Kriegsende und Übergang. Max Planck als Interimspräsident der KWG
1945
Im April 1945 hatte KWG-Präsident Albert Vögler angesichts des nahenden Zusammenbruchs des „Dritten Reichs“ Selbstmord begangen. Die Siegermächte entwickelten um diese Zeit bereits erste Pläne für die Umgestaltung Deutschlands, die auch die Wissenschaft und die KWG als führende deutsche Forschungseinrichtung betrafen. Über die Zukunft der KWG gab es jedoch bei den Alliierten unterschiedliche Vorstellungen. Eine Schlüsselfigur, die den Übergang in neue Verhältnisse möglich machte, war Max Planck. Planck hatte das Ende des Krieges in der Kleinstadt Rogätz an der Elbe erlebt. Es zeichnete sich ab, dass die Amerikaner dieses Gebiet den sowjetischen Streitkräften überlassen würden. In dieser Situation beschloss der britische Chemiker Berty Blount, der als Offizier bei den Besatzungsbehörden für die KWG zuständig war, den berühmten Nobelpreisträger in die Westzonen zu holen. In einer zweistündigen aufreibenden Autofahrt brachte der niederländische Astronom Kuiper den 87-jährigen Planck am 16. Mai in einem amerikanischen Militärjeep nach Göttingen. Zwei Monate später erklärte sich Max Planck bereit, das Amt des Übergangspräsidenten der KWG zu übernehmen, damit diese neu geordnet werden könnte.