Neue Ansätze zur Behandlung von Schizophrenie

Lead Discovery Center und Boehringer Ingelheim kooperieren bei der Wirkstoffentwicklung

11. Mai 2016

Das Lead Discovery Center (LDC), Max-Planck-Innovation und Boehringer Ingelheim haben einen Vertrag unterzeichnet, mit dem Boehringer Ingelheim die Option erhält, eine neue Wirksubstanz zur Behandlung von Schizophrenie exklusiv zu lizenzieren, die derzeit am LDC entwickelt wird. Der neue Ansatz basiert auf Forschungsergebnissen von Moritz Rossner und seinem Team am Max-Planck-Institut für experimentelle Medizin in Göttingen. Er wird eng mit dem Team des LDC zusammenarbeiten, um neue, therapeutisch wirksame Substanzen zu identifizieren, zu optimieren und bis zum Stadium einer validierten Leitstruktur zu entwickeln, die in in-vivo Modellsystemen wirksam ist.

“Schizophrenie ist eine enorm komplexe Erkrankung, die das Leben der Betroffenen dramatisch verändert”, sagt Rossner. “Wir glauben, dass unser Ansatz das Potenzial hat, die Behandlungsmöglichkeiten für Patienten deutlich zu verbessern. Diese Kooperation mit dem LDC und Boehringer Ingelheim ist eine großartige Gelegenheit, um unsere Erkenntnisse aus dem Labor in die pharmazeutische Entwicklung voranzubringen.”

In diesem frühen Entwicklungsprojekt wird Boehringer Ingelheim einen Sitz im Projektentwicklungsteam übernehmen und eine Optionsgebühr zahlen. Außerdem wird das Unternehmen intern Ressourcen bereitstellen, um frühe Entwicklungsarbeiten zu unterstützen. Sobald die Wirksamkeit des neuen Ansatzes in relevanten in-vivo Modellsystemen nachgewiesen ist, kann Boehringer Ingelheim das Projekt zu vorab vereinbarten Konditionen exklusiv lizenzieren, um es präklinisch und klinisch weiter zu entwickeln. Jegliche Erlöse, die das LDC aus der Kommerzialisierung des Programmes erhält, werden mit den akademischen Erfindern und den kooperierenden akademischen Einrichtungen geteilt.

“Schon seit Gründung des LDC stehen wir in engem Austausch mit Boehringer Ingelheim und haben über die Jahre hinweg eine vertrauensvolle Beziehung aufgebaut. Wir schätzen ganz besonders ihre Expertise und ihr Engagement zur Entwicklung innovativer therapeutischer Ansätze“, sagt Bert Klebl, Geschäftsführer des LDC. “Wir freuen uns besonders, jetzt unser erstes gemeinsames Projekt im Bereich psychischer Erkrankungen zu starten. Unserer Ansicht nach wird dieses Feld vielfach unterschätzt. Wir sehen hier großes kommerzielles Potenzial, und unsere akademischen Partner haben eine Reihe äußerst vielversprechender Projekte auf diesem Gebiet.”

MB/HR

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