und Urs Toller. Seit 2002 ist er Ensemblemitglied am Schauspiel Frankfurt und seit der Spielzeit 2017/18 Teil des Berliner Ensembles.
In Kooperation mit dem Museum für Kommunikation Berlin und dem Verlag S. Fischer.
Eintritt frei