Lebende Lavalampe
An Bakterien der Art Pseudomonas fluorescens lässt sich ein spannender Kreislauf beobachten: Werden die Zellen in einer Nährlösung kultiviert, steigen sie an die Oberfläche, denn sie benötigen Sauerstoff, um zu wachsen. Ist Sauerstoff vorhanden, ändert sich die genetische Konstellation dahingehend, dass die Zellen Zellulose produzieren. Diese wirkt wie ein Klebstoff, der die Bakterien aneinanderheftet. So entsteht eine „Matte“, die dicker und dicker wird, während die Bakterienpopulation weiter wächst. Doch irgendwann wird die Matte so schwer, dass sie in sich zusammenfällt und auseinanderbricht. Die Bakterien sinken hinab, und die Zelluloseproduktion stoppt. Ihr Hunger nach Sauerstoff treibt sie jedoch wieder nach oben, und der Kreislauf beginnt von neuem. Der Blick auf eine Petrischale zeigt das Endstadium der Zellulosematte kurz bevor sie kollabiert. Forschende am Max-Planck-Institut für Evolutionsbiologie wollen herausfinden, welche Signale aus der Umgebung die Zelluloseproduktion ankurbeln und welche Strategien die Zellen entwickeln, um aus der Gemeinschaft auszubrechen und so neue und effektivere Wege des Überlebens zu wählen.
Fluoreszensmikroskopie
© Max-Planck-Institut für Evolutionsbiologie, Plön / Michael Schwarz