Science Tunnel in Buenos Aires

Der "Science Tunnel" der Max-Planck-Gesellschaft, der am 8. März in Buenos Aires eröffnet wurde, wirbt für Forschung und Bildung in Deutschland

4. März 2010

Die Wissenschaftsausstellung führt durch unser heutiges Wissen über die Welt. Sie zeigt, wo die Grenzlinien der Spitzenforschung heute verlaufen, welche neuen Themen sich gerade Bahn brechen und wie die verschiedenen Wissensgebiete miteinander verbunden sind. In Zukunft werden viele dieser Erkenntnisse unser tägliches Leben beeinflussen.

Die Besucher starten bei den kleinsten Bausteinen unserer Welt, die nicht größer als 10-15 Meter sind. In insgesamt zwölf Ausstellungseinheiten durchqueren sie dann die Dimensionen vom Kleinsten bis zum Größten - zuerst den Nanokosmos, das Reich der Zellen oder das Universum in unserem Kopf - bis sie schließlich erfahren, wo wir heute bei der Erforschung der größten Strukturen im Kosmos stehen. Diese erreichen Dimensionen von gigantischen 1023 Metern. Dabei erfahren sie, wie der Körper seine Billionen Zellen dirigiert oder auf welche Weise das Gehirn Musik erschafft. Sie beobachten den "Tanz" von Atomen und Molekülen , entdecken die Wurzeln der menschlichen Kultur in den Werkzeugen unserer tierischen Verwandten, kämpfen als Virus im Computer um die Eroberung des Körpers oder rasen auf einem Fahrrad mit Lichtgeschwindigkeit durch die Stadt Tübingen.

"Mit dem "Science Tunnel" hat die Max-Planck-Gesellschaft einen eigenen Weg eingeschlagen, um Menschen im Ausland das Abenteuer der Forschung an den Grenzen des Wissens näher zu bringen", sagt Kurator Andreas Trepte. Die Ausstellung rückt die aktuelle Entwicklung der Wissenschaften in den Mittelpunkt. Doch sie verfolgt bewusst nicht das Ziel, die physikalischen, biologischen oder sozialen Zusammenhänge unserer Welt im Detail zu erklären. Im Vordergrund steht vielmehr eine "lockere Inszenierung neuester Erkenntnisse der Natur- und Biowissenschaften", die vor allem Kinder und Jugendliche neugierig machen soll.

Moderne Aufnahme- und Wiedergabetechniken ermöglichen es, Forscher bei ihren Vorstößen ins Unbekannte zu begleiten. Im "Science Tunnel" nimmt der Besucher über die Präsentation faszinierender Bilder, Filme und interaktiver Exponate selbst an der Entdeckung der Welt teil. Die Ausstellung will nicht belehren, sondern emotional berühren und zeigen, wie spannend, faszinierend und wie notwendig es ist, als Wissenschaftler neue Welten und damit auch neue Chancen zu ergründen.

Verantwortung übernehmen

Die Idee für den "Science Tunnel" entstand im Rahmen der EXPO 2000 in Deutschland. Nach erfolgreichen Präsentationen und mehreren Millionen Besuchern speziell in China und Europa entstand 2005 der "Science Tunnel 2.0". Für diese Neuentwicklung konnte die Max-Planck-Gesellschaft deutsche Unternehmen und Stiftungen als Partner gewinnen. Gemeinsam mit der Berliner Ausstellungsagentur ArchiMeDes GbR entstand ein neuartiges integriertes Kommunikationskonzept. Dieses geht über den Anspruch eines "Public Understanding of Science" hinaus und will die Besucher für neueste naturwissenschaftliche und technische Themen und deren Bedeutung für die Welt von morgen begeistern.

Premiere hatte die neuartige Multimedia-Ausstellung im April 2005 in Ludwigshafen, im Oktober 2005 startete in Tokio ihre Welttournee, die auch 2010 noch anhält. Ein Rahmenprogramm der lokalen Gastgeber bietet zusätzliche Angebote insbesondere für Kinder und Jugendliche, aber auch für Studenten und Nachwuchswissenschaftler. Schulen werden gezielt eingeladen und betreut. Der Internetauftritt schließlich liefert vertiefende Informationen und Hintergründe, darunter auch die Möglichkeit, sich virtuell am Bildschirm die gesamte Ausstellung Schritt für Schritt anzusehen.

Für Forschen in Deutschland werben

Die 80 Max-Planck-Institute, die viele der Exponate stellen, tragen wesentlich dazu bei, dass Deutschland bei der Wissensrevolution an vorderster Front beteiligt bleibt. Wertvollstes Kapital sind die dort arbeitenden und forschenden 25.000 Mitarbeiter. Sie liefern neue Erkenntnisse für Innovationen und eine prosperierende und nachhaltige Entwicklung. Mit ihrem Motto "Forschen für die Zukunft" verpflichtet sich die Max-Planck-Gesellschaft nicht nur zu internationalen Spitzenleistungen in der Forschung, sie übernimmt auch übergreifende Verantwortung für Bildung und Forschung. "Es geht darum, junge Menschen in Deutschland wie im Ausland für naturwissenschaftliche Themen zu sensibilisieren und sie für ein Studium oder einen Forschungsaufenthalt in unserem Land zu gewinnen", sagt Andreas Trepte. "Und es geht darum, in der Gesellschaft mehr Akzeptanz für Neues zu erreichen".

Details zur Eröffnung in Buenos Aires
Die Eröffnung des "Science Tunnel" in Buenos Aires fand am 8. März 2010 im Palacio Pizzurno, dem Sitz des argentinischen Erziehungsministeriums, statt. Anwesend waren: die argentinische Staatspräsidentin Cristina Fernández de Kirchner, der deutsche Außenminister Guido Westerwelle sowie die argentinischen Außen-, Wissenschafts- und Erziehungsminister.

Offizielle Dauer der Ausstellung: 8. März bis 20. April 2010

Nächste Station: Eröffnung im World Trade Center, Mexiko-Stadt, am 16. Juni 2010 im Rahmen der großen Messe "Hecho en Alemania" (Made in Germany) der deutschen Wirtschaft.

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