Das Max-Planck-Institut gibt es nicht – tatsächlich ist die Max-Planck-Gesellschaft Träger einer Vielzahl von Forschungseinrichtungen in Deutschland, aber auch im Ausland. In der Auswahl und Durchführung ihrer Forschungsaufgaben sind die Max-Planck-Institute frei und unabhängig. Sie verfügen daher über einen eigenen, selbst verwalteten Haushalt, der durch Projektmittel von dritter Seite ergänzt werden kann. Die Forschung am Institut muss den wissenschaftlichen Exzellenzkriterien der Max-Planck-Gesellschaft genügen, was durch regelmäßige Evaluation überprüft wird. Die Max-Planck-Institute forschen im Bereich der Lebens-, Natur- und Geisteswissenschaften, vielfach auch interdisziplinär. Ein einzelnes Institut lässt sich daher kaum einem einzigen Forschungsgebiet zuordnen, umgekehrt arbeiten verschiedene Max-Planck-Institute durchaus auch auf demselben Forschungsgebiet.
Strömungen sind bei kleinen Geschwindigkeiten laminar und werden mit steigenden Flussraten turbulent. Wann genau Turbulenzen erstmals auftreten lässt sich selbst für sehr einfache Geometrien nicht leicht vorhersagen. Seit der ersten Untersuchung durch Osborne Reynolds im späten 19. Jahrhundert versuchten Wissenschaftler diese Frage für die Rohrströmung zu beantworten. Trotz vieler Lösungsversuche in den letzten 125 Jahren konnte diese Frage erst jetzt von Forschern am Max-Planck-Institut für Dynamik und Selbstorganisation mit Kollegen von der University of Warwick beantwortet werden.
In den letzten Jahren finden HPC-Cluster größere Verbreitung auch abseits der großen Rechenzentren. Mit der höheren Rechenleistung sind aber auch höhere Anforderungen an die Infrastruktur verbunden. Insbesondere die effiziente Kühlung solcher Systeme stellt ein Problem dar.
Modellreduktion beschleunigt die Computersimulation dynamischer Systeme erheblich, sie ermöglicht oft erst deren Steuerung, Regelung oder Optimierung und wird damit zu einem immer wichtigeren Instrument der computergestützten Wissenschaften. Dabei wird das mathematische Modell eines dynamischen Prozesses durch ein kompaktes Modell ersetzt, durch dessen Simulation Aussagen über die interessierenden Eigenschaften des Prozesses gewonnen werden können. Wir geben hier eine kurze Einführung in die Modellreduktion dynamischer Systeme und demonstrieren deren Potenzial anhand realer Anwendungsprobleme.
Die Entwicklung moderner Stahlsorten läuft auf Hochtouren: Knapp 2400 gibt es, davon wurden 2000 in den letzten 10 Jahren entwickelt. Stähle, die zugleich fest und verformbar sind, stoßen unter anderem im Automobilbau auf großes Interesse. Doch wie kann man solche Stähle gezielt entwickeln? Welche Prozesse laufen auf atomarer Ebene ab? Und welche Rolle spielt der Kohlenstoff dabei? Wissenschaftler des MPI für Eisenforschung finden Antworten mit einer pfiffigen Doppelstrategie: Sie machen sich die Quantenmechanik sowohl in theoretischen wie auch in experimentellen Methoden zunutze.
Nitrophorine stellen eine Klasse von eisenhaltigen Proteinen aus blutsaugenden Raubwanzen dar, die beim Stich das gasförmige Signalmolekül Stickstoffmonoxid (NO) in das Gewebe eines Wirtes transportieren. Mittels verschiedener spektroskopischer Methoden werden die molekularen Mechanismen erforscht, die zur gezielten NO-Abgabe führen. Neuere Untersuchungen zeigen, dass das NO-bindende Eisenzentrum im Protein auch in der Lage ist, NO aus Nitrit herzustellen. Da NO im Blutkreislauf gefäßerweiternd wirkt, sind Kenntnisse über natürliche NO-transportierende Systeme von pharmakologischem Interesse.