Elektronen und Lichtwellen - Gemeinsam gegen den Krebs

Veranstaltungen Berlin

  • Datum: 02.11.2022
  • Uhrzeit: 18:00 - 19:30
  • Vortragende(r): Prof. Dr. Ferencz Krausz, Max-Planck-Institut für Quantenoptik, Garching
  • Ort: Freie Universität, Henry-Ford-Bau, Garystr. 35, 14195 Berlin
  • Gastgeber: Max-Planck-Gesellschaft & Freie Universität Berlin
  • Kontakt: mpgberlin@gv.mpg.de
Elektronen und Lichtwellen - Gemeinsam gegen den Krebs

In unserem Leben spielen Elektronen eine elementare Rolle. Ihre Bewegungen steuern alle chemischen Prozesse und geben den Takt für die Informationstechnologien vor. Bewegungen der Elektronen und Lichtwellen bedingen sich gegenseitig in kürzesten Zeitintervallen. In Milliardstel von Milliardstel Sekunden: In Attosekunden.

Der Arbeitsgruppe von Professor Krausz gelang es Anfang der 2000er-Jahre, atomare Elektronenbewegungen und Lichtschwingungen in Echtzeit zu erfassen. Die neue Messtechnik erlaubt die Verfolgung der schnellsten mikroskopischen Vorgänge außerhalb des Atomkerns sowie das Abtasten des elektrischen Feldes von Lichtwellen.

Licht ist unsere sensitivste Sonde für die atomare und molekulare Welt. Ihre Präzisionsmessung mittels Attosekunden-Messtechnik ermöglicht nun die Detektierung kleinster Veränderungen in der molekularen Zusammensetzung von Blut. Diese neue Fähigkeit ebnet den Weg zur Früherkennung von Krebs und anderer Krankheiten und kann damit im Idealfall noch Leben retten.

Ferenc Krausz (geboren 1962 in Mór/Ungarn) erwarb sein Diplom in Elektrotechnik an der Technischen Universität Budapest (1985) und promovierte in Laserphysik an der Technischen Universität Wien (1991), wo er 1999 eine ordentliche Professur antrat. In den Jahren 2003 bis 2004 wurde Ferenc Krausz zum Direktor des Max-Planck-Instituts für Quantenoptik (MPQ) in Garching und zum Lehrstuhlinhaber für Experimentalphysik – Laserphysik an der Fakultät für Physik der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) München ernannt.

In einer Reihe von Experimenten, die zwischen 2001 und 2004 durchgeführt wurden, gelang es seinem Team, Attosekunden-Lichtpulse zu erzeugen und zu messen und sie für die erste Echtzeitbeobachtung elektronischer Bewegungen in atomaren Dimensionen einzusetzen. In jüngerer Zeit widmet er sich der Nutzung schnellster Messtechniken zur Untersuchung elektronischer Phänomene in Festkörpern und für die Erkennung von Krankheiten durch den molekularen Fingerabdruck menschlicher Bioflüssigkeiten.

 

Einstein Lectures Dahlem

Mit den „Einstein Lectures Dahlem“ würdigt die Freie Universität Berlin seit 2005 unter Beteiligung außeruniversitärer Forschungseinrichtungen das epochale Wirken Albert Einsteins über nahezu zwei Jahrzehnte in Berlin als Direktor des Kaiser-Wilhelm-Instituts für Physik.  

Seit 2017 wird dieses hochkarätige, interdisziplinär ausgerichtete Universitäts-Colloquium am traditionellen Wissenschaftsstandort Berlin-Dahlem in Kooperation mit der Max-Planck-Gesellschaft ausgerichtet, der Nachfolgerin der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft.

Die „Einstein Lectures Dahlem“ sprechen eine breite Universitätsöffentlichkeit an und umfassen alle Wissenschaftsgebiete, die durch Albert Einsteins Denken beeinflusst werden.

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