Die Erfindung der Max Planck-Gesellschaft

1946

Im September 1946 wurde auf Initiative der britischen Alliierten eine neue Forschungsgesellschaft in Bad Driburg in der britischen Zone gegründet, die Liegenschaften und Mitarbeiter der KWG aufnehmen sollte. Max Planck sandte der Gründungsversammlung telegrafisch gute Wünsche und das Einverständnis, die neue Gesellschaft nach ihm zu benennen. Die Neugründung unter dem Namen des international geachteten und politisch unbescholtenen Nobelpreisträgers wies den Ausweg aus einer Kontroverse. Die USA vertraten die Meinung, dass die KWG als NS-nahe Organisation den künftigen Frieden gefährde und aufgelöst werden müsse. Der Kontrollrat schloss sich an und bereitete ein entsprechendes Gesetz vor. Doch die Briten waren anderer Meinung, und auch namhafte, politisch unbelastete Wissenschaftler forderten mit Blick auf die großen Erfolge der KWG und deren glanzvolle Rolle im internationalen Wissenschaftsbetrieb deren Erhalt. In Deutschland fürchtete man überdies weiteren Brain Drain, nachdem klar war, dass viele vertriebene Forscher nicht aus der Emigration zurückkehren würden. Die britische Erfindung ‚Max-Planck-Gesellschaft‘ erwies sich als zukunftsfähiges Modell, das schließlich von allen westlichen Alliierten akzeptiert wurde.

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