Gut für alle? Die Rentenreform auf dem Prüfstand
Max-Planck-Forum Berlin
- Datum: 13.11.2017
- Uhrzeit: 18:00 - 19:30
- Ort: Auditorium Friedrichstraße im Quartier 110, Friedrichstr. 180, 10117 Berlin-Mitte
- Gastgeber: Max-Planck-Gesellschaft
- Kontakt: mpgberlin@gv.mpg.de

Die Sozialpolitik hat sich in den letzten Jahren auf die Gestaltung des demografischen Wandels konzentriert. Sie ging dabei von der optimistischen Erwartung aus, dass die meisten Menschen bei höherem Alter aktiv und gesund bleiben. Längere Lebensarbeitszeit und mehr Flexibilität in der Beschäftigungsplanung zu ermöglichen, waren deshalb politische Kernziele. Aufgesetzt wurde ein neues Rentenmodell, das stärker auf private oder betriebliche Vorsorge setzt, um die weniger werdenden jüngeren Steuerzahler zu entlasten.
Doch jetzt machen Wissenschaftler darauf aufmerksam, dass das neue Rentensystem viele Menschen vor gewaltige Probleme stellt. Es steht zu befürchten, dass die Zahl derer, denen im Alter Existenzsorgen drohen, höher sein wird als bislang geschätzt. Geringverdiener und Langzeitarbeitslose gehören ebenso dazu wie immer mehr Frauen, die – oft allein – Kinder erziehen und keine privaten Rücklagen bilden können. Viele Experten sind der Meinung, dass die Altersarmut in Deutschland ein neues soziales Problem sein wird, auf das die Politik reagieren muss.
Worauf sollte sich das deutsche Sozialsystem, das durch die Alterung der Gesellschaft und geringe Geburtenraten unter hohem Druck steht, in Zukunft einstellen? Wird es neue Armutsgruppen geben, und wer wäre betroffen? Und sind die Flexibilisierung des Rentenalters und der Arbeitswelt Wege zur Lösung?
Es diskutieren:
Prof. Dr. Axel Börsch-Supan, Direktor des Munich Center for the Economics of Aging (MEA) des Max-Planck-Instituts für Sozialrecht und Sozialpolitik, München
Prof. Dr. James W. Vaupel, Direktor am Max-Planck-Institut für Demografische Forschung, Rostock
Ingo Schäfer, Referatsleiter Alterssicherung und Rehabilitation beim Deutschen Gewerkschaftsbund
Moderation: Ralph Bollmann, Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung
Eintritt frei