Ursachen für gesundheitliche Ungleichheiten ergründen
Max Planck Center in Rostock und Helsinki
Ungleichheiten bei Gesundheit und Sterblichkeit sind sozial strukturiert, in allen Gesellschaften weltweit zu beobachten und sie haben in den vergangenen Jahren zugenommen. Die Forscher*innen des neuen Max Planck - University of Helsinki Center for Social Inequalities in Population Health (MaxHel) wollen mit Hilfe neuer Konzepte und eines einzigartigen Datenschatzes die zentralen sozialen Prozesse aufdecken, die zu Ungleichheiten in der Gesundheit - und damit der Lebenserwartung - führen.
Trotz zahlreicher Studien werden die Ursachen sozialer Ungleichheit in der Gesundheit immer noch nicht vollständig verstanden. Insbesondere die Gründe für die Veränderung der gesundheitlichen Ungleichheiten im Laufe der Zeit, und unter verschiedenen sozialen und wirtschaftlichen Bedingungen, bleiben unklar. Gesichert ist die Erkenntnis, dass gesundheitliche Ungleichheiten in der Familie entstehen und fortdauern. Sie können je nach Familiengröße, Generationenspanne, sozialer Akzeptanz oder Komplexität variieren. Das Zusammenspiel zwischen sozialen Prozessen und genetischen Faktoren, die den Ungleichheiten zugrunde liegen, ist dagegen weitgehend unerforscht.
MaxHel baut auf alten und neuen konzeptionellen Erkenntnissen und einem einzigartigen Datenschatz auf, um diese Verständnislücken zu schließen. Dabei stützt sich MaxHel auf die Expertise des Max-Planck-Instituts für demografische Forschung (MPIDR) und der Population Research Unit (PRU) der Universität Helsinki. Das neue Center geht über die übliche empirische Forschung hinaus, indem es außergewöhnlich detaillierte, verknüpfte Datensätze und fortschrittliche dynamische Modellierungstechniken verwendet. Sie werden helfen, die entscheidenden sozialen Prozesse, die zu gesundheitlichen Ungleichheiten führen, aufzudecken. MaxHel wird sichtbar machen, wie soziale Familienkonstellationen und genetische Faktoren mit individuellen sozialen Merkmalen verflochten sind, wie sie gesundheitliche Ungleichheiten hervorbringen, sie langfristig fördern, bis sie sich schließlich gesellschaftlich manifestieren.