Interdisziplinäre Impulse für den digitalen Wandel

10. März 2016

Das Munich Center for Internet Research (MCIR), das von der Bayerischen Akademie der Wissenschaften im Dezember 2015 gegründet wurde, erforscht den gesellschaftlichen Wandel, der mit dem Internet und der Digitalisierung verbunden ist, und entwickelt Lösungsvorschläge für Politik und Gesellschaft. So wird beispielsweise untersucht, wie sich digitale Arbeitswelten durch Cloud-Lösungen verändern oder wer die Verantwortung für das Verhalten von autonom agierenden, smarten Robotern trägt. Dietmar Harhoff, Direktor am Max-Planck-Institut für Innovation und Wettbewerb und Honorarprofessor für Entrepreneurship und Innovation an der LMU München, gehört zu den Initiatoren.

Das neue Zentrum setzt dabei ganz auf interdisziplinäre und praxisorientierte Forschung. Unterschiedliche Fachdisziplinen werden vernetzt und betriebswirtschaftliche, technische, sozial-wissenschaftliche und juristische Perspektiven zusammengeführt. Bis zum Herbst 2016 sollen erste Ergebnisse erarbeitet werden, die in eine Initiative des Bundes einfließen. Ziel ist es bundesweit Zentren für Internetforschung einzurichten.

Forscherinnen und Forscher des Max-Planck-Instituts für Innovation und Wettbewerb haben zusammen mit Kollegen der Ludwig-Maximilians-Universität, der Technischen Universität München und des Instituts für Sozialwissenschaftliche Forschung das Konzept des MCIR entwickelt. Wissenschaftler anderer bayerischer Institute sind bereits jetzt in die interdisziplinäre Projektarbeit einbezogen. Langfristig werden sich auch Wissenschaftler aus anderen deutschen Bundesländern sowie aus dem internationalen Raum daran beteiligen.

Vortragsreihe mit Experten von Weltrang

Ein interaktiver Diskurs über Kernfragen von Internet und Gesellschaft findet im Rahmen von Vortragsreihen statt, in der ausgewählte Referenten von Weltrang Position beziehen und ihre Thesen öffentlich diskutieren. „Wie verändert das Internet die Innovation?“ Dieser Frage geht beispielsweise Eric von Hippel in seinem Vortrag am 17. März nach.

Eric von Hippel ist Professor of Technological Innovation an der MIT Sloan School of Management, sein Forschungsschwerpunkt liegt auf der Demokratisierung von Innovation. Berühmt wurde sein Konzept der user innovation, das nicht die Produzenten, sondern die Endnutzer verantwortlich für Innovationen macht. Freie und Open Source-Software basiert weitestgehend auf diesem Konzept.

Im Anschluss an den Vortrag diskutieren auf dem Podium – unter Moderation von Dietmar Harhoff – Katja Hutter, Professorin für Marketing an der Universität Salzburg, sowie Norbert Lütke-Entrup, Head of Corporate Technology Management and Innovation in der Siemens Group, über Folgen, Chancen und Risiken der veränderten Innovationsprozesse. Die Veranstaltung wird auch per Livestream übertragen. Interessierte können und sich per Live-Chat mit Fragen und Thesen in die Diskussion einschalten.

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