CRISPR-Cas9 – eine Schere aus Enzym und RNA

CRISPR-Cas9 – eine Schere aus Enzym und RNA

Genschere, molekulares Skalpell – solche und andere Umschreibungen aus der Alltagssprache sollen ausdrücken, was die neue Methode mit dem unaussprechlichen Namen CRISPR/Cas9 kann: schneiden – genauer, das Erbgutmolekül DNA durchtrennen, und das präzise an einer bestimmten Stelle. Forscher können so Gene ausschalten oder an der Schnittstelle neue Abschnitte einfügen. Auf diese Weise lässt sich das Erbgut sehr viel einfacher und schneller verändern als bisher.

Dieses Wirkprinzip hört sich zwar einfach an, doch es müssen verschiedene Faktoren exakt aufeinander abgestimmt sein, damit die in ihrer natürlichen Form aus zwei RNA- und einem Proteinmolekül bestehende Genschere so präzise funktionieren kann. Deshalb ist die Funktionsweise von CRISPR/Cas9 auch nach 30 Jahre Forschung noch immer nicht völlig verstanden.

Palindrome im Erbgut
Genetische Palindrome lassen sich nicht in Proteine übersetzen, bedeutungslos sind sie deshalb noch lange nicht
Aufgaben in der Zelle
CRISPR/Cas verleiht dem Immunsystem von Bakterien ein Gedächtnis
Arbeitsweise
Zwei RNA-Moleküle zeigen das Ziel, ein Enzym durchtrennt die DNA
Auf dem Weg zur Therapie
Die gezielte Veränderung des menschlichen Erbguts soll künftig auch in der Medizin eingesetzt werden
Weiterentwicklung
Noch genauer, noch weniger Fehler – die nächste Generation der Genom-Editierung steht schon bereit
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